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058 - Gänsehaut

058 - Gänsehaut

Titel: 058 - Gänsehaut
Autoren: Dämonenkiller
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sich mit einem leisen, kratzenden Geräusch. Der Vorführer lag eigenartig verkrümmt auf dem Boden. Seine Augen waren glasig. Er hatte den Mund aufgerissen und nicht wieder geschlossen. Bläulich schimmerte seine Gesichtshaut. Statt sich auf die Leerspule zu wickeln, hatte sich der gesamte Filmstreifen um seinen Hals gelegt.
    Giampaolo Lazzerini war nachgekommen. Er blickte über Parkers Schulter. »Gott, das ist ja schrecklich! Tun wir doch was!«
    Jeff bückte sich und fühlte dem am Boden Liegenden den Puls, er wurde aber nur in seinem ersten Eindruck bestärkt. »Da gibt es nichts mehr zu helfen. Der Mann ist tot.«
    »So was gibt's doch nicht!« Lazzerini war fassungslos. »Ein – ein Unglück war es bestimmt nicht – entweder hat sich der Mann selbst erdrosselt, oder jemand hat ihm den Streifen um den Hals gelegt und zugezogen. Was jetzt?«
    Parker winkte ihn zu sich heran, lehnte die Tür an und senkte die Stimme. »Gehen Sie zu den anderen und bringen Sie es ihnen so schonend wie möglich bei! Ich will nicht, dass außer uns noch jemand die Leiche sieht.« Er griff zu dem Hörer des Telefons, das in der Nähe des Projektors angebracht war. »Natürlich rufe ich die Polizei an. Aber es darf nichts in die Zeitungen kommen. Daher also, bitte, äußerste Geheimhaltung! Der weitere Verlauf der Dreharbeiten darf nicht gefährdet werden.«
    »Sie wollen also weitermachen?«
    »Was denn wohl sonst?«
    »Über diesem Film scheint ein Fluch zu liegen. Ich habe schon viele brutale Streifen drehen lassen, aber so viele Komplikationen hat es noch nie gegeben.«
    »Fluch haben Sie gesagt?«, fragte Jeff Parker grimmig. »Denken Sie nicht, das Thema des Films hätte mich beeinflusst, Giampaolo. Ich glaube wirklich, dass wir es hier mit Dämonen zu tun haben. Sobald ich die Polizei benachrichtigt habe, werde ich ein weiteres Gespräch führen. Ich schätze, mein Freund Dorian Hunter wird mich nicht im Stich lassen, wenn ich ihm erzähle, in was für einer dicken Tinte wir sitzen.«

    Der Jet der Lufthansa zog ein paar Schleifen, bevor er – es war ein sonniger Dienstagvormittag im Februar – wie ein gigantischer glänzender Vogel auf der Landebahn 12 aufsetzte und allmählich seine Geschwindigkeit verringerte. Gegen Ende der Landebahn bog die Maschine auf eine Querbahn ab, um dann direkt dem Hauptabfertigungsgebäude des internationalen Flughafens Fiumicino entgegenzurollen. Dorian Hunter schritt im Strom der Passagiere die Gangway hinab. In seiner Begleitung befand sich Coco Zamis, die – extravagant wie immer – eine schwarze Hose, einen schwarzen Angora-Pulli und darüber einen eleganten Mantel trug. Der Mantel stand offen. Die Aufschläge flatterten im Wind. Unter dem Pulli kamen Cocos Brüste nicht zu sehr zur Geltung, aber die Hose, die unten weit geschnitten war, umspannte ihre Hüften wie eine zweite Haut. Sie passierten die Zollkontrolle und holten ihr Gepäck ab. Dorian hatte wegen der Dämonenbanner, die er in seinem Handköfferchen bei sich trug, keinerlei Schwierigkeiten gehabt, denn die Spezialpistole, die auf die elektronische Abtastung reagiert hätte, hatte er nicht dabei. Als Coco mit leichtem Hüftschwung neben Dorian durch die Halle schritt, zog sie wie üblich eine Menge bewundernder und nahezu offenkundig gieriger Blicke auf sich. Jeff Parker, der ihnen vom Ausgang entgegengelaufen kam, betrachtete sie nicht minder interessiert und grinste einen Augenblick lang lausbübisch.
    Coco begrüßte ihn und sagte: »Du hast dich seit unserer letzten Begegnung nicht verändert, Jeff.«
    »Wenigstens ein Lichtblick. Ich lache, aber mir ist nicht danach zumute.« Sofort wurde er ernst. »Ich dachte, Sullivan würde euch eventuell begleiten.«
    »Er ist von Frankfurt aus gleich nach London zurückgereist«, erklärte Dorian. Sie schritten gemeinsam auf den Ausgang zu, und er stellte ein paar belanglose Fragen, ohne vorerst auf den Grund ihres Kommens einzugehen. Erst als sie den Parkplatz überquerten, sprach er über ihre Angelegenheiten.
    »In Frankfurt sind wir unter anderem mit Thomas Becker, dem Großmeister der okkultistischen Freimaurerloge dort, zusammengekommen. Das sollte dich interessieren, Jeff.«
    Parker war vor einiger Zeit nach einer Reihe einschlägiger Erfahrungen mit Dämonen der Loge der okkultistischen Freimaurer beigetreten, um sie zur Bekämpfung der Mächte des Bösen zu bewegen. Natürlich horchte er jetzt auf.
    »Und?«, gab er zurück. »Ist was Positives dabei
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