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0601 - Aibons Monster-Troll

0601 - Aibons Monster-Troll

Titel: 0601 - Aibons Monster-Troll
Autoren: Jason Dark
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zwischen den Bäumen verschwamm zu einer grünlichen Nebelmasse.
    Die Stille irritierte mich. Aus dem Wald drangen keine Geräusche mehr. Kein gutes Omen…
    Endlich drehte sich der rote Ryan um. Sein Gesicht zeigte einen Ausdruck, der zwischen Verwunderung und Enttäuschung lag. Ich sah meine Felle schon wegschwimmen.
    »Und?«
    »Er gibt uns nur mehr Sekunden, um verschwinden zu können. Er will keine Störenfriede haben. Mit seinen Gegnern wird er immer fertig, sagt er. Es tut mir leid.«
    »Idiot!« flüsterte ich und schaute auf das offene Maul. »Ich werde zwar verschwinden, Ryan, aber ich kehre zurück. Ich lasse die Frau nicht in seine Futterluke.«
    »Er wird sie nicht hergeben.«
    »Dann zwinge ich ihn!«
    »Wie denn?«
    Eine Antwort blieb mir erspart, denn ich wurde von einer Bewegung abgelenkt.
    Das uns begleitende Monstrum hatte bisher relativ still im hohen Gras gehockt. Auf einmal bewegte es sich, es wollte herumschwingen, hob den Kopf und riß das Maul auf.
    Der rote Ryan ging zurück. »John, es geht los!« warnte er mich.
    Es ging auch los, aber anders, als wir es uns beide vorgestellt hatten.
    Aus dem Wald sauste etwas heran. Wir hörten noch das pfeifende Geräusch, sahen den schmalen, gestreckten Schatten und hörten den dumpf klingenden Aufprall.
    Danach einen Schrei, als wäre eine Sirene eingeschaltet worden.
    Das Monster zuckte, mit dem Kopf stieß es hoch, das Maul war offen, füllte sich mit einer blutähnlichen Flüssigkeit.
    Ich aber starrte einzig und allein auf die Lanze, die aus dem Rücken des Monstrums ragte.
    Ich wußte Bescheid.
    Einer der Horror-Reiter hatte sie geschleudert!
    ***
    Innerhalb einer Sekunde war die Lage radikal gekippt, hatte sich auf schlimme Art und Weise verändert, so daß wir nun gezwungen waren, zu kämpfen.
    Und auch der Hook!
    Um ihn kümmerte ich mich nicht. Ich dachte nur daran, daß der rote Ryan und ich ein wunderbares Ziel boten und die verfluchten Horror-Reiter sich in unserem Rücken versteckt hielten.
    »Deckung!« brüllte ich dem roten Ryan zu und trieb den weißen Hirsch mit wilden Schenkelstößen an, wobei ich mich duckte und mich gleichzeitig nach vorn legte.
    Der Hirsch sprang vor – zu spät.
    Ich hatte die Lanze nicht gesehen, ich hörte nur das Pfeifen, und dann erwischte es mein treues Tier. Die Waffe hämmerte in seine hintere Flanke, sie riß das Tier auf und durchbohrte es in seiner gesamten Breitseite.
    Wie vom Blitz getroffen, brach es zusammen. Ich hörte noch den klagenden Schrei, der mir ins Herz schnitt, dann katapultierte ich mich von dem sterbenden Tier weg, sah, als ich mich in der Luft befand, nach vorn und schaute auf den Monster-Troll, dessen Arme nicht mehr die mir bekannte Haltung eingenommen hatte.
    Er zog sie auseinander und wirkte in dieser Haltung noch breiter und klobiger.
    Geschickt rollte ich mich ab, als ich in das hohe Gras fiel, das meinen Aufprall dämpfte.
    Mit dem Ohr rutschte ich dennoch über den Boden und vernahm die dumpfen Laute, wie sie entstanden, wenn Pferdehufe über den Grund trommelten. Für mich stand fest, daß die Horror-Reiter es nicht mehr in ihren Verstecken ausgehalten hatten.
    Sie stellten sich zum offenen Kampf gegen den Hook. Der rote Ryan und ich mußten zusehen, daß wir nicht zwischen die Fronten gerieten und zermalmt wurden.
    Ich schaute zum Rand der Lichtung, wo der rote Ryan glücklicherweise weglief und im Wald Deckung suchte.
    Der Hook streckte sich auf seinem Maul. Er schüttelte sich dabei, irgend etwas geschah mit seinem Maul, da drückte sich etwas vor, dann fiel die nackte Frau über die untere Zahnreihe hinweg in die Tiefe und schlug im Gras auf, wo sie bewegungslos liegenblieb.
    Ich dachte in diesem Moment nicht so sehr an die Horror-Reiter, nur an die Frau, die ich retten wollte.
    Geduckt und auch deckungslos hetzte ich auf sie zu. Ich bot zwar nur ein schmales Ziel, aber ich kannte die Treffsicherheit der AEBA-Geschöpfe, die schafften es immer, mich von den Beinen zu holen und meinem Leben ein Ende zu bereiten.
    Auch der Hook bewegte sich. Ich schielte ihm entgegen. Er hockte noch auf seinem Stamm, doch der grüne Körper hatte sich quallenartig aufgeplustert und wirkte wie eine geblähte Fledermaus. Wenn er sich jetzt herabstürzte, würde er auf mich fallen…
    Er tat es nicht.
    Zwar stieß sich der Hook ab, doch er hatte soviel Schwung hinter diesem Kraftakt gelegt, daß er schaffte, über mich hinwegzufliegen.
    Ich erreichte die Nackte, die dabei war, sich
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