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0601 - Aibons Monster-Troll

0601 - Aibons Monster-Troll

Titel: 0601 - Aibons Monster-Troll
Autoren: Jason Dark
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Friedens.
    Der Hook sollte nicht denken, daß ihm einer von uns feindlich gesonnen war.
    Meine Spannung wuchs. Noch immer auf dem Rücken des Hirschen hockend, drehte ich mich um.
    Zuerst nach rechts, dann in die entgegengesetzte Richtung, konnte aber nichts erkennen. Am Waldrand blieb es ruhig. Was wenige Schritte dahinter lag, verschwamm in der dunkelgrünen, milchigen Brühe, die sich dort gebildet hatte.
    Nach sechs Schritten blieb der rote Ryan stehen. Er veränderte die Haltung seiner Arme und streckte sie dem Monster-Troll entgegen.
    »Wir sind nicht deine Feinde, Hook!«
    Ich hatte den Drang, etwas hinzuzufügen, was ich auch tat. »Wir kommen als Freunde!«
    Der rote Ryan drehte sich um. Er quittierte meine Bemerkung mit einem mißbilligenden Blick.
    Der Monster-Troll reagierte äußerlich nicht. Auch seine Arme blieben in der unnatürlichen Haltung. Sie bildeten vom Körper abgespreizte Dreiecke, durch deren Lücken ich schauen konnte.
    Etwas zitterte im Maul des Monsters. Auch die Frau wurde davon erfaßt, sie ging wieder einen Schritt zurück und kämpfte mit ihrem Gleichgewicht. Danach beugte sie sich vor.
    Ich starrte auf den Rücken des roten Ryan. Er hatte mir noch keine Antwort übermittelt. Wollte er sie für sich behalten, oder reagierte der Hook nicht.
    Doch, er mußte sich auf mentaler Ebene mit dem roten Ryan in Verbindung gesetzt haben, denn ich sah meinen Begleiter einige Male nicken. Dann hob er die Hand und drehte sich zu mir um.
    Sein Gesichtsausdruck ließ nicht erkennen, was er dachte und was er erfahren hatte. Beim Sprechen bewegte er kaum die Lippen. Die Worte erreichten mich leise.
    »Er glaubt uns wohl nicht.«
    Ich ballte die rechte Hand zur Faust. »Hast du ihm etwas über die Horror-Reiter gesagt?«
    »Natürlich.«
    »Und?«
    »Ich weiß es nicht genau. Er hat gemerkt, daß etwas nicht stimmt, daß jemand kommt, der ihm nicht wohl gesonnen ist, aber er ist so von sich selbst überzeugt, daß er die Gefahr eigentlich nicht wahrhaben will. Da kann man nichts machen.«
    »Sag ihm, daß sie stärker sind.«
    »Das habe ich versucht.« Der rote Ryan schüttelte den Kopf.
    »Und was ist mit der Frau?«
    »Die hat ihm das Monster gebracht. Es hat sie aus der Hütte geholt, wo dein Freund war.«
    »Was?«
    »Ja, aber frag mich nicht nach Zusammenhängen. Jedenfalls will er, daß wir verschwinden. Dies hier ist sein Land. Sollten wir ihm nicht gehorchen, wird er uns der Reihe nach umbringen, und er will mit der Frau anfangen.«
    Ich schaute unwillkürlich auf das offene Maul. Die obere Hälfte bewegte sich schon. Wie ein großes Dach senkte sie sich der nackten Frau entgegen.
    In meinem Innern begann es zu kochen. Schweiß rann über meinem Rücken. Die kleinen Bäche liefen dabei an der Gänsehaut entlang, die sich gebildet hatte.
    »Ist sonst noch was?«
    »Nein.«
    »Dann versuch es, bitte.«
    Der rote Ryan lächelte. »Wenn das so einfach wäre. Er glaubt mir nicht.«
    »Trotzdem.«
    Der Mann aus Aibon nickte. »Gut, mein Freund, dir zu Gefallen. Man kennt mich hier. Wäre ich nicht bei dir gewesen, hätte er längst versucht, dich zu töten.«
    »Wie tröstlich.«
    Der rote Ryan »sprach« wieder mit dem Hook. Ich überlegte, ob ich absteigen sollte, ließ es bleiben, weil der Hook die Bewegung möglicherweise als falsch hätte einschätzen können.
    Das Monstrum mußte doch gespürt haben, daß sich in seinem Reich etwas tat. Die Statue war nicht grundlos aufgebaut worden.
    Baphomet hatte seinen Weg gefunden. Die Horror-Reiter waren als Vorhut unterwegs und hatten ihre grausamen Todesspuren hinterlassen. Und der Hook als Beherrscher tat nichts.
    Wieder schaute ich mich um.
    Die Umgebung war die gleiche geblieben, trotzdem gefiel sie mir nicht. Etwas hatte sich verändert, etwas lauerte zwischen den Bäumen und im Unterholz. Das war wie ein Sender, der etwas ausschickte, das als nicht geringe Warnung über meinen Rücken rann.
    Der rote Ryan bewegte sich. Er deutete in die Runde, als wollte er dem Hook damit klarmachen, wo die Gefahr sich überall hätte verdichten können.
    Nichts geschah.
    Auch meine innere Unruhe verstärkte sich. Bisher waren mir die Horror-Reiter noch nicht über den Weg gelaufen. Daß sie sich in Aibon und auch in diesem Gebiet aufhielten, stand für mich fest, auch ohne daß ich sie gesehen hatte.
    Waren sie schon da?
    Ich mußte aufstoßen. Auf den Handflächen hatte sich der Schweiß angesammelt und war zu einer kalten, klebrigen Schicht geworden.
    Das Licht
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