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0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden

Titel: 0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden
Autoren: Unbekannt
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ausgetauscht und abenteuerliche Geschichten aus allen Teilen der Galaxis erzählt. Im Traumpalast wurden Freundschaften geschlossen, und hier zerbrachen sie auch wieder. Wer auf Tahun Langeweile verspürte, kam nach Jakan.
    Im dritten Eckturm befanden sich eine Informationszentrale, ein Restaurant und eine Wechselstelle. Der Erholungsraum lag zwischen dem Eingang zum dritten Eckturm und einer Hypnoschule.
    Ich sah mich um.
    Als mich niemand ansprach, betrat ich den Erholungsraum.
    Alaska war noch immer nicht zu sehen, aber dafür entdeckte ich Poynor 52. Er stand mitten in einer Gruppe von Neuarkoniden und hielt eine Rede.
    Alaska hatte ihn als Angeber bezeichnet, deshalb bezweifelte ich nicht, daß ich den Verdächtigen vor mir sah.
    Poynor 52 stand auf einem kleinen Podest und machte Armbewegungen, die die Dramatik seiner Erzählung unterstreichen sollten.
    „... dann wählten sie mich als Administrator", hörte ich Poynor 52 sagen, als ich mich der Gruppe näherte. „Sie hielten meine Bescheidenheit für übertrieben und meinten, daß es ihnen nur darauf ankäme, einen mutigen und klugen Mann für diese Aufgabe zu finden. Ich mußte aber die Edelsteine an Bord meines Schiffes auf dem schnellsten Weg zur Auktion nach Rolkar bringen. Die Fürstin begleitete mich natürlich auf diesem Flug, und es gab..." Er unterbrach sich, denn er hatte mich entdeckt.
    „Tritt näher, Terraner!" sagte er gnädig. „Diese Geschichte wird auch dich interessieren."
    „Ich komme wegen Ihres Schiffes", sagte ich gelassen.
    Die anderen Neuarkoniden sahen mich neugierig an. Sie standen mehr oder weniger unter dem Einfluß von Drogen.
    Poynor 52 reagierte nicht auf meine Bemerkung.
    „Du kannst dir eine Erfrischung bestellen", sagte er großzügig.
    „Du bist mein Gast."
    „Ich möchte mit Ihnen wegen Ihres Schiffes sprechen!"
    Er blinzelte verwirrt. Ich beobachtete ihn, wie er vom Podest herabstieg. Entweder er war ebenfalls berauscht, oder er stand tatsächlich unter hypnosuggestiver Beeinflussung.
    Ich sah, daß er sich mit beiden Händen an den Kopf faßte.
    Kaum, daß er sich mir zugewandt hatte, verloren die anderen Neuarkoniden jedes Interesse an ihm. Sie gingen davon und ließen sich auf den überall aufgestellten Liegen nieder.
    „Folgen Sie mir!" sagte ich zu Poynor 52. „Ich muß mit Ihnen sprechen, aber nicht hier im Erholungsraum."
    Er fand seine Fassung zurück.
    „Niemand gibt mir Befehle!" erklärte er. „Ein Terraner bestimmt nicht." Er schien sich an irgend etwas zu erinnern, denn seine Augen weiteten sich. „Wo sind Bourax und die anderen? Haben sie ebenfalls Urlaub?"
    „Sind Sie Tourist?" fragte ich schnell.
    „Ja, ich verbringe meinen Urlaub hier! Ich bin ein Tourist."
    Ich war jetzt sicher, daß er nicht in Ordnung war.
    Da ich kein Aufsehen erregen wollte, versuchte ich mich mit ihm zu einigen.
    „Ich kenne eine Anzahl von Terranern, die sich sehr für Ihre Erzählungen interessieren würden."
    Seine Augen leuchteten auf.
    „Wirklich?" Innerlich begann er sich bereits auf seine neue Rolle einzustellen. „Ich bin einer der besten Erzähler der Galaxis."
    Das bezweifelte ich nicht.
    Ich faßte ihn am Arm und zog ihn zum Ausgang. Alaska war immer noch nicht aufgetaucht. Wahrscheinlich hatte er sich davon überzeugt, daß ich den Verdächtigen gefunden hatte, und war dann wieder verschwunden.
    „Wo sind deine Freunde, Terraner?" Er blieb plötzlich stehen und sah mich mißtrauisch an. „Ich kenne nicht einmal deinen Namen."
    „Somon", sagte ich.
    Er sah mich von der Seite an und kicherte.
    „Du hast eine gewisse Ähnlichkeit mit Perry Rhodan."
    „Sie sind nicht der erste, der das feststellt."
    Er ging weiter, ohne noch einmal nach meinen Freunden zu fragen. Ich hörte, daß er leise redete. Offenbar bereitete er sich auf seinen neuen Auftritt vor.
    Als wir die Innenhalle durchquerten, sagte er unvermittelt: „Der Tourismus auf Tahun wird eine neue Blüte erleben, wenn in der Galaxis bekannt wird, daß ich hier meinen Urlaub verbracht habe. Die Reklamewirkung ist nicht zu überbieten."
    Ich hätte ihm gern gesagt, daß es auf Tahun keinen Tourismus im eigentlichen Sinne gab, doch dadurch hätte ich ihn nur wieder mißtrauisch gemacht.
    Ich führte ihn bis zu der Traumnische, in der Gucky wartete.
    „Einer meiner Freunde ist da drinnen", erklärte ich. „Wir holen ihn ab und nehmen ihn mit."
    Er stand neben mir. Ich öffnete die Tür zur Nische. Gleichzeitig versetzte ich Poynor 52 einen Stoß, so
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