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0578 - Welten des Grauens

0578 - Welten des Grauens

Titel: 0578 - Welten des Grauens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht. Calderone durfte weiterleben.
    »Ich will mich an ihrem Leid und ihrer Verzweiflung weiden«, keuchte Stygia. »Zeige mir den Weg zu ihnen.«
    ***
    Wenige Minuten vorher staunte auch Robert Tendyke nicht schlecht. »He«, stieß er hervor. »Das ist aber nicht im Sinne des Erfinders…!«
    Er hatte die Calderone-Datei senden wollen, statt dessen aber wurde der automatische Empfang aktiviert!
    »Vielleicht hast du das falsche Icon angeklickt«, wandte Monica Peters ein.
    »Für wie blöde hältst du mich?«
    »Willst du das wirklich wissen?«
    »Nope…« Er führte den Mauszeiger auf das Abbruch -Symbol der Bildschirmleiste und dann erneut auf Senden.
    Beides war sinnlos. Er hatte den Vorgang weder abbrechen noch erneut eine Sendung starten können.
    Der automatische Empfang lief weiter.
    Tendyke versuchte es abermals.
    Wieder Fehlanzeige! Der Computer reagierte nicht mehr!
    »Abschalten«, empfahl Monica. »Starte neu und versuch's noch mal. Wenn es dann wieder nicht klappt, kannst du die Datei doch auch in El Paso vom Firmencomputer aus senden.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Okay. Nicole wird sich wundern, wie lange das dauert. Ich höre sie schon lästern. ›Läuft rum wie ’n Cowboy und hat auch von Computern so viel Ahnung wie ’n Cowboy‹.«
    Monica lachte leise. »Wer den Spaten hat, braucht für den Schutt nicht zu sorgen, oder wie hieß das Sprichwort? Schließlich läufst du ja wirklich immer wie'n Cowboy rum…«
    Sie spielte auf sein Leder-Outfit an, mit dem er stets wirkte wie direkt einem Wildwestfilm entsprungen. Fehlte nur noch der tiefgeschnallte Colt.
    Er erwiderte nichts darauf und versuchte statt dessen den Computer abzuschalten. Bedenken wegen des unkontrollierten Reset-Abbruchs hatte er im Gegensatz zu Nicole kaum, denn sein privater Rechner lief auf relativ primitiver Basis und ließ sich notfalls schnell wieder aufbauen und konfigurieren, wenn es tatsächlich zu einem heillosen Durcheinander in den Programmen kommen sollte.
    Bloß wollte sich das verflixte Ding nicht abschalten lassen!
    »Wo gibt's denn das? Gehorch gefälligst, du elektronisches Ungeheuer!« fauchte er den Apparat an, doch der blieb davon unbeeindruckt und ignorierte auch die Drohung, aus dem Fenster und direkt in den Swimming-Pool geworfen oder den Alligatoren in den Everglades als Spielzeug geschenkt zu werden.
    Monica beugte sich vor und tippte mit dem Finger gegen den Bildschirm. »Ist das normal so, daß kein Dateiname erscheint, wenn eine Sendung läuft?«
    Es war nicht normal. Auch nicht, daß bereits mehr Daten hereinkamen, als die Festplatte noch freien Raum bot, und der recht geringe Arbeitsspeicher mußte schon längst völlig überlastet sein.
    »Na schön, dann nehmen wir das Ding mal ganz vom Stromnetz.«
    Monica hatte eine bessere Idee. »Ich zieh' einfach den Telefonstecker aus der Anschlußdose…«
    Im gleichen Moment aber, als sie es tun wollte, war die Übertragung beendet.
    Damit nicht genug, führte der Computer das vorhin befohlene und ignorierte Reset aus.
    Der Startbildschirm kam.
    Aber er sah ganz anders aus als gewohnt…
    ***
    »Du mußt dich nur von dem Programm führen lassen, Herrin«, erklärte Calderone. »Du mußt dich darauf einlassen und dich in die künstliche Welt integrieren. Du wirst Zamorra finden -und auch Tendyke. Du kannst sie direkt beobachten, wenn du dich in jener elektronischen Welt befindest.«
    »Was soll das heißen?« fauchte sie und ließ ihn los. Als sie zurückwich, blieben Fetzen seines Hemdes an ihren Fingernägeln hängen. »Ich soll mich in die gleiche Falle begeben, in der sich meine Feinde verfangen?«
    Er vermied es immer noch, die holografische Projektion, die den Bildschirm herkömmlicher Computer ersetzte, anzusehen. Außerdem bot Stygia ja einen weitaus aufregenderen Anblick. Daß sie eine Kreatur der Hölle war, abgrundtief böse und schlecht, interessierte ihn nicht. Böse und schlecht war er selbst.
    Ihn faszinierte nur ihr Körper, ihr Sex und - ihre magischen Fähigkeiten, sofern sie seinen Zwecken nützten.
    »Es ist keine Falle. Es ist ein Spiel«, erinnerte er sie. »Ein Spiel, in dem sie gefangen sein werden, und dessen Tücken sie nicht überwinden können. Du dagegen stehst darüber, du bist nur ein beobachtender Gast, Herrin. Wenn du auch zu ihnen sprechen willst, damit sie erfahren, wem sie ihr Schicksal zu verdanken haben, mußt du dich mit in das Spiel integrieren.«
    »Das würde doch bestimmt die Variablen verändern oder
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