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060 - Bis zum letzten Schrei

060 - Bis zum letzten Schrei

Titel: 060 - Bis zum letzten Schrei
Autoren: Larry Brent
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erhob sich dann und blickte hinter
dem braungetönten Glas hinaus auf die belebte Straße.
    Die Schwedin
stellte fest, daß das Pärchen auf den kanariengelben Jaguar zuging, der auf der
gegenüberliegenden Straßenseite parkte.
    Vivi Carlson
nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Tullier gab sich ganz als Kavalier. Er
drückte die Tür an Vivis Seite zu, ging dann um den Wagen herum und wollte
ebenfalls einsteigen.
    Er hielt in
der Bewegung inne, als im gleichen Augenblick ein dunkelgrüner Peugeot mit
französischer Nummer auf den Parkplatz hinter ihm rollte, und der Fahrer hupte.
    Mechanisch
blickte Tullier auf. Sein Gesicht wurde hart, und seine Augen verengten sich.
    Von ihrem
Beobachtungsplatz aus konnte Morna sehen, wie erschrocken der Blonde war, wie
er sich jedoch sofort wieder unter Kontrolle hatte.
    Die Schwedin
bemerkte, wie Tullier seiner Begleiterin etwas zuflüsterte, dann zu dem Wagen
ging, der eben angekommen war, und mit dem Fahrer ein paar Worte wechselte.
    Morna
Ulbrandson kehrte zu ihrem Tisch im Hof des Restaurants zurück, als Tullier mit
eisiger Miene seinen Platz hinter dem Steuer seines Jaguars einnahm und
startete.
    Der Fahrer
des Peugeot fuhr zuerst davon.
     
    ●
     
    »Wer war das?«
wollte Vivi Carlson wissen, als Tullier seinen Jaguar durch die Lichtentaler
Straße steuerte.
    »Ein Freund«,
wich der junge Franzose aus.
    »Du hast ihn
zufällig getroffen?«
    »Ja. Das
Leben spielt manchmal mit komischen Begegnungen. Maurice ist rein zufällig in
Baden-Baden.«
    »Du scheinst
nicht gerade sehr erfreut darüber zu sein, daß du ihn getroffen hast«, bohrte
Vivi Carlson weiter, die sich mit den einsilbigen Antworten ihres Begleiters
nicht zufrieden gab.
    Er sah sie
nicht an. »Ich habe dich mitgenommen, weil ich mit dir schlafen will«, sagte er
rauh, »aber nicht, damit du mir blödsinnige Fragen stellst, auf die ich dir
doch keine Antwort gebe!«
    Vivi Carlson
preßte die schimmernden Lippen zusammen. Sie hatte das Gefühl, daß sie dieses
Wochenende doch besser nicht mit Simon Tullier verbrachte.
    Bevor der
Franzose die Stadt verließ, fuhr er noch zum Postamt am Leopoldsplatz.
    »Ich bin
gleich zurück«, sagte beiläufig, während er schon aus dem Wagen stieg. »Ich
will nur sehen, daß ich den Weg heute zum zweiten Mal nicht umsonst mache. Ich
rufe erst einmal in der Burg an.«
    Drei Minuten
später war Tullier wieder zurück. »Der alte Herr ist da. Wie ich vermutet habe.
    Dann rentiert
sich die Fahrt zurück. Hast du Lust, noch eine Stunde spazierenzufahren, oder
soll ich dich irgendwo hier am Schwimmbad absetzen?«
    Sie dachte
einen Moment lang nach. Dann nickte sie. »Einverstanden. Ich bleibe solange
hier. Treffen wir uns im Bertholdsbad?«
    »Es kann spät
werden, bis ich komme. Besorg uns ein Hotelzimmer. Am besten ist es, wenn wir
uns am Abend dann im Spielkasino treffen.«
    Davon hatte
er schon heute morgen gesprochen. Sie nickte wiederum.
    Obwohl es ihm
auf den Nägeln brannte, so schnell wie möglich über die Grenze zu kommen, nahm
er sich doch noch die Zeit, erst ein Hotel ausfindig zu machen, das ein
Doppelzimmer frei hatte. Sie gaben sich als Ehepaar aus.
    Vivi Carlson
räumte ihre Sachen auf das Zimmer und ließ sich dann zum Bad an der
Gönner-Anlage fahren.
    Zehn Minuten
später jagte ein kanariengelber Jaguar über die B 500 Richtung Rheinbrücke.
    Simon Lautrec
hatte es sehr eilig. Er wußte, daß er so schnell wie möglich bares Geld
herbeischaffen mußte, um nicht in Teufels Küche zu geraten.
     
    ●
     
    Gerard
Tulliers Erzählung fesselte Soiger. Er konnte sich dem Bann und dem Einfluß
nicht entziehen.
    Soiger hatte
seit fünfzehn Jahren von der berühmt-berüchtigten Weißen Frau auf
Schwarzenstein erzählt, ohne eigentlich in der Tiefe seines Herzens an deren
Existenz zu glauben. Seit der letzten Nacht jedoch dachte er anders über diese
Dinge. Und die Tatsache, daß Gerard Tullier wegen des Auftauchens der
geheimnisvollen, gespenstischen Totenfrau einen Geheimgang entdeckt hatte,
weckte Soigers Neugierde.
    Gemeinsam mit
dem alten Maler durchstreifte Soiger die Burg auf der Suche nach weiteren
Geheimgängen.
    Marie Soiger
war aus dem Wohnhaus gekommen und hantierte in der Schänke, nicht ahnend, was
sich hier abgespielt hatte und welches furchtbare Geheimnis ihr Mann mit sich
herumtrug.
    Sie wunderte
sich zwar, daß Edith Rouflon schon so frühzeitig und offenbar überstürzt
abgereist war, aber da ihr Mann erklärte, das Mädchen hätte es sich
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