Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0579 - Die Psycho-Vampire

Titel: 0579 - Die Psycho-Vampire
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Not.
    Corello wendete seinen Tragerobot und flüchtete.
     
    12.
     
    „Jetzt haben wir ihn in die Enge getrieben!" triumphierte Gorlan Lym.
    In der Schulungszelle herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander. Die Normalsynthos rannten aufgescheucht umher. Sie wußten offenbar nicht, wie sie sich verhalten sollten.
    Niemand gab ihnen Befehle, niemand sagte ihnen, was sie zu tun hatten. So irrten sie durch den Raum, mit suchenden Augen und ausdruckslosen Gesichtern.
    Vauw Onacro lehnte an der Wand und kämpfte gegen den Schock und die Schmerzen, die der harte Aufprall verursacht hatte. Die Sechslinge bewegten sich in geschlossener Formation langsam auf den Ausgang zu, durch den Corello verschwunden war. Einer von ihnen hatte die Grundschulung erhalten, ein zweiter die Vorbildung, aber die anderen vier besaßen die Psyche von Neugeborenen.
    Sie wirkten alle sechs aufgeregt, was sich auf sie unterschiedlich auswirkte. Die beiden, die eine gewisse Ausbildung genossen hatten, murmelten zusammenhanglose Worte, wahrend sie mit ausgestreckten Armen auf den Ausgang wiesen.
    „Da! Weg! Ihm nach! Einholen-Hunger-Verlangen ihm nach..."
    Die anderen vier kreischten und lallten, sie strichen sich mit den Händen über ihre Körper, betasteten gegenseitig ihre Gesichter.
    Gorlan drängte die sieben Normalsynthos in einer Ecke zusammen. Ihnen gegenüber kauerte Alaska Saedelaere, hinter dessen Maske wieder Lichtblitze hervorzuckten.
    „Was hat der Mann?" fragten die Normalsynthos. Und: „Sollen wir das Feuer in seinem Gesicht löschen?"
    „Ihr bleibt hier und rührt euch nicht vom Fleck!" befahl Gorlan Lym.
    Die Normalsynthos gehorchten.
    Gorlan wandte sich dem Biogenetiker zu, der noch nicht ganz zu begreifen schien, was um ihn vorging.
    „Fühlen Sie sich besser, Onacro?" erkundigte sich Gorlan besorgt. Als der Biogenetiker schwach nickte, fragte er: „Wie haben Sie es nur geschafft, Corello in die Flucht zu jagen?"
    Onacro deutete auf die Sechslinge.
    „Es ist ihr Erfolg", sagte er. „Sie haben Corellos Beherrscher parapsychisch angegriffen." Er lächelte leicht. „Ich habe für mein Einei-Sechs-Experiment eine speziell sechsfach gen-aktivierte Keimzelle genommen. Damals konnte ich freilich noch nicht wissen, wie sich diese genetische Grundprogrammierung nach Beendigung des Wachstumsprozesses im Schnellbrüter und dem Ato-Mol-Beschleuniger auswirken würde. Jetzt weiß ich Bescheid."
    Der Biogenetiker umklammerte den Arm Gorlans und vertiefte sein Lächeln. Es war ein fast grausames Lächeln, das Gorlan unwillkürlich erschauern ließ.
    Onacro fuhr fort: „Die Sechslinge sind Willensräuber! Sie haben die Fähigkeit und den Drang, das Wissen, die Erfahrungen, ja, das Ich aus den Gehirnen anderer Menschen zu saugen und es in sich zu speichern."
    Gorlan warf den Sechslingen, die sich noch immer langsam, aber zielstrebig dem Ausgang näherten, einen schnellen Blick zu und erschauerte erneut.
    „Besteht nicht die Gefahr, nun da Corello verschwunden ist, daß sie sich auf unsere Gehirne stürzen?" fragte er.
    Onacro schüttelte den Kopf.
    „Sie konzentrieren sich auf jenes Individuum, das die stärkste psychische Ausstrahlung hat. Da Corellos Beherrscher auch noch parapsychische Fähigkeiten haben, werden sie von ihm magisch angezogen. Welche Kräfte in Corello auch schlummern mögen, wann immer er sie einsetzt und gegen die Sechslinge anwenden möchte, so wird er damit keine Wirkung erzielen. Sie saugen alle parapsychischen Impulse auf und speichern sie in sich - und sie werden sich erst zufrieden geben, bis in Corellos Gehirn völlige Leere herrscht."
    „Und was ist mit Alaska Saedelaere?" erkundigte sich Gorlan.
    „Er wird von Corello beeinflußt, die fremde Macht ist auch in ihm.
    Warum verschonen sie ihn?"
    Ohne eine Antwort zu geben, stieß sich Onacro von der Wand ab und begab sich zu den Sechslingen. Er stellte sich vor den Ausgang und deutete auf den Maskenträger, der in seiner Ecke kauerte.
    „Da ist der Feind!" rief Onacro. „In Saedelaeres Gehirn steckt die fremde Macht, saugt das Böse aus ihm heraus!"
    Der vorderste der Sechslinge wandte sich in Saedelaeres Richtung, machte einen Schritt auf ihn zu, hob dann jedoch abwehrend die Hände und wich zurück.
    „Nein!" kam es gurgelnd über seine Lippen. Es handelte sich dabei um jenen, der die Grundschulung erhalten hatte.
    „Nein, nein!" jammerte auch jener, der unter dem Psychoschuler die Vorbildung genossen hatte. Es klang wie ein gequälter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher