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0586 - Gasthaus zur Hölle

0586 - Gasthaus zur Hölle

Titel: 0586 - Gasthaus zur Hölle
Autoren: Jason Dark
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rechten zog er die Beretta.
    Die Sicht war frei. Suko hatte eigentlich nicht darüber nachgedacht, wo er die Unterwelt wieder verlassen würde. Er war allerdings überrascht, daß er sich in einem Garten wiederfand, der ziemlich verwildert aussah und wo das Unkraut sehr hoch wuchs und sich mit wild wachsenden Büschen und Sträuchern vereinigte.
    Bevor er seinen Kopf aus der Öffnung streckte, schaute er sich behutsam um.
    Der Ghoul war nicht zu sehen, allerdings nahm er seinen widerlichen Geruch wahr, wenn auch nicht so intensiv wie in dem Tunnel.
    Den Friedhof jedenfalls hatte er hinter sich gelassen. Er holte noch einmal tief Luft, gab sich selbst einen harten Stoß und schnellte aus der Öffnung.
    Suko streckte seinen Körper, gleichzeitig bewegte er den Kopf, um so viel wie möglich sehen zu können, fand Halt auf dem Grasboden und drehte sich auf der Stelle.
    Wie ein Schatten huschte etwas Dunkles durch sein Blickfeld. Es war die Fassade eines Hauses, aber er sah auch ihn.
    Der Ghoul hatte sich verdeckt gehalten und Deckung hinter blühenden Büschen gefunden.
    Auf einmal war er da.
    Ob er angreifen oder verschwinden wollte, war für Suko nicht so genau festzustellen. Jedenfalls reagierte der Inspektor gedankenschnell. Er hob den linken Arm und benutzte den Spaten als Waffe.
    Der Ghoul war zu ungelenk, um ausweichen zu können. Das Spatenblatt, das eigentlich Suko hatte töten sollen, erwischte ihn voll. Es drang tief in die schleimige Masse an seiner rechten Hüfte und verschwand bis zum Griff.
    Der Wucht des Einstichs hatte selbst eine Kreatur, wie der Ghoul sie war, nichts entgegenzusetzen. Mit einer plumpen Bewegung fiel er um. Es sah so aus, als wollte er seinen Körper auf dem Rasen verteilen.
    Mit gezogener Waffe lief Suko auf ihn zu. Unterwegs überlegte er es sich anders. Ein Schuß wäre zu verräterisch gewesen, er mußte den Ghoul mit einer anderen Waffe attackieren.
    Deshalb vertauschte er die Pistole mit der Dämonenpeitsche. Während sich der Ghoul aufrichtete und mit seinen scharfen Krallenhänden den Spatengriff umklammerte, um die Waffe aus seinem Körper zu ziehen, schlug Suko beim Laufen und mit der Peitsche einmal einen Kreis über den Boden.
    Drei Riemen rutschten hervor und verschwanden mit ihrem unteren Drittel im hohen Gras.
    Mit einem letzten Ruck riß der Ghoul den Spaten aus seinem Körper. Einige Tropfen flogen noch hinterher. Zum erstenmal konnte Suko das Gesicht der Bestie aus der Nähe sehen.
    Es sah aus wie ein Stück Teig, in das jemand ein breites Maul mit stahlstiftartigen Zähnen hineingerammt hatte. Augen entdeckte er nicht. Über sie hatte sich die Masse geschoben.
    Der Ghoul versuchte es abermals. Er hielt den Spaten mit beiden Händen fest, wollte zuschlagen, als Suko ausgeholt hatte und den Arm langmachte.
    Drei Riemen bildeten die Verlängerung der Dämonenpeitsche, und sie erwischten den Leichenfresser voll.
    Suko hörte das Klatschen, als die Riemen auf die Masse trafen und sich regelrecht hineinschnitten. Etwas zischte auf, aus den tiefen Gräben quoll Dampf. Der Spaten rutschte dem stinkenden Dämon aus den Klauen und blieb im hohen Gras liegen.
    Der Ghoul selbst kippte. Er gab dabei Geräusche ab, die sich anhörten wie das Pfeifen eines alten Dampfkessels. In seinem unförmigen Gesicht erschien eine Öffnung, aus der grüngrauer Qualm hervorkroch und eklig roch. Gleichzeitig sackte die Gestalt zusammen und verkleinerte sich, als hätte sie von außen Druck bekommen.
    Die Feuchtigkeit verschwand. Ein leises Knistern erklang, als die weiche, gallertartige Masse kristallisierte und sich so veränderte, daß sie aussah wie grüngelb gefärbtes Glas.
    Da Suko sich in dem Garten relativ sicher fühlte, schaute er zu, wie der Ghoul verging.
    Was blieb zurück?
    Wie immer diese kristalline Schimmelmasse. Ein breiter Fleck auf dem Boden, der noch mehr zerknirschte, als Suko einen Fuß darauf stellte und das Zeug mit der Sohle verrieb.
    Geschafft!
    Auch wenn er schwerere Fälle gelöst hatte, so blieb bei ihm noch immer ein Gefühl des Triumphs zurück. Gerade bei einem Ghoul war er froh, ihn erledigt zu haben.
    War es nur der eine, oder lauerte noch eine weitere Gefahr? Suko schaute sich in dem Garten um. Die Büsche und Sträucher gaben genügend Schutz. Er ging hin, hob den Spaten auf und schlug sich damit einen Weg.
    Nein, der Ghoul war der einzige gewesen.
    Es schien kaum noch die Sonne. Wolken waren von den Bergen hergekommen und hatten sie verdeckt. Als breite Bank
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