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0579 - Die Psycho-Vampire

Titel: 0579 - Die Psycho-Vampire
Autoren: Unbekannt
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wissen, daß ich mich in der Hauptschaltzentrale aufhalte", sagte er. „Das schließen sie daraus, daß sie geweckt wurden. Denn nur ich kann die Erweckungsschaltung bedienen.
    Sie werden mich zu ihnen sprechen lassen müssen."
    „Ich habe nichts dagegen, wenn Sie ein kollegiales Wort an sie richten", entgegnete Corello gleichmütig. „Aber versuchen Sie nicht, ihnen die Lage zu erklären. Das werde ich übernehmen.
    Ich möchte nämlich verhindern, daß Sie Ihre Kollegen gegen mich aufwiegeln. Sie verstehen?"
    Onacro schüttelte leicht den Kopf.
    „Das hört sich an, als wollten Sie mich ständig bewachen."
    „Ich werde Sie im Auge behalten", sagte Corello. „Sie bleiben bei mir in der Hauptschaltzentrale und dürfen sich selbstverständlich auch in den angrenzenden Räumen aufhalten.
    Aber wenn Sie mit Ihren Leuten in Verbindung treten wollen, dann nur über die Bildsprechanlage - und nur in meiner Anwesenheit."
    „Bin ich Ihr Gefangener, Corello?"
    „Nein, aber mein Untergebener", antwortete der Supermutant. „Als der Kommandant dieser Station ist mir jede Maßnahme recht, um das Projekt meiner Auftraggeber so reibungslos wie möglich abzuwickeln."
    Und wer sind diese Auftraggeber? fragte sich Vauw Onacro.
    Obwohl er niedergeschlagen und ergeben wirkte, als er sich zum Bildsprechgerät begab, dachte er nicht daran, zu resignieren.
    Im Gegenteil, von nun an würde er kämpfen. Denn er war überzeugt, daß Alaska Saedelaere und Ribald Corello nicht im Auftrag der lemurischen Regierung handelten.
     
    4.
     
    In dem endlosen Meer des Nichts tauchten vereinzelt Inseln auf: Erinnerungen.
    Sie waren noch blasse Bruchstücke, die langsam an Farbe gewannen und sich zusammenfügten. Ein großer Kontinent wurde daraus, auf dem sich vielfältiges Leben tummelte.
    Menschen waren zu sehen, die bedeutende kulturelle Errungenschaften besaßen und eine hochstehende Technik entwickelt hatten. Lemurer. Sie standen am Höhepunkt der Evolution.
    Aber dann verschwand der ganze Kontinent im Meer. Diesmal war es nicht ein Meer aus Nichts, sondern aus Feuer und Wasser, lodernd, glühend, schäumend. Lemuria war versunken, aber die Elemente beruhigten sich nicht. Das Meer schäumte weiterhin, vom Himmel fiel Feuer. Große Gestalten mit Säulenbeinen und vier Armen warfen es auf die Menschen herab, bis keiner mehr von ihnen übriggeblieben war.
    Lemuria tot!
    Die Lemurer tot!
    Übrig blieb brennendes Land und schäumendes Meer - ein Planet, der zum Untergang verurteilt war...
    Erinnerungen!
    Lemuria ist nicht tot!
    Die Lemurer leben!
    Tief unter der Oberfläche des versunkenen Kontinents war der Keim der Menschheit verborgen, eingehüllt in einen riesigen Tresor aus Metall und Energie. Es warteten 1,9 Milliarden genaktivierte Zellen darauf, daß jemand kam und sie aus dem Gefängnis befreite - warteten darauf, sich frei entfalten zu können und zu intelligentem Leben heranzureifen. 1,9 Milliarden potentielle Menschen.
    Lemurer, die zum Leben erweckt werden sollten, um die kriegerischen Bestien zu verjagen.
    Wann war es soweit?
    Wann endlich kam jemand und weckte die 593 Wächter, die tief unter dem Meeresboden in Tiefschlaf versunken waren?
    Einer von diesen 593 Wächtern - nein, Wissenschaftlern - bin ich: Gorlan Lym, Biochemiker und Assistent von Lowo Phantroc, dem Stellvertreter Vauw Onacros.
    Ich denke! stellte Gorlan Lym erschrocken fest. Was mochte das zu bedeuten haben? War die energetische Konservierung noch nicht abgeschlossen, oder befand er sich bereits im Tiefschlaf, ohne daß dadurch sein Denkprozeß ebenso wie die physischen Vorgänge in seinem Körper gestoppt worden war?
    Ein schrecklicher Gedanke, sich vorzustellen, wochen- oder jahrelang regungslos dazuliegen und dabei bei vollem Bewußtsein zu sein!
    Ein Lichtblitz - Gorlan Lym zuckte zusammen.
    „Reaktionen normal!"
    Gorlan Lym hatte plötzlich das Bedürfnis, seinen rechten Arm zu heben. Es gelang!
    „Reflexe normal!"
    Und plötzlich erkannte er die volle Wahrheit.
    Er wurde geweckt. Er hatte eine unbestimmbare Zeitspanne hindurch im Tiefschlaf gelegen.
    Er öffnete die Augen. Über ihm spannte sich das violette Energiefeld, aber Goran merkte, daß es immer schwächer leuchtete. Schließlich erlosch es endgültig. Er schloß müde die Augen und versuchte sich zu entspannen. Aber es gelang ihm nicht. Irgendwelche Kräfte zerrten an seinen Gliedern und zwangen sie, sich zu bewegen.
    Obwohl dieser Vorgang sehr schmerzhaft war, wußte Lym, daß er diese Prozedur
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