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0594 - Die Sterbenden von Talos

0594 - Die Sterbenden von Talos

Titel: 0594 - Die Sterbenden von Talos
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unglaublicher Feuerkraft in das dunkle Gestein, fauchend und heulend.
    Immer wieder blitzte das unheimliche schwarze Licht auf, diese unbegreifliche, unfaßbar fremde Energieform mit ihrer zerstörerischen Wirkung. Schuß auf Schuß, Schlag auf Schlag.
    Steinbrocken glühten auf, flogen krachend und donnernd auseinander, wo die schwarzen Strahlen die Burgmauern aufrissen. Anderes Gestein schmolz unter der unfaßbaren Glut der zerstörerischen Energie.
    Ein seltsames, weißlich glühendes Netz bildete sich. In ihm verfingen sich die schwarzen Blitze. Verästelten sich, ließen die engen Maschen des Netzes sich schwarz verfärben und erlöschen.
    Doch die Abwehr kam zu spät!
    Die schwarzen Strahlen fetzten das verlöschende Energienetz auseinander, vernichteten es, drangen wieder ungehindert vor.
    Das schwarze Licht fraß sich tief in das Innere der Burg. Grub sie förmlich um!
    Dann…
    ... von einem Moment zum anderen...
    ...glühte ein gleißender Feuerball auf!
    Die Reste der Burgmauern begannen von innen heraus zu glühen, in rotem Licht, das schnell gelb und dann strahlend weiß wurde. Teilweise zerfloß und verdampfte das Gestein.
    Dann aber brüllte eine titanische Explosion auf. Riesige Steinbrocken wurden durch die Luft geschleudert. Dort, wo gerade noch Merlins Burg gewesen war, waren nur noch Flammen und Vernichtung.
    Die flutende Helligkeit raubte Thorndike das Augenlicht.
    Er sah nicht mehr, was weiter geschah.
    Wie der Wald am Berghang in Brand gesetzt wurde von der ultraheißen Lichtflut und der weißgelb glühenden, herabfließenden Lava, die einmal als Granitgestein feste Burgmauern gebildet hatte.
    Wie pflanzliches und tierisches Leben einfach verdampfte und nur Schatten auf dem Boden zurückließ.
    Er und Ellen hatten Glück - wenn man es Glück nennen konnte. Ehe die Glut sie erreichte, war sie bereits verloschen. Sie waren weit genug vom Ort des Geschehens entfernt gewesen, an dem sich jetzt ein Rauchpilz in die Himmelhöhe schraubte.
    Die Spider-Raumschiffe der Meeghs ignorierten den Atompilz. Immer noch jagten sie ihre schwarzleuchtenden Strahlen in die Reste der zerstörten Burg. Übersättigten den nuklearen Feuerkern mit thermischer Energie.
    Ellen Thorndike lag zusammengekrümmt auf dem Boden, das werdende Leben in ihr mit der eigenen Körpermasse schützend. Sie preßte die Hände gegen das Gesicht, die Augen.
    Sie wußte, daß es vorbei war.
    Eine Kampfflotte der nichtmenschlichen Meeghs war aus Weltraumtiefen gekommen, um Merlins Burg zu vernichten.
    Nichts Schlimmeres hätte der Welt zustoßen können.
    Ellen weinte ohne Tränen.
    Nicht um sich selbst oder um Ian, der blind und wahnsinnig geworden war.
    Sie weinte um das Leben in ihrem Leib.
    Merlins Burg war zerstört.
    Und das Sterben begann.
    ***
    Ted Ewigk verstand sich selbst nicht mehr.
    Irgend etwas stimmte mit ihm nicht mehr! Aber nicht nur er war von dieser Veränderung betroffen, sondern auch seine Freundin Carlotta.
    Scheinbar brachten sie es beide nicht fertig, auf Dauer gemeinsam in einem Haus zu leben!
    Jahrelang waren sie schon zusammen, verbrachten ihre freie Zeit gemeinsam. Meistens in Ted Ewigks Villa am Stadtrand von Rom, weil die einfach mehr Platz bot und auch ruhiger war als das ›Arbeiterschließfach‹ in einem Mietshaus im Zentrum. Nun mußte Carlotta dort ausziehen, weil das Haus von Grund auf renoviert und saniert werden sollte -vermutlich mit dem Resultat, daß die Mieter später den vier- bis fünffachen Preis würden bezahlen müssen. Weil der Hauseigentümer allerlei luxuriösen Schnickschnack einbauen ließ, den kein Mensch wirklich benötigte.
    Also lag es nahe, daß Carlotta endlich mit ihren Prinzipien brach, grundsätzlich auf eigenen Füßen zu stehen und sich nicht von Ted aushalten zu lassen, wie sie es nannte.
    Sie war bei ihm eingezogen.
    Und seitdem krachte es ständig zwischen ihnen.
    »Verdammt, früher haben wir uns doch praktisch jeden Tag gesehen, und die Wochenenden über war Carlotta hier«, murmelte Ted im Selbstgespräch. »Das war doch nichts anderes als jetzt — ihre eigene Wohnung hat sie doch kaum noch gebraucht! Und jetzt, wo wir Nägel mit Köpfen gemacht haben, soll das alles zwischen uns nicht mehr funktionieren?«
    Es war nicht zu glauben!
    Sie liebten sich immer noch und hatten beide nicht das geringste Interesse daran, ihre Lebensgemeinschaft aufzulösen. Nur blökten sie sich jetzt regelmäßig an, kaum daß sie ein paar Stunden zusammen waren.
    Mit dem Ergebnis, daß dann
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