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0579 - Die Psycho-Vampire

Titel: 0579 - Die Psycho-Vampire
Autoren: Unbekannt
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über sich ergehen lassen mußte. Es war notwendig, daß seine erschlafften Muskeln massiert wurden.
    Bevor er sich in den Energietank gelegt hatte, war ihm von Vauw Onacro eingeschärft worden: „Nach der Erweckung werden Sie sich unsagbar müde fühlen.
    Ergeben Sie sich der Müdigkeit nicht, sondern kämpfen Sie mit aller Kraft dagegen an."
    Gorlan versuchte es. Er zwang sich wieder, die Augen zu öffnen. Seltsamerweise konnte er jetzt auch besser hören. Um ihn waren dumpfe Geräusche, die sich bald als Stimmen entpuppten.
    Die Männer und Frauen, die aus dem Tiefschlaf erwacht waren und noch nicht Kraft genug besaßen, um sich aus den Energietanks zu erheben, sprachen wild durcheinander; sie stellten bange Fragen, stellten Vermutungen an, forderten eine Klärung der Situation.
    „Wie viel Jahre sind vergangen?"
    „Wie sieht es auf der Oberfläche aus?"
    „Gibt es Überlebende?"
    „Was ist mit dem Überlebensprogramm?"
    Die Antworten auf die Fragen fielen zumeist unbefriedigend aus.
    „Ich habe mich mit Vauw Onacro in Verbindung gesetzt."
    Die Stimme klang Gorlan vertraut. Er brauchte nicht lange, um zu wissen, wer der Sprecher war: Lowo Phantroc, sein Vorgesetzter. Der Biochemiker fuhr fort: „Vauw Onacro sagte mir, daß zweiunddreißig Jahre seit dem Untergang Lemurias vergangen seien. Aber er weigerte sich, mir nähere Einzelheiten mitzuteilen. Das will er Ribald Corello überlassen."
    „Wer ist Ribald Corello?"
    „Einer der beiden Botschafter aus Andromeda, die Vauw Onacro weckten, Sie sind in einer Geheimmission gekommen und besitzen absolute Befehlsgewalt über diese Station."
    „Aus Andromeda? Das kann nur bedeuten, daß unser Heimatplanet von den Bestien besetzt ist."
    „Keine voreiligen Schlüsse, bitte", ermahnte Lowo Phantroc.
    „Ribald Corello hat versprochen, uns über die Situation aufzuklären. Er wartet nur, bis alle kräftig genug sind, um ihre Schlafstätten verlassen zu können."
    Das Stimmengemurmel in der Tiefschlafhalle schwoll an. Als Gorlan es endlich schaffte, sich mühsam auf die Arme zu stützen, tauchte Lowo Phantroc vor seinem Energietank auf.
    „Wie geht es, Gorlan?" erkundigte sich sein Vorgesetzter.
    „Danke, ich..."
    „Sprechen Sie weiter!" raunte ihm Phantroc zu.
    Obwohl Gorlan nicht begriff, was das zu bedeuten hatte, kam er Phantrocs Aufforderung nach. Während er laut von sich gab, was ihm gerade durch den Kopf schoß, sprach Phantroc so leise auf ihn ein, daß die anderen es nicht hören konnten.
    „Onacro hat mir in einer versteckten Andeutung zu verstehen gegeben, daß mit den beiden Botschaftern aus Andromeda irgend etwas nicht stimmt. Ich werde versuchen, mit ihm in Verbindung zu treten. Bleiben Sie in meiner Nähe. Ich möchte, daß Sie mich begleiten!"
    Laut sagte Phantroc zu ihm: „Ich bin überzeugt, daß Ribald Corello uns damit beauftragen wird, die Normalsynthos zu erschaffen."
    Damit ging er.
    Es dauerte nicht mehr lange, dann fühlte sich Gorlan kräftig genug, den Schlaftank zu verlassen. Nacheinander kamen auch die anderen Wissenschaftler auf die Beine und fanden sich zu diskutierenden Gruppen zusammen.
    Gorlan erblickte in der Menge Nyva Streem. Sie nickte ihm kurz zu, dann war sie wieder verschwunden. Er ärgerte sich, daß sie nicht mehr als ein Nicken für ihn erübrigt hatte, mußte aber zugeben, daß andererseits eine überschwengliche Begrüßung unpassend gewesen wäre. Obwohl sie 32 Jahre geschlafen hatten, schien es so, als hätten sie sich erst am Abend zuvor in die Schlaftanks gelegt.
    Zweiunddreißig Jahre! Man mußte sich erst an diesen Gedanken gewöhnen. Wie sah die Welt außerhalb dieser Station aus? Gorlan hoffte, daß sie es bald erfahren würden.
    Auf der Breitseite der Tiefschlafhalle erhellte sich die riesige Bildschirmwand. Darauf erschien ein Mann, der in einer eigenwilligen Robotkonstruktion saß; er war klein und von zierlicher Gestalt und besaß einen überdimensionalen Schädel, in dessen winzigem Kindergesicht die fast faustgroßen Augen das hervorstechendste Merkmal waren.
    Ein erstauntes Murmeln erhob sich unter den Wissenschaftlern, es verstummte aber sofort, als der Mutant zu sprechen begann.
    „Meinen Namen hat Ihnen Vauw Onacro schon genannt. Ich bin der Mutant Ribald Corello. Das neue Oberkommando hat mich zum Befehlshaber dieser Station und des Projekts Normalsynthos ernannt. Wie ich schon Onacro mitteilte, wurde das Überlebensprogramm zugunsten eines Testversuchs verschoben. Onacro wird aus der
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