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0590 - Der Satan und der Schatten

0590 - Der Satan und der Schatten

Titel: 0590 - Der Satan und der Schatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wechselten einen schnellen Blick.
    Bedauerlicherweise befand sich Eysenbeiß in der besseren Position. Er war skrupellos genug, seine Drohung in die Tat umzusetzen.
    Und weder Zamorra noch Nicole konnten und wollten es riskieren, den Partner in Gefahr zu bringen. Sicher, vielleicht konnte Nicole Eysenbeiß mit den Strahlwaffen erwischen. Aber Nicole war auch sicher, daß der ERHABENE auf jeden Fall noch Zeit genug fand, selbst abzudrücken und dann sie zu töten.
    Ob er wirklich fähig war, einen amulettgesteuerten Angriff bereits im Ansatz zu erkennen, daß wußte Zamorra nicht. Vielleicht bluffte der ERHABENE nur. Aber auch dieses Risiko war zu groß.
    Langsam ging Zamorra in die Knie und legte das Amulett vor seinen Füßen ab.
    Wußte Eysenbeiß auch, daß Zamorra es mit einem Gedankenbefehl jederzeit wieder in seine Hand zurück rufen konnte? Daß es also eine einsatzfähige Waffe blieb, selbst wenn Zamorra das Amulett nicht direkt in der Hand hielt?
    Unwillkürlich wartete er darauf, daß Eysenbeiß auf das Amulett schoß, um es zu zerschmelzen. Das hatte er in Rom bereits schon vorgehabt.
    Aber Eysenbeiß beging den Fehler nicht, die Waffe auf Merlins Stern zu richten. Er schien nur zu genau zu wissen, daß Nicole genau darauf wartete. Sobald sie nicht mehr in der Finsternis war, würde sie nämlich selbst schießen.
    Zamorra sah es ihr an, und auch Eysenbeiß hatte das wohl begriffen.
    »Weg mit den Waffen!« forderte er erneut. »Sofort! Oder ich schieße!«
    Zamorra lachte bitter auf.
    »Sie werden so oder so schießen«, sagte er. »Sie können uns gar nicht am Leben lassen, nicht wahr? Was nützt es also, wenn wir Ihnen gehorchen? Wir würden es Ihnen nur leichter machen.«
    »Sie werden sterben«, drohte Nicole. »Sie und ich, wir erschießen uns gegenseitig, aber Zamorra bleibt am Leben. Wie gefällt Ihnen diese Vorstellung?«
    Eysenbeiß antwortete nicht.
    Er wartete ab.
    Sein Gesicht blieb ausdruckslos. Als Pokerspieler mußte er erstklassig sein. Keine noch so winzige Regung verriet, was er dachte.
    Aber Nicole würde auf keinen Fall zuerst schießen. Selbst in dieser brisanten Situation nicht. Sie war alles andere als eine Mörderin, und solange Eysenbeiß nicht zuerst schoß, war es für sie keine Notwehr.
    Schoß er aber, war sie selbst auch tot.
    Doch Nicole konnte nicht über ihren Schatten springen.
    Daran änderte auch die Erkenntnis nichts, daß Eysenbeiß sie beide auf jeden Fall töten würde!
    Zamorra überlegte fieberhaft, wie er den ERHABENEN ablenken konnte. Eysenbeiß mußte dazu gebracht werden, daß er einen Fehler machte!
    »Sie wissen, daß sich ein mächtiger Dämon in unmittelbarer Nähe befindet?« fragte Zamorra wie beiläufig.
    »Was soll das?« gab Eysenbeiß ungerührt zurück. »Wollt ihr mir Angst einjagen?«
    »Warum haben wir Sie hinter unseren Rücken wohl nicht rechtzeitig bemerkt, hä? Weil wir uns auf diesen Dämon konzentriert haben. Er muß dort sein.« Zamorra wies auf den Felsen.
    Eysenbeiß gab ein spöttisches Knurren von sich. »Schlechte Idee, mein Freund. Ich weiß nämlich, wer sich dort befindet. Ich habe ihn niedergeschossen.«
    »Und er hat Sie mit seiner Magie verletzt, nicht wahr? Mit Ihrer Hand stimmt etwas nicht, und ihr Arm ist ebenfalls verletzt. Sind Sie sicher, daß Sie Ihre Waffe so überhaupt noch gegen uns einsetzen können? Die Hand zittert doch schon…«
    »Noch so ein Spruch«, sagte Eysenbeiß, »und ich puste dir den Kopf von den Schultern.« Seine linke Hand glitt in die Jackentasche.
    »Habe ich wirklich keinen Spruch mehr frei?« fragte Zamorra ganz unschuldig. »Die Regenbogenblumen hinter Ihnen - die verschwinden nämlich gerade…«
    Im gleichen Moment überschlugen sich die Ereignisse.
    ***
    Eine gewaltige Feuerlohe raste Yves Cascal entgegen. Er sprang zurück und stolperte.
    Und er schrie auf, weil seine Verletzung weiter aufriß und ihn der Schmerz beinahe um den Verstand brachte.
    Die Flammen fegten über ihn hinweg, trockneten seine Haut aus. Und in diesem rötlich lodernden Inferno sah er eine überdimensionale Gestalt. Einen nackten Riesen mit rötlicher Haut, Schweif, Pferdefuß, fledermausartigen Schwingen und auch Hörnern, die aus der Stirn seines kahlen Schädels emporwuchsen.
    Starre, tückische Augen flammten in bösartigem Feuer.
    Yves schrie auf.
    Er erkannte den Dämon sofort!
    Lucifuge Rofocale!
    Nicht er hatte den Dämon gefunden, sonder der Dämon ihn!
    Und sein nächster Schlag sprengte Yves förmlich aus dem
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