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0598 - Die Alte Macht

0598 - Die Alte Macht

Titel: 0598 - Die Alte Macht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zeit!
    War sie abermals in die Vergangenheit geholt worden? Warum war dann aber nicht auch Zamorra in ihrer Nähe?
    Woher kam das rötliche Licht?
    Es schien aus dem Gestein der Wände zu dringen und warf auch kaum Schatten. Ähnlich wie im Saal des Wissens in Caermardhin…
    Nicole orientierte sich und prägte sich die Stelle ein, an der sie hierher gelangt war. Dann setzte sie sich in Bewegung und folgte dem Gang in die Richtung, aus der etwas helleres Licht drang.
    Was befand sich dort?
    Nach einigen Dutzend Metern blieb sie verwirrt stehen.
    Was wollte sie hier eigentlich? Wie war sie hierher gekommen?
    Und woher kam sie?
    Aber dann dachte sie nicht länger darüber nach.
    Sie ging einfach weiter, dem Licht entgegen.
    ***
    »Teufel?« stammelte Zamorras Gegenüber. »Wie-wieso Teufel? Du bist doch der bunte Narr! Wie bist du aus dem Kerker entkommen? Oder haben sie dich freigelassen?«
    Sie waren zu dritt, wie bei ihrer ersten Begegnung im Haus des Geldverleihers.
    Zamorra hoffte, daß sie nicht rachsüchtig waren. Er zumindest hatte keinen Streit mit ihnen. Im Gegenteil. Es war besser, wenn sie zusammenarbeiteten.
    »Ich habe mich ein wenig freigekämpft«, erklärte er.
    Im gleichen Moment entdeckte einer der beiden anderen das Kurzschwert, das Zamorra hinter dem Gürtel trug.
    »Ah, das ist doch meine Waffe!« stieß er hervor und machte einen schnellen Schritt auf Zamorra zu.
    Der wich zurück und hob abwehrend beide Hände.
    »Wir wollen uns doch nicht schon wieder prügeln, oder? Dein Herr hat dich doch mit einer neuen Klinge ausgestattet, oder was sehe ich da an deinem Gürtel? He, ich denke doch, daß wir auf der gleichen Seite stehen. Das vorher… das war ein Mißverständnis.«
    »Du redest zuviel«, knurrte der Mann. Er schien völlig vergessen zu haben, daß er und sein Kumpan vorhin auf den Knien vor den vermeintlichen Teufeln davongerutscht waren, ehe die Stadtbüttel einschritten.
    Wieso empfanden diese drei Muskelmänner keine Furcht mehr vor ihm?
    Der erste Sprecher, der zugleich auch der Anführer der drei sein mußte, rief seinen Komplizen zurück. »Warte! Wir haben Wichtigeres zu tun, als uns mitten auf der Straße zu prügeln! Wenn der Nachtwächter auftaucht, schreit er nach den Bütteln!«
    »Wenn der Nachtwächter auftaucht, bekommt er einen Hieb auf die Nase, und Ruh' is'!« knurrte der andere. »Ich will, daß dieser Kerl mir mein Schwert zurückgiebet!«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Wenn dein Seelenheil davon abhängt, Freundchen… bitte!«
    Er zog das Kurzschwert und reichte es dem anderen mit dem Griff voran.
    Doch der Anführer schob sich dazwischen und drängte die beiden Männer auseinander.
    »Behalte die Waffe einstweilen. Wenn wir fertig sind, kannst du sie immer noch zurückgeben. Du sagtest, wir ständen auf der gleichen Seite. Davon aber weiß ich nichts. Wer hat dich geschickt?«
    Zamorra zögerte.
    »Ein hoher Herr«, sagte er dann.
    »Aber nicht unser Herr Johann Fust!«
    »Nein«, erwiderte Zamorra langsam. »Einer seiner - Freunde. Geschäftsfreunde.«
    »Der Fust hat keine Freunde. Nur Geschäftspartner, die er übers Ohr haut, wo er nur kann. Aber derlei stört uns nit, solang' er uns nichts schuldig bleibt. Nun, wenn so einer dich schickte, wirst du wissen, worum es geht. Lasset uns nit länger warten, je schneller haben wir's hinter uns! Komm!«
    Er hieb Zamorra die Hand auf die Schulter und schob ihn vor sich her.
    »Sag, mein Bester, wo ist das närrische Weib, das am Tage bei dir war?«
    »Ich weiß nicht«, murmelte Zamorra.
    Er überlegte, wen der Muskelmann wohl meinte. Er fragte sich auch, woher er eigentlich gekommen war und was gespielt wurde.
    Das einzige, was er wußte, war sein Name und daß ein Mann namens Asmodis ihn hierher geschickt hatte, damit er den Männern des Johann Fust half.
    Wobei, das war nur ein vager Schatten in seinem Denken…
    ***
    Fooly umrundete den schwebenden Merlin.
    Nein, der große Zauberer war nicht tot.
    Noch nicht.
    Aber der Drache spürte, daß nicht mehr viel daran fehlte. Merlin starb. Etwas in ihm zehrte an seiner Kraft und höhlte ihn innerlich aus.
    Der Zauberer von Avalon befand sich in einer Art Trance.
    »Wie vorhin Mr. Sid«, murmelte Fooly düster. »Als ich den zu wecken versuchte, hat er mich aus dem Fenster geschmissen, und was wird Merlin mit mir machen - wenn ich es bei ihm probiere?«
    Mal ganz abgesehen davon, daß er es bei Amos ja auch nicht geschafft hatte!
    Trotzdem mußte Fooly etwas tun. Er
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