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0598 - Der Weg in den Schrecken

0598 - Der Weg in den Schrecken

Titel: 0598 - Der Weg in den Schrecken
Autoren: Jason Dark
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Felsen hervorzusprengen. Die Fremden aus dem All hatten es der Nachwelt überlassen und auch ihre Magie zurückgelassen. Was wir heute als kleines Wunder ansehen, war für sie selbstverständlich. Levitation, Telekinese, Teleportation – alles Dinge, die sie beherrschten, die bei ihnen zur Tagesordnung gehörten. Wir denken darüber nach, die Menschen von heute suchen verzweifelt nach den Dingen, die bei ihnen verschüttet worden sind, und nur wenige von ihnen finden den Weg, weil sie ihre Arroganz abgelegt haben und ihre Meinung, daß der Mensch die Krone aller Dinge ist. Sie haben sich kleingemacht, sie sind demütig geworden und fanden den Weg, während andere nicht über ihren Schatten der Arroganz springen können.«
    »Du hast ihn gefunden!« stellte ich fest.
    »Richtig, denn ich gehöre zu den Demütigen. Ich habe die Zeichen der Zeit erkannt, ich weiß, wann ich meinen Egoismus hinten anstellen muß. Ich habe erfahren, daß es der Reinheit und der Kraft verschiedener Seelen bedarf, um störende Hindernisse zu überwinden. Und wer, so frage ich dich, hat die reinsten Seelen?«
    »Kinder!«
    Er nickte sehr wohlwollend. »Gut geraten, Sinclair, es sind die Kinder, deren Seelen und Herzen unverbraucht sind. Sie geben mir Kraft. Deshalb baute ich das Heim auf, ich selektierte, denn nicht jedes Kind konnte ich nehmen. In langen Gesprächen habe ich sie auf den Weg des Glücks vorbereitet. Ich habe sie Clupot suchen und finden lassen. Sie erreichten das Maul, sie traten ein, und sie erlebten diese wunderbare Welt.«
    »Und sie kehrten völlig verstört zurück.«
    »Das ist nur am Anfang. Jetzt sehen sie die Dinge schon ganz anders, Sinclair.«
    »Wie denn?«
    »Sie wissen inzwischen, daß die Gaben, mit denen ich gesegnet bin, auch für sie nicht unerreichbar sind. Sie können die Kräfte der Physik dank ihrer geistigen Macht überwinden, und so werden sie mich als Motor leiten, um andere Welten kennenzulernen. In diesem Gestein steckt eine gewaltige Kraft. Es sind Kristalle, Energiekristalle, auch wenn sie nicht so aussehen, aber ich kann es dir schwören. Sie haben sich ihrer Umgebung nur angepaßt, damit sie nicht jedem auffallen. Nur der Suchende, der Reine, der durfte sie finden.«
    »Du siehst dich also als einer der Reinen an, Guthry?«
    »Zweifelst du daran?«
    »Ja!« konterte ich hart, »denn ich habe zahlreiche Menschen kennengelernt, die ebenfalls den reinen Weg gehen wollten – wie du. Sie sind ihn auch gegangen, und sie haben dabei dem Bösen abgeschworen, dem Mord, dem Verbrechen, sie konzentrierten sich nur auf die positive Kraft der Seelen. Du aber hast es mit Gewalt versucht, hast Killer um dich geschart, der Weg des Glücks endete für dich auf den Feldern des Schreckens und des Todes. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Die Antwort paßte ihm nicht. Er ballte seine Hände, um die Lippen zuckte es. »So etwas wagst du mir zu sagen?«
    »Natürlich, weil es stimmt.«
    »Ich kenne es besser, Sinclair. Ich weiß, daß ich denjenigen aus dem Weg schaffen muß, der mich stören und vernichten will. Du willst doch beides.«
    »Eigentlich nicht, Guthry. Du bist mir im Prinzip egal und kannst herumturnen wie irgend jemand. Mir geht es allein um die Kinder, verstehst du das? Sie will ich aus deinen Klauen retten. Du brauchst ihre Seelen nicht anzuzapfen und sie irgendwann als psychische Krüppel zurücklassen. Kinder müssen sich entwickeln können, damit sie zu normalen Menschen heranwachsen, die lernen, den anderen zu achten, die im Leben fair sind, die sich aus eigener Kraft hocharbeiten und nicht schon in ihrer Kindheit zu Wracks gemacht werden. Das ist es, was ich von dir will, Guthry, und ich verspreche dir, daß ich die Kinder aus diesem verdammten Kreislauf herauszerren werde.«
    Eine lange Rede voller Vorwürfe und Anklagen, die der Reverend geschluckt hatte. Er brauchte seine Zeit, um mir eine Antwort zu geben. Dann schüttelte er unwillig den Kopf. Auf seinem Gesicht entstand ein Ausdruck der Wut, von dem auch der Haß nicht weit entfernt war. »Was redest du da? Was willst du von den Kindern? Sie befinden sich in meiner Hand, in meiner Welt, unter meinem Einfluß. Es wird dir nicht gelingen, sie zu holen, verstehst du das?«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein, Sinclair, nein. Sie gehören mir, und sie gehorchen mir, was ich dir beweisen werde. Gib gut acht, konzentriere dich, achte genau auf alles, was du siehst!«
    Sollte ich eingreifen, versuchen, ihn an seinem Plan – wie immer er auch
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