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0578 - Welten des Grauens

0578 - Welten des Grauens

Titel: 0578 - Welten des Grauens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sitzen und sich die tränenden Augen zu reiben.
    Sie suchte nach der Menüleiste, aber die war verschwunden - der ganze Bildschirm wurde von dem Spiel ausgefüllt.
    Sensodeath…
    Ein merkwürdiger Name!
    Nicole versuchte das Spiel auszuschalten. Es gelang ihr nicht.
    Aber etwas an dem Bildschirmaufbau faszinierte sie.
    Unwillkürlich streckte sie die Hand aus, berührte den Monitorschirm, vor dem sie saß.
    Und schlagartig wurde alles anders…
    Neues Spiel: Ebene 2, Level 1…
    ***
    »Endlich«, flüsterte Stygia, als Nicole Duval vor ihr erschien, in der Computersimulation ihres Thronsaals. Endlich zeigte die Verbindung auch in dieser Richtung Erfolg.
    Natürlich war es bedauerlich, daß nur Zamorras Gespielin erschienen war und nicht Zamorra selbst. Aber so, wie die beiden miteinander verhandelt waren, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch der verhaßte Dämonenjäger in den Bann des tödlichen Programms geriet.
    Spätestens dann, wenn ihm die sterblichen Überreste seiner Gefährtin vor die Füße geworfen wurden…
    »Du denkst immer noch in den alten Kategorien, Herrin«, raunte Calderone ihr zu, der immer noch neben ihrem Knochenthron stand. »Es wird keine sterblichen Überreste von ihr geben. Sie ist jetzt ein Programm. Vielleicht solltest du mir…«
    Sie wandte ihm den gehörnten Kopf zu. »Du…«
    Er dachte eine vorübergehende Sperre. Duval brauchte von ihrem Disput nichts mitzubekommen.
    »Ja, Herrin. Ich kann tatsächlich einen Teil deiner Gedanken wahrnehmen. Zumindest, soweit sie unsere gemeinsame Planung angehen. Wir sind beide im Spiel, du wirst dich damit abfinden müssen.«
    »Das war so nicht geplant!« fuhr sie ihn an.
    Er lächelte nur.
    »Ich werde dich töten!«
    »Dann findest du allein nicht mehr den Weg zurück«, versicherte er ihr. »Du kannst auch meine Gedanken wahrnehmen und weißt, daß es so ist! Wir sind gemeinsam als Operator miteinander verbunden. Aber jetzt sollten wir diese Frau nicht länger warten lassen. Bisher konnte sie unsere Unterhaltung nicht mithören. Ich werde die Sperre aber jetzt aufheben, damit sie deine Worte vernehmen kann wie vorhin Tendyke und das süße Blondschöpfchen.«
    Er dachte die Sperre wieder fort.
    Derweil hatte Nicole die verstreichende Zeit genutzt und sich umgesehen, aber eine Fluchtmöglichkeit konnte sie nirgends entdecken. Sie bekam auch nicht mit, was Stygia und ihr Berater, oder was er sonst darstellen mochte, lautlos miteinander beredeten, ihre Telepathie funktionierte hier seltsamerweise nicht. Zuerst hatte sie geglaubt, die beiden würden ihre Gedanken abschirmen, aber das war nicht der Fall. Es funktionierte einfach nicht.
    Plötzlich widmeten sie ihr wieder ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, der lautlose Disput war beendet.
    Der Schwarzhaarige hob eine Hand und machte eine seltsame Bewegung. Gerade so, als spiele er auf einem unsichtbaren Klavier.
    »Eigentlich hatte ich nicht dich als zweiten erwartet«, sagte Stygia. »Aber das stört mich nicht weiter. Ist dir bewußt, wo du dich befindest?«
    »Nein«, erwiderte Nicole. »Wen hattest du denn erwartet? Und was soll dieser Zirkus? Wo befinde ich mich?«
    »Es ist ein Spiel. Du wirst dich anstrengen müssen, um zu überleben. Vielleicht kommt ja Zamorra rechtzeitig, um dich zu retten, indem er sich für dich opfert. Aber… hoffe nicht zu sehr darauf. Du wirst allein kämpfen müssen.«
    Nicole schüttelte langsam den Kopf. »Erkläre mir, wo ich mich befinde und was das alles soll! Ich glaube nicht, daß diese Situation real ist. Château Montagne ist weißmagisch abgeschirmt. Du hast keine Möglichkeit, einzudringen und mich anzugreifen.«
    »Ich nicht.« Stygia lachte spöttisch. »Aber es gibt andere Möglichkeiten. Du hast sie erlebt und dich darüber gewundert.«
    »Die - Übertragung?« entfuhr es Nicole. »Die Datenfernübertragung? Das Computerspiel mit dem riesigen Volumen?«
    »Du befindest dich in diesem Spiel. Es ist für dich zur Wirklichkeit geworden«, sagte Stygia.
    Nicole sah, wie der Schwarzhaarige wieder seine Finger bewegte.
    Die Dämonin fuhr fort: »Du kannst noch Wünsche äußern. Vielleicht für bestimmte Handicaps deinerseits, die dir den Kampf erschweren.«
    »Ich denke nicht daran, bei diesem Spiel mitzumachen!«
    Stygia grinste. »Dann werden die Spielrunden ohne dein Eingreifen durchgeführt, was automatisch jedesmal zu deiner Niederlage führt. Ist dir klar, was das bedeutet?«
    »Sterben kann ich nur einmal«, erwiderte Nicole.
    Sie fühlte sich bei
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