Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0578 - Welten des Grauens

0578 - Welten des Grauens

Titel: 0578 - Welten des Grauens
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
»Dauert zu lange, das zu erklären. He, mächtiges Drachengetüm, gib folgende Tastenkombination ein. Wie viele Finger hast du? Kannst du drei Tasten zugleich drücken, auch wenn die weit auseinander liegen?«
    »Ich kann alles«, behauptete Fooly.
    »Dann mach mal. Jetzt drehen wir den Spieß nämlich um. Wollen doch mal sehen, ob wir dem Sender des Spiels nicht ebenso in die Festplatte schauen können wie er uns.«
    Er nannte die Tasten, die Fooly gehorsam niederdrückte - gleichzeitig, wie verlangt.
    Schlagartig wandelte sich die Anzeige der drei Monitore.
    »Heureka! wie der olle Aristomedes zu sagen pflegte, wenn er in seiner Tonne lag.« Hawk erstürmte das Zimmer. »Weg da, du Ausbund drachenhafter Schlankheit. Ab sofort wird gezaubert.«
    »Was war das für ein Tastenkürzel?« Raffael staunte. »Das habe ich ja noch nie gesehen, geschweige denn ausprobiert. Wissen Sie noch, welche Tastenfolge das gewesen ist, Miss Peters?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber vielleicht erinnert sich Fooly.«
    Unterdessen flogen Hawks Finger über die Tasten. Sein Grinsen wurde immer breiter.
    »… uuuuuuuuuund - jetzt!« stieß er schließlich hervor, dann sah es so aus, als würde er mit der flachen Hand auf die Tastatur schlagen. Nur Raffael bemerkte, daß der Daumen etwas abgespreizt war und nur eine einzige Taste traf.
    Wieder änderte sich die Bildschirmanzeige.
    Aber noch etwas änderte sich.
    Links neben Hawk saß Professor Zamorra am zweiten Terminal.
    Und links neben Zamorra saß Nicole Duval am dritten Terminal.
    ***
    Der Abbruch überraschte Stygia total. Von einem Moment zum anderen löste sich die Computerlandschaft um sie herum auf. Sogar Calderone, der in den letzten Minuten ohnehin auf seltsame Weise geistesabwesend, gar apathisch gewirkt hatte, verschwand.
    Und dann fand sich die Fürstin der Finsternis in der echten Hölle wieder, und auf ihrem echten Knochenthron, von Calderone war nichts zu sehen.
    Der lag immer noch ohne Besinnung in seinem kleinen Zimmer, neben ihm eine völlig überraschte Monica Peters - überrascht, weil das dreidimensionale Bild vor ihr, das den Computer-Monitor ersetzte, plötzlich eine Terminalanzeige wiedergab.
    Monica sah die Schrift im Anzeigefeld leuchten.
    Das war's wohl mit der Computerwelt-Falle! Noch jemand online, oder kann ich auch den restlichen Schrott abschalten?
    Monica überwand ihr Erstaunen und tippte ihren Namen ein. Dann fügte sie hinzu:
    Wer ist da? Was ist passiert? Und wo bin ich? Was wird hier überhaupt gespielt?
    Die Antwort erschien darunter:
    Olaf Hawk. Lange Geschichte. Wo Sie sind, kann ich natürlich nicht sagen, Lady, aber ich denke, Ihre Schwester könnte Sie suchen und finden. Dann sehen wir weiter. Ende?
    Stop! Noch nicht! Hier ist ein schwarzhaariger Mann, der vielleicht mit dem Spiel zu tun hat. Ich habe ihn betäubt. Wissen Sie etwas über Roberts Verbleib?
    Nein. Aber wenn die anderen überlebt haben, existiert Ten sicher auch noch. Der Mann ist wie Unkraut, gedeiht überall, und Unkraut vergeht nicht. Können Sie feststellen, ob Ihr Gerät mit einem Telefon verbunden ist und welche Nummer das hat?
    Wie?
    Ich schreibe Ihnen, welche Tasten Sie bedienen müssen, um es herauszufinden.
    Wenig später wußte Olaf Hawk, wo sich der andere Computer befand. Die zum Anschluß gehörende Adresse zu ermitteln, war für ihn kein Problem.
    ***
    Für die Polizei war es auch kein Problem, Rico Calderone festzunehmen, den Mann, der den Akten zufolge eigentlich tot sein mußte.
    Es war nur ein Problem, ihn festzu halten. Nur wenige Stunden nach seiner Verhaftung war er aus der Zelle verschwunden, aus einem nahezu hermetisch abgeschlossenen Raum.
    Irgendwer munkelte, den Mann habe der Teufel geholt.
    Aber das war bestimmt nur abergläubisches Geschwätz.
    Derweil war Robert Tendyke wieder daheim aufgetaucht. Er hatte nicht mehr nach Avalon gehen müssen, das Programm war rechtzeitig gestoppt worden. Er war froh darüber, denn der Übergang war stets schmerzhaft. So schmerzhaft, daß er sein Leben nie leichtfertig aufs Spiel setzte. Avalon hatte ihm noch nie wirklich etwas geschenkt.
    Auch Zamorra war dem Tod entgangen.
    Über seine Entscheidung sprach er erst viel später, als er mit Nicole allein war. Er fragte sie nicht hinsichtlich ihrer Meinung dazu, und sie übte keine Kritik - eine solche Entscheidung kann nur jeder für sich alleine treffen, und das jedesmal neu.
    »Wie war das überhaupt alles möglich?« wollte Zamorra von Hawk wissen.
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher