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0590 - Der Satan und der Schatten

0590 - Der Satan und der Schatten

Titel: 0590 - Der Satan und der Schatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Kapazitätsanzeige beider Strahlwaffen. Die Anzeigen wechselten aus dem grünen langsam in den roten Bereich. Lange konnte das Dauerfeuer nicht aufrecht erhalten werden. Dafür waren diese Waffen einfach nicht konstruiert.
    Sie waren für schnelle, kurze Schüsse gedacht, nicht als ›Schweißgeräte‹. Die Batterien waren nicht leistungsfähig genug, auch wenn die Ewigen in diesem Bereich der Technik kleine Wunderwerke geschaffen hatten, von denen irdische Ingenieure noch immer träumten.
    Lucifuge Rofocale brüllte immer noch.
    Und er ergriff die Flucht!
    Er wirbelte herum, floh vor dem Strahlfeuer und versuchte dabei, mit beiden Händen das Amulett von seiner Stirn zu reißen, das da wie festgeschweißt haftete!
    Lucifuge Rofocale breitete seine Schwingen aus.
    Er hob sich in die Luft.
    Die paar Meter bis zum Schädelfelsen legte er fliegend zurück, sein Dämonenkörper schrumpfte dabei. Er paßte jetzt genau durch die Öffnung, die von der Feuerfaust zuvor aufgesprengt worden war!
    Immer noch im Kreuzfeuer, das ihm aus Nicoles Strahlwaffen folgte, verschwand er in der Öffnung. Von drinnen hallte sein Brüllen hohl nach draußen wie aus einer tiefen Gebirgshöhle.
    »Hinterher!« schrie Zamorra.
    »Aber…«
    Nicole verstummte.
    Ein Blaster haftete wieder an der Magnetplatte an ihrem Gürtel, den anderen warf sie jetzt Zamorra zu, der die Waffe geschickt auffing.
    Dann spurtete Nicole an ihm vorbei, und Zamorra kauerte neben Yves Cascal am Boden.
    »Kannst du aufstehen?«
    Der dunkelhäutige Junge versuchte es, kam aber aus eigener Kraft nicht auf die Beine.
    »Laßt den Teufel nicht entkommen«, keuchte er. »Auch wenn ich draufgehe, Hauptsache ist, ihr macht ihn fertig.«
    »Wir sind Dämonenjäger, keine Killer«, konterte Zamorra.
    Er sah, wie Nicole im Laufen den Ju-Ju-Stab aufhob. Im nächsten Moment stand sie vor dem Felsen, in dem Lucifuge Rofocale verschwunden war.
    Aber die Öffnung lag für sie unerreichbar hoch.
    Zamorra half Yves auf die Beine.
    »Haltet ihn doch auf, verdammt!« keuchte der Rächer. »Ich bin nicht wichtig, aber da drinnen gibt's ein Tor und…«
    »Ein Tor?« unterbrach ihn Zamorra.
    »Ja, verdammt! Durch das verschwindet er jetzt garantiert…«
    »Und wir auch!« stieß Zamorra hervor, denn er sah darin eine Möglichkeit, auch ohne Regenbogenblumen aus dieser Welt zu entkommen. Selbst wenn dieser Weg mitten durch die Schwefelklüfte führte, aber das war besser, als hier zu versauern, wo man jeden Moment im Boden versinken konnte!
    Daß Yves nicht eingesunken war, deutete darauf hin, daß in Lucifuge Rofocales Nähe der Sumpf-Effekt nicht stattfand, aber der Erzdämon war jetzt fort.
    Und Zamorra fühlte schon, wie der Boden unter seinen Füßen aufweichte…
    »Wir benutzen das Tor!« kommandierte er wie ein altersgrauer Feldwebel. »Vorwärts, Ombre! Reiß dich zusammen! Und bring uns hin!«
    Gleichzeitig rief er Merlins Stern zu sich zurück. Dem Gedankenbefehl folgend, erschien das Amulett in seiner Hand. Lucifuge sollte es nicht mit dorthin nehmen, wohin immer er auch flüchtete.
    Yves keuchte, aber von Zamorra gestützt, humpelte er los.
    Hinein in die ›Mundhöhle‹ des Schädels.
    Und dann standen sie vor dem Problem, nach oben zu gelangen, wo sich das Tor im zweiten Schädel befand…
    ***
    Eysenbeiß hatte es geschafft!
    Er war doch noch entkommen. Aber eine züngelnde Feuerlohe begleitete ihn, als er an einem anderen, ihm noch unbekannten Ort, wieder aus den Regenbogenblumen hervortaumelte.
    Das Feuer erfaßte auch diese Blumen und brannte sie nieder.
    Innerhalb weniger Minuten existierte von den Pflanzen nur noch Asche!
    Eysenbeiß sank auf die Knie. Fassungslos sah er sich um.
    Er befand sich wieder auf der Erde.
    Nur wo auf der Erde, das konnte er nicht sagen.
    Die Suche nach einer Rückkehrmöglichkeit zum Kristallplaneten begann für ihn erneut. Er mußte an einem ihm unbekannten Ort in der Wildnis wieder ganz von vorn anfangen.
    Die leergeschossene Strahlwaffe warf er wütend weg. Jetzt hatte er nur noch den Dhyarra-Kristall, den er einsetzen konnte.
    Und seine Hand war ein von Haut überzogenes Skelettgebilde!
    Eysenbeiß murmelte eine Verwünschung, aber nach einer Weile erhob er sich und ging in Richtung Süden.
    Er hoffte, daß er irgendwo auf Menschen treffen würde.
    Dann - ging es weiter…
    Immerhin hatte er das Inferno überlebt.
    Er hoffte, daß er nicht verfolgt wurde.
    Zumindest mittels der seltsamen Blumen war das ja auch nicht mehr möglich,
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