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0598 - Der Weg in den Schrecken

0598 - Der Weg in den Schrecken

Titel: 0598 - Der Weg in den Schrecken
Autoren: Jason Dark
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Erzieher und der Sportlehrer aus dem Camp. Vielleicht besuchen Sie uns mal.«
    »Ja, wenn es meine Zeit zuläßt.«
    Dario hatte bisher kein Wort gesagt. Er blickte mich nur an. In seinen Augen schimmerte der blanke Haß. Einmal leckte er mit der Zungenspitze über seine Lippen. Ansonsten reagierte er nicht. Dario verschwand mit Sharon als erster.
    Als die Tür zugefallen war, atmete ich zischend durch. Morg Taylor stand an seinem Schreibtisch, hielt den Kopf gesenkt, spielte mit einem Kugelschreiber und schielte mich an. »Na, was sagst du?«
    »Was möchtest du hören?«
    »Du magst sie nicht – oder?«
    »Richtig. Die beiden Kerle sind widerlich. So etwas spüre ich genau.«
    »Denkst du da nicht in Vorurteilen?«
    »Ich glaube nicht, Morg, denn ich kann mich sehr gut auf gewisse Gefühle verlassen. Dieser Kruger und sein Kumpan Dario sind genau die falschen Personen, um Kinder zu erziehen.«
    Der Commander räusperte sich. »Mein Fall sind sie, ehrlich gesagt, auch nicht. Aber du kennst das Dilemma.« Er hob die Arme und ließ sie wieder sinken. »Ohne Beweise sind uns eben die Hände gebunden, da kann man nichts ändern.«
    »Ja, euch…«
    Morg Taylors Blick wurde noch schiefer, als er meine Antwort hörte und darüber nachdachte. »Sag mal, John, was genau soll das heißen?«
    »Wie ich schon sagte.«
    »Euch?«
    »Richtig, mir nicht.«
    »Du bist auch Polizist, vergiß das nicht.«
    »Keine Sorge, mein Freund, ich halte mich schon an die Gesetze. Aber niemand kann mich davon abhalten, auf der Rückfahrt einen kleinen Abstecher zu machen.«
    Morg zog die Augenbrauen zusammen. »Wie ich dich kenne, denkst du an das Heim.«
    »Das stimmt.«
    »Und dann?«
    »Mir gehen die Erzählungen der Kinder nicht aus dem Sinn. Sag mal, hast du sie eigentlich untersuchen lassen, ob sie eventuell unter Drogen stehen? Das ist zwar ein schlimmer Verdacht, aber man kann in diesem Fall ja nichts ausschließen.«
    »Das haben wir.«
    »Wie war der Befund?«
    »Negativ, keine Drogen. Die Kinder waren nur abwesend und faselten etwas von einer Höhle, einem riesigen Mund, der sich in einem steinernen Gesicht geöffnet hat.«
    »Hältst du es für ein Märchen, Morg?«
    »Und wie.«
    »Ich habe meine Zweifel. Es kann durchaus sein, daß die Kinder die Wahrheit gesagt haben.«
    Morg Taylor hob die Hand, um gegen seine Schläfe zu tippen. Auf halber Strecke überlegte er es sich anders und meinte: »Sorry, ich vergaß, daß du dich mit außergewöhnlichen Fällen beschäftigst.«
    »Meinst du das ironisch?«
    »Nein, wie kommst du darauf?«
    Ich hörte trotzdem den Spott aus seiner Stimme, winkte ab und sagte: »Wie dem auch sei, mein Lieber, ich mache einen kleinen Abstecher, denn ich wollte schon immer mal einen richtigen Menschenfreund kennenlernen.«
    Der Commander hob die Schultern. »Tu, was du nicht lassen kannst, John. Und noch etwas, John.«
    »Ja?« An der Tür drehte ich mich um.
    Er zwinkerte mir zu. »Sollen wir dich raushauen, falls du einen Lattenschuß fertigbringst?«
    Er meinte es locker, ich aber ernst.
    »Ja, das kannst du, Commander, wobei ich fast noch Bond gesagt hätte.«
    Dann ging ich weg…
    ***
    Das Camp oder Heim lag außerhalb der Stadt, und zwar dort, wo sich die Berge als graublaue Kulisse unter dem Sommerhimmel abhoben und die Spitzen von dunstigen, leichten Wolkeninseln umweht wurden. Nachdem ich die äußeren Vororte hinter mich gebracht hatte und auf der Höhe fuhr, konnte ich einen Blick in ein weites Tal werfen, das an seiner nördlichen Seite jegliches Grün verlor und als Begrenzung eine gewaltige Felswand aufwies, als wäre diese durch eine Laune der Natur einfach dahingestellt worden.
    Ich hielt an, stieg aus und schaute in das Tal hinab, das vom Sonnenlicht gebadet wurde.
    Das Camp lag isoliert, und zwar im doppelten Sinne des Wortes, denn sein Gelände wurde von einem hohen Zaun aus Maschendraht umfriedet, was mich wiederum störte. Ich hatte noch nie zuvor von einem Heim gehört, das man mit Draht einzäunen mußte, es sei denn, derjenige hatte etwas zu verbergen.
    Die einzelnen Häuser standen in verschiedenen Winkeln zueinander und waren nicht höher als Baracken. Manche wiesen schräge Dächer auf, andere nur flache.
    Zum Camp selbst gehörten auch Sportanlagen. Ich sah zwei Tennisplätze und ein Fußballfeld. Auch eine Turnhalle hob sich ab. Davor konnte Basketball gespielt werden. Das taten die Mädchen, während sich einige Jungen auf dem Fußballfeld vergnügten.
    Das Wasser eines
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