Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0579 - Die Psycho-Vampire

Titel: 0579 - Die Psycho-Vampire
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zurück, Gorlan!" rief Vauw Onacro, der sich inzwischen schon in Höhe der vierten Etage befand.
    Als Gorlan die dritte Etage erreichte, kam für den Normalsyntho jede Hilfe zu spät. Die Meute der von Corello beeinflußten Wissenschaftler hatte ihn förmlich in Stücke gerissen. Gorlan vernahm das klägliche Wimmern des Sterbenden, aber er wagte sich nicht in den Korridor hinaus. Andererseits brachte er es auch nicht über sich, von seiner Waffe Gebrauch zu machen.
    Er wollte nicht noch einmal einen seiner Kameraden töten.
    Während Gorlan zur achten Etage hinaufschwebte, fragte er sich, ob sie jetzt noch eine Chance gegen Corello hatten.
    Sicher, sie konnten immer noch mit der Unterstützung der Psycho-Vampire rechnen.
    Aber es gab deren nur noch zwei!
     
    *
     
    Vauw Onacro hatte mit Corellos Hinterlist und Tücke gerechnet, aber damit nicht!
    Er hätte nicht geglaubt, daß der Mutant sie in der Hauptschaltzentrale erwarten würde!
    Saedelaere, der für einen kurzen Moment die geistigen Fesseln abschütteln konnte, schrie noch: „Corello wird uns zermalmen!"
    Aber weder Onacro, noch Gorlan hatten eine Ahnung, was er ihnen damit sagen wollte.
    Die beiden Psycho-Vampire begannen immer schneller zu laufen, was grotesk wirkte, und stießen dabei winselnde Laute aus.
    Onacro kam gleichzeitig mit ihnen in die Hauptschaltzentrale - und erstarrte.
    Ribald Corello saß aufrecht in seinem Tragerobot und blickte ihnen gelassen entgegen. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber plötzlich verzog sich sein Gesicht schmerzhaft.
    Onacro wußte, daß es das Startzeichen für die Auseinandersetzung zwischen den beiden verbliebenen Psycho-Vampiren und den unsichtbaren Mächten war, die Corello beherrschten.
    Die beiden Normalsynthos waren stehengeblieben. Sie hatten die Beine etwas abgewinkelt, die Füße waren nach innen gestellt, ihre Rücken leicht gekrümmt, und die Hände hatten sie in ihrer Brust verkrallt. Über ihre Lippen kam leises Seufzen. Ihre Köpfe bewegten sich wie im Takt einer einschmeichelnden Melodie hin und her - nur manchmal zuckten sie unrhythmisch. Dann wußte Onacro, daß sie eine parapsychische Attacke Corellos abgewehrt hatten.
    Corellos Reaktionen waren dagegen viel eindrucksvoller. Seine großen Augen waren zwar die ganze Zeit über starr auf einen unbestimmten Punkt gerichtet, aber in seinem winzigen Kindergesicht widerspiegelte sich das gesamte Register menschlicher Emotionen. Es druckte Triumph, Zufriedenheit, Schmerz, Verwirrung und Wahnsinn aus.
    Manchmal trieben ihn die zersetzenden Kräfte der Psycho-Vampire zu Kurzschlußhandlungen. Er ließ seinen Tragerobot plötzlich durch die Hauptschaltzentrale kreisen, stieß gegen die Schaltwände, daß die Armaturen barsten, und ließ die Robotarme sinnlos rotieren.
    Onacro vermutete, daß er diese scheinbaren Fehlreaktionen bewußt tat, wahrscheinlich nur um die durch die zersetzenden Kräfte hervorgerufenen Schwächeperioden zu überbrücken.
    Denn nach jedem dieser Manöver ging er selbst zum Angriff über.
    Das erstemal gelang ihm dieser Überraschungsangriff fast perfekt. Er konnte die Psycho-Vampire überraschen und mit seinen telekinetischen Fähigkeiten in die Höhe schleudern. Doch verlor er seinen Vorteil sofort im folgenden Gegenschlag der Normalsynthos.
    Wieder begann Corello zu rasen. Diesmal reagierte er sich jedoch mit Hilfe seiner parapsychischen Fähigkeiten ab.
    Plötzlich wölbte sich der Boden in der Mitte der Hauptschaltzentrale auf und barst krachend. Armaturen, Bildschirme und Bedienungshebel verformten sich wie unter großer Hitzeeinwirkung.
    Eine Alarmsirene heulte auf. Onacro sah, wie Warnlichter zu blinken begannen und die Zeiger der Meßgeräte über die Gefahrenlinie wanderten.
    „Was hat das zu bedeuten, Onacro?" schrie Gorlan gehetzt.
    „Die Atomreaktoren sind überhitzt", antwortete Onacro ruhig.
    „Und das läßt Sie so kalt?" herrschte Gorlan ihn an. „Wissen Sie, daß wir alle in die Luft fliegen können?"
    „Sicher, mir ist bekannt, was ein außer Kontrolle geratener Atomreaktor anrichten kann", erwiderte Onacro lakonisch.
    „Dann tun Sie etwas!"
    Onacro rührte sich nicht vom Fleck.
    Einer der beiden Normalsynthos hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er setzte sich plötzlich mit hölzern wirkenden Schritten in Bewegung - und ging geradewegs auf das ausgezackte Loch in der Mitte der Hauptzentrale zu.
    Gorlan war dieser Zwischenfall ebenfalls nicht entgangen.
    Ohne sich um Onacro zu kümmern, stürmte Gorlan
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher