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0597 - Das letzte Asyl

Titel: 0597 - Das letzte Asyl
Autoren: Unbekannt
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Geschwindigkeit drosseln, um sich seiner Eigenbewegung von nur 33,86km/sec anzupassen.
    Dieses Anpassungsmanöver mußte vorgenommen werden, um die Zugstrahlprojektoren voll wirksam einsetzen zu können. Als dann die Adaption an die Geschwindigkeit des Himmelskörpers erreicht war, verteilten sie sich. Die MARCO POLO flog hinter dem Asteroiden her, während die MOSTONOW und DINO-386 ihn flankierten. Der Flottentender setzte sich auf die der Sonne abgewandten Seite des Himmelskörpers ab, um ihn mit seinen starken Traktorstrahlen aus seiner Bahn in den freien Weltraum hinauszuziehen, während die MOSTONOW die Aufgabe hatte, mit ihren Antigravfeldern äußere Einflüsse weitestgehend abzuschirmen. Die MARCO POLO sollte dagegen mit ihren Traktorstrahlen ein plötzliches Ausbrechen des Asteroiden aus seiner Bahn verhindern.
    Zuerst begannen die Zugstrahlprojektoren des Flottentenders zu arbeiten. Die Traktorstrahlen wurden vorerst nur schwach wirksam, verstärkten sich aber von Sekunde zu Sekunde. Sie setzten sich wie Bremsfelder an der sonnenfernen Seite der Oberfläche des Asteroiden fest und drosselten seine Achsenrotation. Immer wenn die Traktorstrahlen zu abrupt wirksam wurden und den Asteroiden zu erschüttern drohten, aktivierten sich die Zugstrahlprojektoren der MARCO POLO und wirkten neutralisierend, so daß die Asteroidenachse, die ständigen Schwankungen unterworfen war, nach keiner Seite umkippen konnte.
    Die Aufhebung der Eigenrotation von WABE 1000 war eine mühevolle Aufgabe, die von den Männern an den Zugstrahlprojektoren äußerstes Fingerspitzengefühl erforderte.
    Aber dann war es endlich geschafft, nicht zuletzt weil die Paramags von den Kreuzern, Korvetten und Space-Jets so stark beschäftigt wurden, daß sie diese Aktion nicht stören konnten.
    „Das war der erste Streich", sagte Roi Danton erleichtert und klopfte Major Matunari anerkennend auf die Schulter. „Jetzt holen Sie den Brocken aus seiner Bahn, Oberst."
    Wieder liefen die Zugstrahlprojektoren des Flottentenders an, diesmal jedoch gleichzeitig mit denen der MARCO POLO - allerdings mit unterschiedlicher Intensität. Denn während die Traktorstrahlen der MARCO POLO nach wie vor die Aufgabe hatten, zu verhindern, daß der Asteroid ins „Rollen" kam, mußte ihn der Flottentender fortbewegen, seine Geschwindigkeit erhöhen und ihn gleichzeitig aus seinem Kurs lenken.
    In dieser Phase setzten die Antigravaggregate der MOSTONOW ein. Durch die Aufhebung der Gravitationseinflüsse auf den Asteroiden sollte dessen Beharrungsvermögen vermindert werden, um die Traktorstrahlen des Flottentenders voll wirksam werden zu lassen.
    Roi Danton verfolgte in der Kommandozentrale von DINO-386 gespannt die Geschwindigkeitsmesser.
    Lange Zeit hindurch war keine Veränderung festzustellen. Aber dann sah er, wie der Zeiger langsam kletterte. Zuerst sprang er nur zaghaft von 33,86km/sec auf 33,87km/sec, blieb eine Weile zitternd bei diesem Wert stehen, bevor er sich weiterbewegte und zügig ein Hundertstel um das andere überwand.
    „Der Asteroid bewegt sich!" rief der Erste Offizier triumphierend.
    „Er hat bereits eine Geschwindigkeit von 34 Kilometern in der Sekunde!"
    Das war ein lächerlich geringer Wert. Doch war es nun keine besondere Schwierigkeit mehr, den Asteroiden weiter zu beschleunigen, wenn man ihn erst in Fahrt gebracht hatte. Es dauerte nicht lange, da konnte der Flottentender bereits eine Geschwindigkeit von 200km/sec aufweisen - WABE 1000 in seinem Schlepptau.
    Auf dem Umlaufbahndiagramm sah Roi Danton, wie von der roten Linie, die den ursprünglichen Kurs des Asteroiden anzeigte, eine zweite, gestrichelte Linie in einem Winkel von fünf Grad abwich. Doch war diese Linie nicht gerade, sondern entwickelte sich mehr und mehr zu einer steil ansteigenden Kurve, die von der Asteroidenbahn in den Weltraum hinausführte.
    Die Geschwindigkeit betrug inzwischen 400 Kilometer in der Sekunde - und die Traktorstrahlen des Flottentenders hatten den Asteroiden sicher im Griff.
    Als DINO-386 auf 20.000km/sec beschleunigt hatte, schickte Oberst Matunari einen Funkspruch an die beiden Ultraschlachtschiffe ab, in dem er bekannt gab, daß er nun die dritte Phase des Unternehmens in Angriff nehmen wollte: die Übernahme des PEW-Asteroiden auf die Plattform des Flottentenders.
    Daraufhin beschleunigten die MARCO POLO und die MOSTONOW solange, bis sie den Planetoiden flankierten und mit gleichbleibender Geschwindigkeit neben ihm herflogen. Beide
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