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0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

Titel: 0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vielleicht helfen.«
    Sie wandte sich ab, ließ ihn einfach stehen, aber er zog die Wohnungstür hinter sich zu und folgte ihr.
    In der Tür zur Wohnküche blieb sie stehen und wandte sich um.
    »Hast du nicht begriffen, Will? Du sollst mich in Ruhe lassen! Ich brauche deine Bemutterung nicht. Ich lasse mich auch nicht überreden, mit ins Kino zu gehen! Am besten, du verschwindest sofort wieder!«
    Ihre Haare waren ein wenig wirr ihr Gesicht schien im Fieber zu glühen. Unter den Augen hatten sich dunkle Ringe gebildet. Und an ihrem Hals …
    … sah Will so etwas wie kleine, punktförmige Narben.
    Wie es aussah, hatte Lucy versucht, sie zu überschminken, aber das Makeup deckte nicht richtig.
    Natürlich kannte sich Will mit Horrorgeschichten aus. In seinem Job machte man ständig irgendwelche blöden Scherze über Zombies und wandelnde Leichen.
    Aber das da war kein Scherz. Das waren Bißmale eines Vampirs!
    Aber Vampire gab es doch nicht!
    Und das, was er heute in der Gerichtsmedizin erlebt hatte – gab es das auch nicht?
    Plötzlich fühlte er wieder Angst und Grauen in sich aufsteigen. Er hatte Lucy helfen wollen, um seine eigenen schmerzlichen Erlebnisse verdrängen zu können, aber das funktionierte nicht.
    Will folgte ihr in die Wohnküche. »Wer?« fragte er. »Wer ist es?«
    Verständnislos sah ihn Lucy an.
    »Was meinst du? Ich verstehe nicht!«
    Daß die Türklingel anschlug, nahm er kaum wahr aber Lucy hastete an ihm vorbei.
    »Du solltest jetzt gehen, wenn du nicht rausgeschmissen werden willst«, stieß sie hervor.
    Und öffnete die Wohnungstür erneut.
    ***
    Der Vampir namens Lantagor streifte seine Kleidung ab und rollte sie zu einem Stoffpaket zusammen, das konnte er in den Klauen mit sich führen, während er flog.
    Natürlich hätte er sich auch einfach so verwandeln können, aber die Sachen wären dann von seinem Fledermauskörper abgefallen. Aber in der Fluggestalt hätte er Schwierigkeiten gehabt, die Textilien zusammenzuraffen. So war es besser. Auch wenn es ein wenig Zeit kostete.
    Aber er hatte ja darin Routine. Ausziehen, zusammenpacken, verwandeln, fliegen, zurückverwandeln, wieder ankleiden …
    Doch diesmal verlor er zuviel Zeit.
    Er verwandelte sich gerade in dem Moment – als der Vampirjäger in der dunklen Gasse auftauchte!
    Damit hatte er nicht gerechnet!
    Jetzt wußte er, wo der Mann aus dem Mercedes geblieben war.
    Während der Verwandlung war der Vampir angreifbar. Es dauerte zwar höchstens zwei, drei Sekunden, doch das reichte dem Jäger, eine Waffe hochzureißen – und abzufeuern.
    Eine Waffe, die Feuer spie anstelle von Kugeln!
    Der rote Lichtblitz hätte Lantagor um ein Haar getötet. Aber die Verwandlung und die tiefe Finsternis vermischten seine Konturen, der Lichtfinger streifte Lantagor nur.
    Aber auch das war schlimm genug!
    Der überraschte Vampir kreischte schrill auf. Flammen züngelten über die Flughaut seiner linken Schwinge.
    Dann erhob er sich in die Luft. Er hatte nur eine einzige Chance – den Angriff!
    Er raste auf Zamorra zu!
    Unwillkürlich duckte sich der Dämonenjäger. Der Vampir erreichte ihn und schlug ihm die Schwingen um die Ohren.
    Funken sprühten aus der brennenden Flughaut. Klauen und spitze Zähne verfehlten Zamorra nur knapp.
    Der Dämonenjäger stürzte rücklings. Blitzschnell drehte er sich dabei, er feuerte einen weiteren Laserstrahl ab, aber diesmal verfehlte er den Vampir.
    Zamorra schaltete den Blaster um auf Betäubung, der flirrende Schockstrahl fächerte knisternd aus dem Abstrahlpol und – erreichte den davonrasenden Vampir nicht mehr!
    Der Untote war hinter einer Hausecke weggetaucht!
    Zamorra sprang auf und war mit zwei, drei Sätzen wieder auf dem Gehsteig der Straße. Er sah etwas Dunkles und Großes am Nachthimmel davonjagen.
    Die Straßenlaternen blendeten ihn, und für einen Schockstrahl war die Entfernung zu groß.
    Zamorra schaltete wieder auf Laser um, jagte ein paar geisternde Lichtfinger hinter dem Vampir her.
    Aber er traf ihn nicht mehr.
    Vielleicht hätte er bessere Chancen gehabt, wenn er gleich beim ersten Mal die betäubende Schockenergie eingesetzt hätte. Der flirrende Strahlenfächer erfaßte einen weitaus größeren Bereich als der eng fokussierte Laserstrahl. Aber er hatte den Schwarzblütigen gleich voll erwischen wollen …
    »Pech«, murmelte Zamorra.
    Einige Passanten sahen ihn verwundert an. Sie hatten das seltsame, schrille Fauchen der Waffe gehört, hatten auch blaßroten Blitze gesehen, und sie
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