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0597 - Das letzte Asyl

Titel: 0597 - Das letzte Asyl
Autoren: Unbekannt
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durchmessenden Plattform war die Kugelzelle eines Schlachtschiffes der STARDUST-Klasse angeflanscht. Zum Unterschied der freifliegenden Raumschiffe dieser Typenserie durchmaß die Schiffszelle des Flottentenders jedoch nicht achthundert, sondern nur siebenhundertundfünfzig Meter. Das war konstruktionsbedingt.
    In dieser Kommandokugel befanden sich sämtliche Wohnräume für die zweihundert Mitglieder der Mannschaft, und neben den Navigations- und Ortungseinrichtungen und Feuerleitständen existierten auch eigene Triebwerke. Die Schiffszelle konnte sich im Gefahrenfalle, oder wenn es ein Bergungsmanöver erforderte, von der Plattform trennen und selbständig weiterfliegen.
    Die insgesamt drei Waring-Kompaktkonverter besaßen jeder für sich eine Reichweite von neunhunderttausend Lichtjahren, so daß ein Flottentender der DINO-Klasse einen ausreichend großen Aktionsradius besaß. Das war eine wertvolle Verbesserung gegenüber den früheren Typen und mindestens ebenso wichtig wie die verstärkte Bewaffnung, die nun der eines Schlachtschiffes der STARDUST-Klasse voll entsprach.
    Als DINO-386 ins Rattley-System kam, hatte es für Kommandant Matunari und seine Crew noch genügend zu tun gegeben. Doch als sich die „Asporco-Hilfe" immer besser einspielte und schließlich die Vollversorgung erreicht worden war, gab es kaum mehr Aufgaben für den Flottentender zu lösen, und Roi Danton setzte ihn immer häufiger zweckentfremdet ein.
    Oberst Matunari war deshalb gleichermaßen erstaunt und erfreut, als er von seinem Ersten Offizier erfuhr, daß sie nicht für irgendeinen obskuren Einsatz herangezogen wurden, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach eine Bergung vorzunehmen hatten.
    Auf dem Panoramabildschirm war eines der typischen Asporco-Raumschiffe zu sehen, das, um seine Achse rotierend und sich überschlagend langsam auf den nahen Planeten zustrebte.
    Da die Asporcos ihre Raumschiffe im freien Raum zusammenbauten, brauchten sie nicht auf eine aerodynamische Formgebung zu achten. Deshalb - und nicht zuletzt auch aus Gründen der Materialersparnis - bevorzugten sie die Skelettbauweise mit eingehängten Steuer- und Versorgungselementen verschiedenster Art und Form.
    Das Raumschiff auf dem Panoramabildschirm maß in seiner gesamten Länge an die dreihundert Meter. Das Vorderteil bestand aus drei verschieden großen Kugelelementen mit einem Durchmesser von dreißig, fünfzig, beziehungsweise siebzig Metern, die durch zwanzig Meter lange und zehn Meter dicke Röhren miteinander verbunden waren. Dahinter kam das 110 Meter lange Skelett, in dem die Treibstofftanks und die Steuer-, Brems- und Antriebsdüsen eingebaut waren.
    Das Skelettraumschiff hatte bereits eine so hohe Geschwindigkeit erreicht, daß seine Fahrt mit freiem Auge beobachtet werden konnte. In unregelmäßigen Abständen wurde das Schiff von Erschütterungen heimgesucht. Dann verlangsamte sich die Rotation entweder oder sie wurde beschleunigt, oder aber es kam zu ruckartigen Kursänderungen und zu einer Erhöhung der Geschwindigkeit - je nachdem, welche Steuerdüsen gezündet wurden.
    Es sah so aus, als wüßten die Asporcos auf dem Raumschiff nicht mehr, wie und wann welche Instrumente zu bedienen waren.
    „Haben Sie eine Ahnung, was da drüben vorgefallen ist, Hauptmann?" erkundigte sich Oberst Matunari.
    „Noch nicht, Sir", antwortete sein Erster Offizier. „Es ist uns eben erst gelungen, mit den Asporcos in Funkverbindung zu treten."
    „Ich werde das Gespräch selbst führen", entschied Oberst Cono Matunari.
     
    *
     
    Kaum war eine Leitung in die Kommandozentrale gelegt, als eine verzweifelte Stimme aus dem Lautsprecher ertönte.
    „... wir können tun, was wir wollen, das Schiff gehorcht uns nicht mehr. Mit jedem Tastendruck verschlechtern wir unsere Situation. Die Bedienungsinstrumente sind uns fremd geworden.
    Wir kennen ihre Bedeutung nicht mehr..."
    Die Stimme, die aus dem Lautsprecher drang, war die des Übersetzungsgerätes, das die Worte des Asporcos auf dem Skelettraumschiff automatisch in Interkosmo übertrug.
    Oberst Matunari war froh darüber, denn der schrille Tonfall der Asporcos schmerzte ihm ohnehin in den Ohren. Er unterbrach den Wortschwall, indem er sagte: „Hier spricht Oberst Cono Matunari, Kommandant des Bergungsschiffes DINO-386. Wir befinden uns ganz in Ihrer Nähe und werden versuchen, Ihr Raumschiff in eine sichere Umlaufbahn zurückzubringen. Es besteht kein Grund zu Panik.
    Aber wie kam es überhaupt zu dieser
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