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0594 - Die Sterbenden von Talos

0594 - Die Sterbenden von Talos

Titel: 0594 - Die Sterbenden von Talos
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einzigen neu hinzugekommenen Möbel sind die von Carlotta«, sagte Ted. »Aber die habe ich früher in ihrer Wohnung auch ertragen.«
    »Dann kann es das nicht sein. Aber etwas mit deinem Haus stimmt nicht, da bin ich sicher!«
    »Dann verrate mir doch mal, was es sein sollte! Eine dämonische Beeinflussung sicher nicht. Das weißmagische Schutzfeld hält so etwas doch zurück.«
    »Eysenbeiß und der Ewige, die damals eindrangen und Carlotta als Geisel nehmen wollten…«, erinnerte Nicole. »Sie haben die Sperre mit ihren Laserwaffen aufgeschossen.« [1]
    »Und danach haben wir sie wieder erneuert«, sagte Ted. »Die Kuppel steht und läßt nichts durch.«
    Es handelte sich um den gleichen weißmagischen Schutz, der Château Montagne überspannte, sowie Tendyke's Home in Florida und Llewellyn-Castle in Schottland. Eine unsichtbare Kuppel aus reiner magischer Energie, die normale Menschen widerstandslos hindurchließ, aber auf Dämonen und neuerdings auch in modifizierter Form auf die außerirdischen Ewigen als absolut undurchdringliche Barriere wirkte.
    Erzeugt wurde sie von Symbolzeichen, deren Magie insgesamt zusammenwirkte. Fehlte auch nur eines der Zeichen, brach die Sperre in sich zusammen. So wie ein gemauerter Torbogen, dessen Schlußstein man entfernt.
    »Vielleicht haben wir eines oder zwei der Symbole vergessen zu erneuern.«
    Ewigk schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Ich habe alles überprüft. Alle Symbole sind vorhanden. Der Schutzschirm kann nicht durchlässig sein. Und daß sich die Magie in ihrer Struktur verändert, kann ich mir auch nicht vorstellen. Einer von euch etwa?«
    »Da müßte schon etwas Fundamentales passieren«, sagte Zamorra kopfschüttelnd. »Das Ende des Universums vielleicht. Oder die Zerstörung von Merlins Burg.«
    Ted winkte ab. »Bis das passiert, leben wir alle nicht mehr. Selbst ihr beiden Unsterblichen nicht. - Danke, Frau Doktor. Aber mußte das sein? Ich seh' ja aus wie ein Fakir!«
    Er war aufgestanden und betrachtete sich jetzt im Spiegel. Nicole hatte nicht nur seine Stirnwunde gesäubert und verpflastert, sondern ihm zusätzlich auch noch einen riesigen Mull-Turban ums blonde Haupt gewickelt.
    »Hübsches Outfit.« Nicole schmunzelte. »Das trägt man jetzt bei uns.«
    »Dann können wir uns ja jetzt um Carlottas Verbleib kümmern«, beschloß Zamorra. »Gehen wir.«
    »Wartet. Ich muß nur noch was an meinem Outfit ändern«, sagte Nicole. »Was man in Rom jetzt trägt…«
    »Leicht getan«, grinste Ted. »Du brauchst den Fetzen bloß wegzuschmeißen, schon bist du völlig korrekt ent… äh, gekleidet.«
    Zamorra drohte ihm mit erhobenem Zeigefinger. »Werd bloß nicht übermütig!« warnte er.
    ***
    »Schade«, bemerkte Nicole angesichts der vor den Regenbogenblumen liegenden Glasscherben, die Ted natürlich noch nicht weggekehrt hatte. »Welch eine Verschwendung. Die Obdachlosen, die im Kolosseum übernachten, hätten sich bestimmt gefreut, wenn ihr ihnen den Wein gespendet hättet, statt ihn hier so sinnlos zu vergeuden.«
    »Seit wann neigst du zum Zynismus?« wunderte sich Zamorra kopfschüttelnd.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Manchmal überkommt es mich«, sagte sie. »Fangen wir an?«
    Zamorra nickte. Er hielt Merlins Stern in der Hand. Mit einem posthypnotischen Schaltwort versetzte er sich in die Halbtrance, die für die Zeitschau erforderlich war, und aktivierte die entsprechende Funktion des Amuletts mit einem Gedankenbefehl.
    Die Oberfläche der handtellergroßen Silberscheibe veränderte sich. Der Drudenfuß im Zentrum wich einem winzigen Bild, das Zamorras nächste Umgebung zeigte. Es spielte keine Rolle, daß dieses Bild winzig klein war. Wer es betrachtete, sah es durch die Amulett-Magie wesentlich größer vor sich, so daß auch Einzelheiten erkennbar wurden.
    Zamorra ging davon aus, daß nicht viel Kraft für die Zeitschau nötig war. Der Vorfall lag vielleicht eine Stunde zurück, länger nicht. Und wenn sie wußten, wohin Carlotta gegangen war, war die Sache erledigt. Dann konnte Ted ihr folgen, sie zurückholen, mit ihr reden, was auch immer er beabsichtigte.
    Zamorra steuerte das ›Bild‹ durch Gedankenbefehl in die Vergangenheit zurück. Einige Male huschte Ted durch das Bild, dann lag er besinnungslos auf dem Boden, inmitten der Scherben. Ein paar Minuten verstrichen, dann tauchte Carlotta aus den Regenbogenblumen auf, während Ted vom Boden hochschnellte wie der Springteufel aus der Kiste.
    Zamorra ließ die Szene wieder vorwärts
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