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0578 - Welten des Grauens

0578 - Welten des Grauens

Titel: 0578 - Welten des Grauens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mehr…«
    Das schien im gleichen Moment auch der Computer zu begreifen - obgleich das einfach unmöglich war. Von selbst schaltete sich der zweite Pentium-Rechner ein!
    Ohne daß Nicole ihn aktiviert hätte!
    Sie wollte es nicht begreifen. »Der kann doch den Arbeitsspeicher nicht ergänzen, selbst wenn er parallelgeschaltet läuft, der kann höchstens gleichzeitig ergänzende Operationen wahrnehmen und…«
    Sie verstummte.
    Der dritte Rechner schaltete sich zu!
    »Hier spukt’s! Fooly, hast du dich irgendwie unsichtbar gemacht und spielst hier an den Geräten herum?«
    Aber den Jungdrachen traf keine Schuld. Fooly war zu dieser Zeit an einem anderen Ort des Châteaus in eine Grundsatzdiskussion mit Zamorra verwickelt.
    Da beschloß Nicole, den Datenstrom zu unterbrechen. Was hier hereinkam, war nicht mehr normal und garantiert auch nicht das, was Tendyke sendete!
    Sie wollte das DFÜ-Programm stoppen, um dann ungestört telefonieren zu können.
    Aber es ließ sich nicht stoppen! Keiner der drei Rechner nahm mehr einen Befehl an!
    Nicole griff zum letzten Mittel.
    Abbruch durch Warmstart!
    Nicht zu empfehlen, weil das zu einer Menge Datenmüll und im Extremfall zu Störungen im Betriebssystem führen konnte, vor allem bei dem komplizierten Systemprogramm, das Hawk speziell für Zamorras und Nicoles Anforderungen geschrieben hatte.
    Allerdings hätte das modifizierte Betriebssystem gar nicht zulassen dürfen, daß normale Abbruchbefehle ignoriert wurden!
    Und jetzt ignorierten alle drei Computer auch den Reset-Befehl! Weder ein Abbruch noch ein Neustart erfolgten! Immer noch flossen aberwitzige Datenmengen herein.
    Etwas Fremdes überlagerte das Betriebssystem der Computer und wehrte jeden Eingriff des Benutzers ab…
    Im nächsten Augenblick aber nicht mehr!
    Die Übertragung endete!
    Das DFÜ-Programm schaltete ab!
    Das Reset wurde wirksam!
    Alle drei Bildschirme flackerten, wurden grau und zeigten dann das Startbild. Seltsamerweise dauerte der Boot-Vorgang wesentlich länger als normal.
    Nicole achtete nicht darauf.
    Sie wartete auch nicht darauf, bis die Computer wieder liefen und sie über die Tastatur wählen konnte, sondern tippte Robert Tendykes Rufnummer direkt ins Telefon.
    Die Verbindung kam nicht zustande!
    Rob nahm den Telefonhörer nicht ab…
    ***
    Stygia beugte sich über Calderones Schulter. »Sage mir, wie es funktioniert«, flüsterte sie.
    Er spürte ihren heißen Atem dicht neben seinem Ohr. Ihre Fingernägel bohrten sich durch den Stoff seines Hemdes in die Haut. Der Schmerz war Verlockung.
    Er lachte nicht mehr lauthals.
    »Du hast es nicht begriffen, wie?« raunte er. »Du hast deine Magie hinzugefügt, ohne zu wissen, was dabei herauskommt?«
    »Magie entzieht sich deinem Begreifen, Rico«, schnurrte sie. »Du wirst sie niemals verstehen, so wie ich diese Technik nicht verstehe. Aber du solltest wenigstens versuchen, sie mir zu erklären. Was geschieht dort? Warum dauert es so lange? Man sagt, Zamorras Computer wären sehr, sehr schnell und hätten eine hohe Kapazität.«
    »Deshalb dauert es so lange«, erwiderte Calderone. »Dieses Programm, das ich sende - das wir senden«, verbesserte er sich spöttisch, »überschreibt das Betriebssystem des Empfängers. Es ersetzt es ganz einfach und schmeißt es praktisch aus dem Speicher hinaus. Auch sogenannte geschützte Programmdateien werden ohne Warnung überschrieben. Deshalb dauert es so lange. Es ist ein kompletter Installationsvorgang. Danach wird das ursprüngliche Betriebssystem nicht mehr existieren, sondern nur noch unseres, und es wird SENSO-DEATH aktivieren.«
    Er sah die Herrin der Finsternis kurz an, und sie sah das diabolische Grinsen auf seinen Lippen.
    »Ich stelle mir gerade Zamorras und Tendykes verblüffte Gesichter vor. Die lange Dauer der Übertragung wird sie bestürzen. Dabei ist es mehr als die Übertragung - es ist eine komplette Löschung und Neuinstallation! Für sie sieht es nur so aus wie eine ungewöhnlich lange Übertragung…«
    »Eine nette Erklärung«, sagte Stygia höhnisch. »Aber sie hilft mir nicht weiter.«
    »In wenigen Augenblicken werden wir von hier aus Zamorras und Tendykes Computer fernsteuern können.«
    Stygia fauchte. Calderone spürte ihren heißen Atem in seinem Nacken, Augenblicke später ihre Zähne, die ganz langsam durch seine Haut stießen.
    Er erschauerte.
    »Und Zamorra und Tendyke werden in der virtuellen Realität gefangen sein…«
    Die Zähne zogen sich zurück. Zerbissen sein Genick
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