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0598 - Der Weg in den Schrecken

0598 - Der Weg in den Schrecken

Titel: 0598 - Der Weg in den Schrecken
Autoren: Jason Dark
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erinnert. Er schleuderte seinen Körper zurück, krachte auf den Rücken, rollte sich dann zur Seite, hatte auch den Kopf erhoben und konnte mit ansehen, was geschah. Die zweite Steinpranke hämmerte ebenfalls auf den Körper des Blondhaarigen.
    Diesmal schrie er nicht.
    Taylor schloß die Augen, als er das schlimme Geräusch hörte, glitt zurück, sah wieder hin und erkannte, wie sich die Hände in die Höhe reckten.
    Die Finger waren gespreizt. Jeder einzelne schien eine Anklage gegen den dunklen Nachthimmel sein zu wollen. Sie standen hoch wie gewachsen, so starr – und sie veränderten sich.
    Vor den Augen der Polizisten lief ein unheimlicher Vorgang ab, der mit einem leisen Knacken und Brechen begann, das sich verstärkte, zu einem Knistern wurde und dafür sorgte, daß sich im Innern der Finger etwas tat. Das Material verlor seine graue Farbe. Es sah Sekunden später so aus, als wäre es von einer Glasur überzogen worden, die dann zusammenschmolz, begleitet weiterhin von den knisternden Geräuschen.
    Die Finger veränderten sich zu einer glasartigen, spröden Masse, die nicht besonders hart war, sondern zersprang, als wäre sie durch einen Druck zerquetscht worden.
    Die kristalline Glasmasse verwandelte sich zu zahlreichen Krümeln, die zu Boden fielen und eine glitzernde Spur hinterließen.
    Die Händen starben ab…
    Morg Taylor holte tief Luft. »Verdammt!« keuchte er, »verdammt noch mal! Hätte das nicht früher sein können?« Er dachte an Kruger, der sein Leben verloren hatte, und wischte sich den Schweiß wie Wasser von der Stirn.
    Atemlos schauten die Polizisten nebst ihren beiden Gefangenen zu, wie auch die letzten Reste vergingen. Damit jedoch war der eigentliche Vorgang nicht beendet, denn nach wie vor existierte der aus dem Boden ragende Schädel.
    Aber dort ging es weiter.
    Auch er hatte seine graue Farbe verloren. Statt dessen bildeten sich Kristalle, die immer durchsichtiger wurden, so daß die Männer in das Innere des Schädels schauen konnten. »John Sinclair, mein Gott!« ächzte der Commander und wankte wie auf Eiern gehend zurück…
    ***
    Das Kreuz war besonders wirkungsvoll, wenn es gegen eine Erdmagie ankämpfen konnte.
    So etwas war hier der Fall. In der Erde hatte sich das Grauen gesammelt, um irgendwann freizukommen.
    Jetzt zeigte es sich, aber es konzentrierte sich nicht auf mich, sondern auf den Schwächeren, und das war nun mal Guthry.
    Ich hatte die Formel gerufen, ich hatte das Licht herbeigeholt, das diese verfluchte Höhle mit seinem gleißenden Glanz ausfüllte und dafür sorgte, daß die gefährlichen Kristalllanzen nicht auf mich zurasten, sondern auf Guthry.
    Er flog von mir weg, ich hatte ihm einen heftigen Stoß gegeben.
    Hart landete er auf dem Rücken, wollte wieder hoch, da jagten bereits die Kristalllanzen heran.
    »Bleib liegen!« brüllte ich noch.
    Zu spät.
    Sie kamen von drei Seiten, und jede Lanze erwischte ihn mitten in der Bewegung.
    Der Reverend schrie nicht mal, als die Waffen sich in seinen Körper bohrten. Er fand sogar noch die Kraft, sich zu erheben. Mit den Lanzen in der Brust, der Hüfte und dem Rücken stand er vor mir, glotzte mich starr an und ließ seine Hände fallen.
    Es knirschte, als sich die Schwerter berührten, die plötzlich zusammenschmolzen und auch vor Guthry nicht Halt machten.
    Ob die Masse erhitzt war oder nicht, das war mir unbekannt. Jedenfalls spürte ich keine Wärme.
    Dafür Guthry!
    Die schmelzende Masse machte ihn zu einem Opfer.
    Er ging noch, aber sein Körper sah plötzlich gläsern aus, denn die Kristallschwerter schmolzen von innen her. Ich wollte nicht länger hinschauen, außerdem mußte ich mich um die Kinder kümmern und hier endlich rauskommen.
    Sie standen da mit ausdruckslosen Gesichtern und ebenso leeren Augen.
    Wahrscheinlich bekamen sie das Schreckliche nicht mit, was gut war. Ich lief auf sie zu und sah, daß sich selbst die Wände verhärtet hatten.
    Wunderbar. Kein graues Gestein mehr, das mich aufhielt, sondern eine gläserne Umgebung, die mir kaum Widerstand entgegensetzte, als ich mit der Faust davorschlug.
    Das Glas zitterte und zerbrach. Der Weg nach draußen war frei.
    Ich drehte mich um. Noch hielten sich die Kinder zurück, und ich mußte sie erst anschreien, bevor sie sich in Bewegung setzten und auf mich zukamen.
    Von außerhalb bekam ich Unterstützung. Neben mir tauchte der schwer keuchende Schatten auf. Es war Morg Taylor. »Verflixt, John, das begreife ich nicht.«
    »Pack mit an!«
    Der
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