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0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

Titel: 0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück
Autoren: Werner Kurt Giesa
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starrte nach oben. »Bin ich – bin ich wirklich da rausgestürzt?«
    Auch Ted sah hoch. Den Schatten am Nachthimmel nahm er in diesem Moment nicht wahr, auch nicht die Klauen, die sich um die Regenrinne des Daches krallten. Ihn interessierte nur das Fenster, hinter dem sich jemand zeigte.
    »Will!« schrie Tricia. »Bist du in Ordnung?«
    Sie drängte Ted zur Seite, stürzte sich auf ihren Mann.
    »Natürlich bin ich in Ordnung.« Will hustete verkrampft und kam auf die Beine. »Alles in Ordnung, nur ein paar blaue Flecken. Aber wieso? Das – das sind über ein Dutzend Meter! Ich hätte mir alle Knochen brechen müssen!«
    Er sah an seiner Frau vorbei und starrte Ted an.
    »Sie sind doch einer von diesen Regierungsagenten! Was wollen Sie hier?«
    »Wer hat Sie aus dem Fenster gestoßen?« fragte Ted. »Lantagor?«
    »Wer soll das sein?« Die Augen des Arztes wurden groß. »Ach … Lantagor … der Schrei im Obduktionsraum …«
    »Was bedeutet das alles?« mischte sich Tricia Travers ein.
    »Erkläre ich dir später«, wehrte Will Travers ab und wandte sich wieder an Ted. »Nein, Lucy hat mich rausgestoßen. Sie muß den Verstand verloren haben! Und dieser Tannamoor ist daran schuld, darauf wette ich!«
    »Er ist also oben?«
    Travers nickte. »Natürlich. Ich glaube, deshalb ist sie auch ausgeflippt …«
    »Okay!« Ted stürmte zur Haustür.
    Nicole Duval lehnte derweil noch am Mercedes. Sie sah einen anderen Wagen in die Straße einbiegen, und dann schaute sie nach oben.
    Und sie sah den Vampir vor dem Fenster …
    ***
    Lantagor sah unten auf der Straße die Menschen, und er erkannte sie als die Dämonenjäger. Aber sie waren erst mal beschäftigt, denn sie kümmerten sich um den Mann, der aus dem Fenster gefallen war.
    Tan Morano mußte für den Sturz des Mannes verantwortlich sein. Ein derart drastisches Vorgehen paßte zu ihm.
    Also befand sich Morano in der Wohnung mit dem zerbrochenen Fenster.
    Blitzschnell faßte Lantagor einen Entschluß.
    Er selbst würde Morano töten. Es war eine günstige Gelegenheit dafür. Niemand in der Schwarzen Familie würde ihn anklagen können, gegen das Gesetz verstoßen zu haben, daß kein Vampir einen anderen Vampir tötete, denn es gab ja nur Menschen als Zeugen. Und das waren Dämonenjäger, also würde niemand Lantagors Aussage bezweifeln, die Menschen hätten Morano ermordet!
    Lantagor verschaffte sich mit schnellem Schwingenschlag genügend Schwung, um durch das Fenster in die Wohnung zu jagen.
    Und um Morano zu töten!
    ***
    Nicole griff nach ihrer Laserwaffe, aber sie war nicht schnell genug. Der Vampir war bereits durch das Fenster verschwunden, war einfach in die Wohnung gejagt.
    Das nahende Auto stoppte, aber der Taxifahrer stieg ebenfalls aus. »He, mein Geld!« schrie er.
    »Lassen Sie die Uhr laufen!« rief Zamorra zurück. Er befürchtete, daß es jetzt Wichtigeres gab, als eine Taxirechnung zu bezahlen, denn er erblickte einen verwirrten Dr. Travers, eine nicht minder verwirrte Frau und Nicole, die ihren Blaster in der Hand hielt.
    »Ted ist oben«, rief Nicole ihm zu. »Und der Vampir ist gerade zum Fenster hinein!«
    »Wenn er rauskommt, gib ihm den Fangschuß!« rief Zamorra ihr zu. »Welche Wohnung?«
    »Travers!«
    Ein Blick aufs Klingelbrett verriet Zamorra, in welche Etage er mußte.
    Er jagte die Treppe hinauf!
    Er sah eine offene Wohnungstür!
    Ein Namensschild … L. Travers!
    Den Blaster in der Hand, trat er ein.
    Vor ihm stand Ted Ewigk im Flur der Wohnung. Er hatte Zamorra den Rücken zugedreht, aber er wandte nun langsam den Kopf.
    »Du bist zu spät, Zamorra«, sagte er. »Unser Freund hat bereits alles erledigt.«
    »Freund?« fragte Zamorra mißtrauisch.
    Er trat zu Ted und sah an ihm vorbei in die Wohnküche.
    Dort kauerte eine junge Frau, neben ihr stand Morano.
    Und auf dem Boden – ein Haufen Asche.
    »Morano-Tannamoor hat ihn erledigt«, sagte Ted. »Der Vampir kam zum Fenster herein. Als ich die Wohnung stürmte, hat Morano ihn gerade ausgeschaltet.«
    Zamorra runzelte die Stirn. »Sicher?«
    »Sicher, Regierungsagent«, sagte Morano kalt. »Sie beide gehören also zusammen, wie? Was wollen Sie von mir?«
    »Sie wegen Amtsanmaßung vor Gericht stellen«, erklärte Ted. »Sie sind kein Yard-Inspektor.«
    Morano lachte leise auf.
    »Jetzt kann ich es Ihnen ja verraten«, sagte er. »Es war ein Trick. Ich war hinter dem Vampir her. Irgendwie mußte ich mir ja meine Informationen verschaffen. Sind Sie jetzt zufrieden? Oder wollen
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