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058 - Todesschwadron des Geister

058 - Todesschwadron des Geister

Titel: 058 - Todesschwadron des Geister
Autoren: Larry Brent
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einen Grabschänder halten.
    Doch er hatte
seinen Entschluß gefaßt und grinste bei dem Gedanken.
    Dann wandte
er seine Aufmerksamkeit wieder dem Schacht zu. Er hielt ein Bein hinein und
tastete nach dem Boden. Kalter Zug erreichte seinen Fuß, also war es kein
»toter« Schacht, sondern es mußte irgendwo einen zweiten Eingang geben, der
offen war.
    Plötzlich sah
er, daß oben auf dem Deich eine Gestalt aufgetaucht war . .. Susann! Was hatte sie hier zu suchen? War sie ihm gefolgt?
    Instinktiv
duckte er sich. Wenn sie ihn hier fand, würde sie ihn vollends für verrückt
halten. Er warf noch einen Blick auf ihre im Wind flatternden, blonden Haare,
dann folgte sein zweites Bein dem ersten. Zwar war er nicht in der Lage, die
Platte wieder an Ort und Stelle zurückzuschieben, aber er hoffte auch so,
unentdeckt zu bleiben.
    Wellmanns
tastende Finger stießen auf lockere, feuchte Erdwände und auf eine schmale Öffnung zu seinen Füßen. Es war unglaublich eng in dem
Schacht, so daß er sich nicht bücken konnte, um die Öffnung weiter zu ertasten.
    Vielleicht
führte sie in die Gruft. . . Und vielleicht lag darin wirklich die Leiche,
überlegte er, die er im Traum so lebendig gesehen hatte. Aber was würde das
beweisen? Daß er in seinen Träumen hellsehen konnte?
    Oder daß sich
alles tatsächlich so ereignet hatte?
    Schaudernd
kroch er mit den Füßen zuerst in die schmale Öffnung. Ihr Durchmesser war kaum
größer als sein Körper. In der Rückenlage robbte er Zentimeter für Zentimeter
vorwärts, sich mit den Füßen immer weiter tastend.
    Wellmanns
Gedanken kreisten weniger um das, was ihn vielleicht am Ende des Ganges
erwarten mochte als vielmehr um Susann. Es konnte einfach kein Zufall sein, daß
sie plötzlich hier auftauchte.
    »Bernard?«
    Er lag still
da. Obwohl er sie nicht, sehen konnte, wußte er, daß sie nun in den Schacht
blickte. Sie mußte ihn erkannt haben.
    »Bernard?
Komm da heraus! Bitte!« Ihre Stimme klang ängstlich, aber trotzdem kam ihm
Susann in diesem Moment wie eine besonders gute Schauspielerin vor. Warum wußte
er selbst nicht... Warum fürchtete er sich ausgerechnet vor Susann?
    »Bernard! Du
... du benimmst dich wie ein Kind !« rief sie.
    Wellmann
schwieg. Als er hörte, daß sie offensichtlich in den Schacht gesprungen war, um
ihm zu folgen, kroch er hastig weiter voran. Bislang hatte er das Gefühl der
Platzangst unterdrücken können, aber nun wurde es stärker, da er wußte, daß der
Ausgang von Susann versperrt wurde.
    Das Gefühl
des Eingesperrtseins wurde noch intensiver, als seine
Füße unvermittelt auf Stein stießen. Er stemmte sich dagegen, zu seiner
Erleichterung gab der Stein nach, ein polterndes Geräusch.
    Auch Susann
mußte es vernommen haben. Aber sie rief nicht mehr nach ihm. Doch er hörte, wie
sie ihm folgte.
    Er legte den
Kopf so weit wie möglich zurück und verdrehte die
Augen, um vielleicht etwas erkennen zu können. Es mochte an der seltsamen
Perspektive oder der Dunkelheit liegen, aber er glaubte, ein paar glühende,
sich ihm nähernde Augen zu sehen.
    Susanns
Augen? Ihm wurde bewußt, daß er in der Dunkelheit noch nie ihren offenen Blick
gespürt hatte. Als hätte sie ihre glühenden Augen stets vor ihm versteckt...
    Den letzten
Meter kroch er noch schneller, dann landete er etwas tiefer auf hartem Boden.
Durch winzige Spalten drang spärlich das Licht des nebligen Morgens herein.
    Er mußte sich
im Innern der Gruft befinden. Aber wo war die Leiche?
    Er lauschte.
Susann kroch aus dem Gang heran.
    Wieder sah er
ein leuchtendes Augenpaar aufblitzen. Diesmal reichte der Anblick, um sofort zu
reagieren. Wellmann hob den Stein, den er mit den Füßen heruntergestoßen hatte,
und holte sich fast einen Bruch dabei. Aber es gelang ihm, die Öffnung wieder
zu verschließen.
    Keuchend
stemmte er sich mit aller Kraft gegen den Stein ... und wartete.
    Minutenlang...
    Eine Stunde
...
    Doch niemand
unternahm den Versuch, das Hindernis aus dem Weg zu räumen. Einige Male hörte
er seltsame Geräusche aus dem Gang, doch er konnte sie nicht genauer
definieren.
    Als auch nach
einer weiteren Stunde nichts geschehen war, kam ihm unvermittelt ein beängstigender
Gedanke. Der wurde zur Gewißheit, als er selbst die Steinplatte beiseite schob.
    Dahinter gab
es keinen Gang mehr...
    Er war in
sich zusammengestürzt.
    Ich bin
eingeschlossen, durchzuckte es Wellmann, lebendig begraben!
    In einer
Gruft ohne Leiche!
    Er lachte
heiser, denn er war ja die Leiche.
    Oder würde
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