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0601 - Aibons Monster-Troll

0601 - Aibons Monster-Troll

Titel: 0601 - Aibons Monster-Troll
Autoren: Jason Dark
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Schweiß rann dem Inspektor in Strömen über das Gesicht.
    Dschungelluft, feucht und warm, war für ihn nicht geschaffen. An einigen Stellen lag der Schlamm knöcheltief, durch den Suko watete.
    Wieviel Zeit verging, wußte er nicht. Er hoffte nur, irgendwann das berühmte Ziel zu erreichen, den Mittelpunkt dieses Gebietes, wo auch der grüne Monster-Troll, der Hook, seine Heimat besaß.
    Wie oft Suko schon von Mücken gestochen war, das hatte er nicht gezählt, aber er hörte einen krächzenden Schrei, blieb stehen und sah dort, wo auch ungefähr die Horror-Reiter sein mußten, etwas aus der Höhe zu Boden flattern.
    Es sah aus wie ein großer Vogel, der aus dem Nest gerutscht war.
    Der Körper versuchte noch zu entkommen, aber eine der Lanzen wurde schneller geführt.
    Das Tier fiel genau hinein.
    Danach eine kurze, schlenkernde Bewegung, und die Sache war gelaufen. Irgendwo klatschte der tote Körper zu Boden, und AEBA setzte seinen Weg fort.
    Auch Suko blieb dem Grauen auf den Fersen. Er war davon überzeugt, daß sie nicht ewig reiten würden, das Ziel mußte seiner Meinung nach in der Nähe liegen.
    Etwas Hoffnung keimte hoch, als er nach vorn sah und erkannte, daß die grüne Dunkelheit einem helleren Licht weichen mußte. Es floß aus der Höhe in den Wald, wurde nicht mehr von dichtem Blattwerk gebremst. Der Wald war lichter geworden.
    Hockte da der Hook?
    Es mußte so sein, denn auch die Horror-Reiter ritten nicht mehr im gleichen Tempo weiter. Sie bewegten sich jetzt vorsichtiger, so, als wollten sie nicht gehört werden.
    Suko wartete eine Weile, bevor er etwas unternahm. Um sich ein genaues Bild machen zu können, mußte er dicht an das Geschehen heran. Auf dem direkten Weg war es ihm zu gefährlich, deshalb wollte er einen Bogen schlagen und die AEBA umgehen.
    Suko entschied sich für die linke Seite. Die sah ihm ein wenig offener aus.
    Auch der Wald hatte Augen und Ohren. Suko hütete sich davor, laute Geräusche zu produzieren. Bevor Suko einen Schritt setzte, schaute er sich das Gelände genau an. Zugute kam ihm der weiche Boden. Er war frei von trockenem Geäst, das unter Druck zerknackt wäre.
    Er war keinem Irrtum erlegen. Der Wald lichtete sich tatsächlich.
    Die Räume zwischen den Bäumen waren breiter geworden, das Dickicht durchlässiger.
    Sonnenstrahlen erwischten ihn, tupften heiß gegen seinen Nacken.
    Irgendwo zwischen den Büschen stiegen dünne Dunstwolken auf.
    Dort befand sich eine feuchte Stelle.
    Suko wußte nicht genau, ob er die Reihe der Horror-Reiter bereits passiert hatte. Er verließ sich auf sein Gefühl und änderte die Richtung wieder.
    Nun ging er in die Knie und bewegte sich in einem entenähnlichen Gang weiter. Seine Füße schleiften durch das Gras, manchmal verhakten sie sich in Luftwurzeln. Er zerrte sich frei, tauchte noch tiefer, stützte sich manchmal mit den Händen ab und zog auch den Kopf ein, wenn allzutief hängende Zweige über seinen Nacken schaben wollten.
    Es klappte vorzüglich. Nur mehr einige Schritte, und er hatte den Rand des Waldes erreicht oder eine Lichtung, die sich vor ihm wie eine breite Insel auftat, als hätte sie jemand dort hineingeschnitten.
    Suko blieb hocken.
    Noch konnte er nichts Genaues erkennen. Wenn ihn nicht alles täuschte, hörte er Geräusche. Vielleicht Stimmen?
    Er schaute nach rechts.
    Nicht weit entfernt und trotzdem soeben noch zu erkennen, hockte einer der Reiter.
    Er saß wie ein Denkmal auf seinem Pferd und rührte sich nicht.
    Auch das Tier zuckte mit keinem Muskel. Dämon und Reittier waren erstarrt. Sie warteten ab, sie lauerten, und Suko spürte, wie sich sein Magen zusammenzog.
    Er kannte sich aus. Diese Szene erinnerte ihn an die entscheidenden Sekunden vor einem Kampf.
    Seine rechte Hand legte sich auf den Griff der Peitsche. Sacht holte er die Waffe hervor, schlug einen Kreis und ließ die drei Riemen aus dem Rohr hervorrutschen.
    Nur damit konnte er den Reiter etwas anhaben, und natürlich mit seinem Stab, der die Zeit anhielt, wobei fünf Sekunden oftmals viel zu wenig waren.
    Blieben sie noch? Ritten sie weiter?
    Nein, sie blieben stehen. Dafür hörte Suko eine Stimme. Sie war auf der Lichtung erklungen.
    Im ersten Moment konnte er sich keinen Reim darauf machen. Die Stimme war ihm bekannt, im Augenblick fiel ihm nicht ein, wo er sie schon gehört hatte.
    Bis der andere sagte: »Wir sind nicht deine Feinde, Hook!«
    Nun wußte er Bescheid. Es war der rote Ryan, der da gesprochen hatte, und ein anderer
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