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0576 - Brennendes Blut

0576 - Brennendes Blut

Titel: 0576 - Brennendes Blut
Autoren: Jason Dark
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wieder einmal geschafft, John?«
    »Ja, Dad.« Ich lächelte ihm zu. »Ich war dir noch etwas schuldig.«
    »Was meinst du damit?«
    »Denk an den Vampir-Gnom.« [2]
    Er winkte ab. »Ach nein, das ist vergessen.«
    »Nicht für mich.«
    Er hatte sich mehr hingesetzt. Die Angst war aus seinen Augen verschwunden und einer gewissen Sorge gewichen. »Hast du eine Spur von deiner Mutter gefunden, John?«
    »Nein, Dad, leider nicht. Sie ist und bleibt verschwunden. Auch der Blutsauger konnte oder wollte mir nichts sagen.«
    Horace F. Sinclair nickte. Er schabte mit den Handflächen über die Bettdecke. »Ich habe es geahnt. Diesmal sind die anderen stärker. Ihre Falle war einfach zu perfekt aufgebaut.«
    »Noch wissen wir nicht, Dad, was mit Mutter geschehen ist. Ich weiß nicht, ob Mallmann sie schon gebissen hat.«
    »Er ist ein Vampir, Junge!«
    »Das stimmt. Nur möchte er gleichzeitig seine Pläne in die Tat umsetzen. Ich bin davon überzeugt, daß auch Mallmann Opfer bringen wird, um die Pläne in Angriff zu nehmen.«
    »Das hieße dann Verzicht.«
    »Richtig. Vorerst.«
    »Junge, in was sind wir da hineingeraten?«
    »In ein sehr grausames und teuflisches Spiel, Dad. Mallmann kennt kein Pardon, wenn es um seinen Vorteil geht. Er ist zudem mit allen Wassern gewaschen und kann aus dem vollen schöpfen. In der Vergangenheit hat er viel gelernt, ich glaube, daß er davon auch nur einen Hauch vergessen hat.«
    »Und zuvor will er dich ausschalten?«
    »So sieht es aus. Er hat mich an einer der schwächsten Stellen überhaupt getroffen. Auch Suko und ich sind praktisch in diese Gegend gelockt worden. Natürlich hoffte Mallmann gleichzeitig, daß dieses Vampir-Paar stärker war als wir. Bisher haben wir gesiegt. Aber Mallmann wird trotzdem nicht aufgeben, nicht bei einem Trumpf, wie es Mutter ist.«
    »Was ist mit dieser Frau?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung, Dad. Ich gehe davon aus, daß sie lebt, obgleich Suko und Sergeant McDuff noch die Augen offenhalten. Dann haben einige Männer aus Lauder eine Art Bürgerwehr gegründet. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Nein.«
    »Es ist aber so. Sie sind auf Vampirjagd.«
    »Himmel, das darf nicht wahr sein.« Für einen Moment schloß der alte Herr die Augen. »Wissen die denn, in welch eine Gefahr sie sich damit begeben haben?«
    »Ja – doch ich konnte sie nicht belehren.« Ich wechselte das Thema. »Sag mal, wo ist der Doc?«
    »Er wurde angerufen und mußte weg.«
    »Wohin?«
    »Weiß ich nicht. Es schien nur sehr dringend zu sein. Er hat eine Krankenschwester zurückgelassen, die…« Mein Vater erbleichte, als er mein Gesicht sah. »Nein, John, das ist …«
    »Doch, Dad, es blieb mir keine andere Möglichkeit. Sie ist zu einem Vampir gemacht worden und hat die oberen Räume bewachen sollen. Es tut mir auch leid.«
    »Schon gut«, flüsterte mein Vater, »schon gut.«
    »Hat dir der Arzt nicht gesagt, wohin er gefahren ist, Dad?«
    »Leider nicht.«
    Wir schwiegen uns in den folgenden Sekunden an. Mein Vater unterbrach die Stille schließlich. »John, du mußt weg, denk an die andere Blutsaugerin. Hol sie dir.«
    »Und dich alleine lassen?«
    »Es geht nicht anders.«
    »Dad, die wird gemerkt haben, was mit ihrem Bruder passiert ist. Vampire haben für so etwas einen untrüglichen Sinn. Die weiß bestimmt ganz genau, wo sie ansetzen muß…«
    »Und dann?«
    »Bist du lebensmüde, wenn du sie hier erwarten willst.«
    Mein alter Herr lächelte. »Wie wäre es denn, wenn wir zusammen auf die Jagd gingen?«
    »Was? Du willst hier verschwinden?«
    »Klar doch. Ich fühle mich wieder einigermaßen auf dem Damm. Wenn du in meiner Nähe bist…«
    »Ich glaube kaum, daß du es schaffst, den Ort zu durchwandern. Das ist nicht drin.«
    »Dann läßt du mich hier?«
    »So ist es.«
    »Und du?«
    »Ich bleibe in deiner Nähe. Wenn der Doc zurückkehrt, gehe ich. Wie ist das? Fuhr er mit seiner Trau?«
    »Nein, die ist zu einer Freundin gegangen. Sie wollte dort übernachten.«
    »Ah ja…«
    »Macht dich das auch mißtrauisch?«
    »Nein, Dad, überhaupt nicht. Sie hat wahrscheinlich das einzig Vernünftige getan.«
    Als ich aufstand, fragte mein Vater. »Willst du jetzt doch gehen?«
    »Ja, ich bleibe aber im Haus.«
    »Und?«
    »Ich schaue mich nur um. Vielleicht turnt der weibliche Blutsauger vor dem Haus herum. Man muß mit allem rechnen. Vampire sind ungemein trickreich.«
    »Da hast du wohl recht.«
    »Bis gleich, Dad, ich lasse die Tür offen.«
    »Noch eins, John.
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