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0585 - Der Mann, der eine Echse war

0585 - Der Mann, der eine Echse war

Titel: 0585 - Der Mann, der eine Echse war
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kleines, nur noch schwach glühendes Licht. Hatte sie ihn nicht geliebt?
    Sie wußte es nicht mehr, es war auch egal.
    Nur die Mission war wichtig.
    Und das Ziel.
    Zamorra.
    Nicole Duval.
    Der Keim würde sie im Augenblick der Gefahr zu zitternden, jammernden Kindern machen. Dann hatte Charr Takkar leichtes Spiel. All seine Zaubertricks konnten Zamorra dann nicht mehr helfen. Gegen den Keim versagte seine Magie.
    Jetzt hatte Jeanette die Tür erreicht, blieb kurz davor stehen.
    Dann stieß sie die Tür auf…
    Und griff an!
    ***
    Die Tür zum ›Zauberzimmer‹ flog plötzlich auf.
    Zamorra und Nicole wirbelten überrascht herum.
    Jeanette Brancard stand in der Tür.
    »Jeanette!« rief Rencalter laut und fuhr auf.
    Zamorra sah, daß sie zwei der Stäbe mit den geschnitzten Köpfen in der Hand hielt.
    Er wußte jetzt, daß die eigentliche Gefahr nicht von Rencalter ausging.
    Und schlagartig wurde ihm auch bewußt, was hier gespielt wurde.
    Aber da warf Jeanette bereits einen der Stäbe.
    Mit dem Kopf voran schoß er wie ein Speer durch die Luft.
    Genau auf Nicole zu.
    Zamorra sprang.
    Seine Reaktion war unfaßbar schnell. Das harte Training, das er jeden Tag absolvierte, zahlte sich aus.
    Er prallte gegen Nicole, riß sie mit sich zu Boden.
    Der Stab pfiff an ihnen vorbei, verfehlte sie beide aber nur knapp.
    Zamorra rollte sich über den Boden, während Jeanette mit staksigen Bewegungen näher trat. Er kam genau vor ihr zum Liegen.
    Sie hielt noch den anderen Stab, holte damit aus.
    Zamorra rollte sich zur Seite, der Stab mit dem Dorn, in dem der magische Keim sein mußte, zischte an ihm vorbei.
    Zamorra kam wieder auf die Füße.
    Jeanette hatte noch längst nicht aufgegeben. Sie folgte dem magischen Programm in ihr bis zum Erfolg.
    Was sollte Zamorra tun? Sie seinerseits angreifen? Sie möglicherweise verletzen? Sie war nur ein Opfer, völlig unschuldig…
    Er hatte zu lange überlegt. Wieder schlug Jeanette zu, hielt dabei den Stab mit beiden Händen.
    Zamorra duckte sich im letztmöglichen Augenblick, der Stab verfehlte ihn erneut nur knapp.
    Er mußte etwas unternehmen.
    »Jeanette!«
    Der Schrei ließ Zamorra zusammenfahren. Es war Rencalter, der auf Jeanette zueilte.
    Er erkannte die Gefahr nicht. In diesem Zustand war die junge Studentin unberechenbar. Auch wenn Rencalter den Keim bereits in sich trug, ein gezielter Schlag mit dem harten Holzstab könnte ihn böse verletzen, vielleicht sogar töten, wenn Jeanette ihn auf seinen Kopf niedersausen ließ, weil er sich ihr und ihrem Opfer in den Weg stellte. Raffael Bois konnte ihn nicht aufhalten, weil er immer noch am Fenster stand.
    Da griff Nicole ein, sie lag noch am Boden, aber sie packte Rencalter am Knöchel, als er an ihr vorbeilaufen wollte.
    Der junge Mann kam zu Fall, schlug hart am Boden auf.
    Aber Zamorra war für einen Sekundenbruchteil abgelenkt gewesen. Der Stab traf ihn mit voller Wucht an der Schulter. Der Dämonenjäger wurde herumgeschleudert, seine Schulter schmerzte.
    Doch Jeanette hatte mit der falschen Seite zugeschlagen, der spitze Dorn hatte Zamorras Haut nicht mal angeritzt. Trotzdem taumelte er zurück.
    Und Jeanette trat wieder näher, hob erneut zum Schlag an.
    Da griff Zamorra an.
    Seine Schuhspitze traf den Stab in Jeanettes Händen. Das Mädchen selbst wurde nicht getroffen, doch die Wucht des Trittes riß Jeanette den Stab aus den Händen, ließ ihn durch die Luft sausen und schleuderte ihn durch die offene Tür in den Korridor.
    Jeanette drehte sich ruckartig um. Sie wollte den Stab, sie mußte ihn haben, um dem magischen Programm zu folgen.
    Doch da war Zamorra bei ihr, hielt sie an der Schulter fest.
    Sie wirbelte wieder herum, das Gesicht völlig ausdruckslos, doch ihre Hände waren zu Klauen gekrümmt, sie schlug sie nach Zamorras Gesicht.
    Der Dämonenjäger erwischte gerade noch rechtzeitig ihre Handgelenke, hielt sie fest. Doch die Besessenheit verlieh der jungen Frau schier übermenschliche Kraft, immer mehr näherten sich ihre Fingernägel Zamorras Gesicht. Sie wollte ihm die Nägel durch das Fleisch ziehen, durch die Augen, um sich zu befreien und so den Stab zu erreichen.
    »Jeanette!« stöhnte Zamorra. »Kommen Sie zu sich!«
    Doch das tat sie nicht, und ihre Fingernägel kamen immer näher. Und noch immer war ihre Miene dabei völlig ausdruckslos.
    Jetzt mußte Zamorra doch zuschlagen.
    Aber er wollte das Mädchen nicht verletzen.
    Was also sollte er…?
    Plötzlich war Fooly da!
    Er hatte dicht bei der Tür
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