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0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

Titel: 0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück
Autoren: Werner Kurt Giesa
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damit sagen, daß er vielleicht so etwas wie Moranos Leibwächter ist? Daß er erwartet, daß Ted im Restaurant losschlägt? Ted Ewigk wäre ein Narr, den Vampir in aller Öffentlichkeit zu pfählen. So wie auch der Vampir verrückt sein müßte, seinen Gegner anzugreifen. Wenn Morano wirklich ein Vampir wäre«, fügte Nicole hinzu.
    »Könntest du endlich mal ’ne andere Schallplatte auflegen?«
    »Erst, wenn du mir glaubst, daß Morano kein Vampir ist, und wenn du ihn in Ruhe läßt! Sicher spricht einiges gegen ihn, aber an bestimmten Fakten kommst auch du nicht vorbei! Selbst als ich ihn telepathisch sondiert habe, konnte ich nichts Dunkles an ihm feststellen!«
    »Kommt Zeit, kommt Beweis«, sagte Zamorra, und dann öffnete er auch schon die Wagentür.
    »Was hast du vor?« fragte Nicole.
    »Mich unsichtbar machen«, erwiderte Zamorra. »Ich kümmere mich um den Vampir da drüben.«
    Schon war er draußen und ließ die Wagentür wieder ins Schloß gleiten.
    Nicole sah ihm nach. Irgendwie machte Zamorra einen verwaschenen Eindruck in dem schwachen Kunstlicht, das die Straßenbeleuchtung und die Reklameschriften an den Hausfassaden schufen.
    Zamorra überquerte die Straße, und Nicole sah ihn hinter dem Bentley in die Hocke gehen. Danach aber blieb der Parapsychologe verschwunden.
    Nicole glaubte zwar, ihn wieder auftauchen zu sehen, aber sie war sich nicht ganz sicher. Kam er rechts oder links um den Wagen herum? Da war etwas Schemenhaftes, es konnte auch eine Täuschung sein.
    Im gleichen Moment verließ Morano das Restaurant, stieg in seinen Bentley und fuhr langsam davon. Ted folgte, sah dem Bentley nach, dann blieb er kurz stehen.
    Für einen Moment glaubte Nicole, Zamorra bei ihm zu sehen, doch dann kam Ted auf den Mercedes zu, und Nicole schaltete die Innenbeleuchtung wieder auf Automatik.
    Ted stieg ein, setzte sich hinter das Lenkrad und legte den Sicherheitsgurt an.
    »Wir folgen dem Bentley«, sagte er und startete den Mercedes, der Zündschlüssel steckte noch.
    »He!« fuhr Nicole auf. »Und was ist mit Zamorra?«
    »Er will hierbleiben und sich mit dem Vampir befassen. Du sollst das Amulett rufen . Es zeigt uns den Weg, den Morano nimmt.«
    »Zum Teufel, warum hackt ihr beide dauernd auf Morano herum?« schimpfte Nicole, während Ted den 560er wendete und langsam davonrollen ließ.
    »Zamorra will, daß wir ihm folgen und ihn nicht aus den Augen lassen. Zu deiner Beruhigung: Ich glaube auch nicht mehr, daß er ein Vampir ist. Er hat sich im Lokal in einem Glas gespiegelt, und als ich mir provozierend in den Finger geschnitten hab’, hat er in keiner Form auf das Blut reagiert. Nicht mal eine leichte Veränderung in seinem Blick. Ich glaube nicht, daß ein Vampir, für den die Nacht gerade begonnen hat und der den ganzen Tag gedürstet hat, sich dermaßen beherrschen kann.«
    »Dann können wir ihn ja auch in Ruhe lassen!«
    »Sag das deinem geliebten Chef«, brummte Ted. » Rufst du jetzt das Amulett? Zamorra hat es so eingestellt, daß es auf den Peilsender reagiert, den er an den Wagen geheftet hat.«
    »Peilsender?«
    »Eine Gemme, deren magische Aufladung vom Amulett wahrgenommen wird. Falls wir den Wagen trotzdem verlieren, wirst du die Zeitschau durchführen müssen. Dürfte nicht schwer fallen, weil es ja nur um ein paar Minuten geht.«
    »Wenn ich das Amulett rufe ist Zamorra wehrlos.«
    »Er kann es ja zur Not zurückrufen«, erwiderte Ted. »Außerdem ist er ein erwachsener Mensch und muß wissen, was er tut.«
    »Na schön.«
    Nicole hob die Hand und rief das Amulett mit ihrer Gedankenkraft. Im nächsten Moment befand es sich auch schon zwischen ihren zufassenden Fingern.
    »Auf geht’s zum fröhlichen Jagen …«
    ***
    Zamorra hatte sich unsichtbar gemacht!
    Es war keine wirkliche Unsichtbarkeit, sondern ein alter Trick, den er vor langer Zeit von einem tibetischen Mönch gelernt hatte …
    Jeder Mensch besitzt eine gewisse Aura, die von anderen wahrgenommen wird. Der Trick bestand darin, diese Aura nicht über die Grenzen des eigenen Körpers hinaus strahlen zu lassen. Wer nicht wußte, daß sich Zamorra in seiner Nähe befand, würde ihn höchstens durch einen dummen Zufall wahrnehmen, oder wenn er ihn berührte. Und auch dann würde er vielleicht nicht mal wissen, mit wem er es zu tun hatte.
    So konnte Zamorra sich mitten durch eine Menschenmenge bewegen, ohne von jemandem dabei gesehen zu werden.
    Obgleich er in Wirklichkeit durchaus sichtbar war. Er wurde von den anderen nur
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