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058 - Todesschwadron des Geister

058 - Todesschwadron des Geister

Titel: 058 - Todesschwadron des Geister
Autoren: Larry Brent
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Zeitzünder in der Höhle zurückgelassen hatte
...
    Saluta Molunde wälzte ihren Körper auf dem harten Savannengras,
das ihre Montur glücklicherweise nicht durchdrang, bis sie den Hügel sehen
konnte.
    Er schien
unter dem Tritt eines Riesen zu erzittern. Unendlich langsam - wie in Zeitlupe
- begann er sich zu neigen, bis er in sich zusammensackte. Seine
Gesteinsbrocken würden das Höhlensystem einebnen.
    Das
Höhlensystem mit all den lebenden Skeletten und dem Geisterlord darin!
    Laut
schallendes Gelächter schien ihr zu verdeutlichen, daß ihre Spekulation nicht
aufgegangen war.
    Der
unheimliche Geisterlord hatte den Anschlag überlebt.
    Das Lachen
wurde spöttisch, triumphierend und verhallte dann in der Entfernung, im
Ungewissen.
    Resignierend
griff die PSA-Agentin zu ihrem Ring am Miteifinger der rechten Hand. In der
Fassung schimmerte eine massiv goldene Weltkugel mit dem stilisierten Gesicht
eines Menschen.
    Sie mußte
ihren Bericht geben ... X- RAY-1 in New York wartete darauf...
     
    ●
     
    Lebendig
begraben, dachte Bernard Wellmann zum x-ten Mal. Lebendig begraben!
    Er hockte auf
dem Boden. Eine Ratte lief ihm übers Bein, ehe er es wegziehen konnte. Vor Ekel
verspannte sich sein ganzer Körper.
    Wellmann
ordnete seine wirren Gedanken und bemühte sich, klar und logisch das Geschehene
zu rekonstruieren, aber er kam zu keinem Ergebnis. Er wußte nur, daß er wie ein
Dummkopf vor Susann geflohen und der Gang zu dieser Gruft eingestürzt war. Ob
Susann auch verschüttet war? Oder ... hatte sie den Gang zum Einsturz gebracht?
    Wellmann
erhob sich und pochte an die eiserne Gruftpforte , bis
ihm die Fäuste bluteten. Doch niemand schien sein Klopfen zu hören.
    Da besann er
sich auf sein Feuerzeug. Er sah zwar auch so schon sehr gut, aber vielleicht
konnte er bei künstlichem Licht mehr erkennen. Vielleicht ließen sich dadurch
auch die Ratten verscheuchen.
    Er stellte
die Flämme auf die größtmögliche Stufe und leuchtete seine Umgebung ab.
    Dort, wo die
vermutete Leiche hätte liegen müssen, befand sich nach wie vor nur ein offener
Sarg.
    Einige Ratten
flüchteten quiekend vor dem Licht.
    Knapp über
dem Boden sah Wellmann ein dunkles Loch, zu groß für ein simples Rattenloch ...
Mit etwas Phantasie konnte man sich vorstellen, daß ein Mensch dort
hineinzukriechen vermochte.
    Oder - auch
ein Toter?
    Er verwarf
diesen Gedanken sofort wieder. Dennoch ... dieses Loch konnte von dem gleichen
gegraben worden sein, der auch den ersten Gang gebuddelt hatte.
    Und er mochte
genauso ins Freie führen.
    Wellmann ließ
sich flach auf den Boden gleiten und leuchtete mit dem Feuerzeug in das Locht.
Erst in dessen Schein erkannte er, daß das Loch frisch gegraben sein mußte.
Überall lagen noch Haufen feuchter Erde.
    Er zwängte
sich hinein. Verwesungsgeruch schlug ihm entgegen. Der Mann kämpfte gegen die
Übelkeit an und kroch weiter. Die Flamme wurde kleiner. Er war mit seinem
Körper bereits zur Hälfte in dem Gang, als der Lichtschein schrecklich
anzusehende Füße preisgab.
    Vor ihm lag -
die gesuchte Leiche!
    Während die
Flamme verlosch, kroch Wellmann panikartig in die Gruft zurück. An der Tür ließ
er sich auf dem Boden nieder und starrte zu dem Gang, in dem der Tote steckte.
Jemand mußte ihn dort hineingestopft haben.
    Irgendwo
tropfte es durch, und Wellmann erinnerte sich daran, den ganzen Tag über erst
eine Tasse Kaffee getrunken zu haben. Trotz seiner Angst dachte er an ein
deftiges Mittagessen.
     
    ●
     
    In New York
war es acht Uhr abends. Um diese Zeit wurde in kaum einem Büro mehr gearbeitet,
aber dies traf nicht auf den Komplex unter dem berühmten Speise- und
Tanz-Restaurant TAVERN ON THE GREEN im Central Park zu, denn hier hatte die PSA
ihr Hauptquartier - die PSYCHOANALYTISCHE SPEZIALABTEILUNG. Hier galten keine
üblichen Büroschlußzeiten, immer war jemand zu erreichen.
    Meistens
sogar der Mann, der diese Organisation ins Leben gerufen hatte, der
geheimnisvolle Chef im Hintergrund, dessen Identität bis auf eine Ausnahme
niemand bekannt war: X- RAY-1.
    Der Mann mit
dem grauen Haar und der dunklen Brille war blind. Bei einem Autounfall hatte er
sein Augenlicht verloren; er war vier Minuten klinisch tot gewesen. Nachdem die
Ärzte ihn aus dem Jenseits zurückgeholt hatten, mußte er feststellen, daß sein
Gehirn eine Veränderung durchgemacht hatte. Seit dieser Zeit konnte er
Stimmungen und Gefühle anderer Menschen wahrnehmen; seine Behinderung war
dadurch mehr als wett gemacht worden.
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