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0576 - Brennendes Blut

0576 - Brennendes Blut

Titel: 0576 - Brennendes Blut
Autoren: Jason Dark
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müßten wir wieder gehen«, sagte Suko. Er tastete seinen Kopf ab. Wo ihn der Deckel erwischt hatte, wuchs eine Beule. Die Schmerzen waren nicht verschwunden, nur etwas abgeklungen.
    »Zu Sinclair?«
    »Auch. Wir wollten uns am Wagen treffen.«
    McDuff hob die Schultern. »Hoffentlich hat er mehr Glück gehabt als wir.«
    »Das glaube ich kaum. Dieser weibliche Vampir hat sich in unserer Gegend herumgetrieben, nicht bei ihm.«
    »Da gibt es noch einen Kerl.«
    »Ja.«
    McDuff ballte seine Hände. »Ich drücke John jedenfalls die Daumen, daß er es packt. Er muß die Brut einfach löschen. Wenn etwas passiert und die Blutsauger es wiederum schaffen, Menschen in ihren Bann zu ziehen, ist alles vorbei.«
    Suko stand auf.
    Die Gespräche waren wieder aufgenommen worden, jedoch nur flüsternd. Es gab keinen Gast, der nicht unter Schock stand. Die jungen Leute waren urplötzlich mit der Grausamkeit des Todes konfrontiert worden, darüber kamen sie nicht so leicht weg.
    Noch einmal schärften ihnen Suko und McDuff ein, den Raum nicht zu verlassen.
    »Wenn der Vampir trotzdem kommt? Was machen wir dann?« fragte Stiletto zu recht.
    »Wir werden hin und wieder anrufen und uns erkundigen«, erklärte Suko.
    »Das ist wohl das einzige.«
    »Haben Sie Kreuze?«
    »Nein.«
    »Nirgendwo ein Kreuz?«
    »Doch, ich.« Von einem kleinen Tisch her meldete sich ein junges Mädchen. Es war nicht allein damit. Plötzlich zeigte es sich, daß auch die anderen jungen Leute mit Kreuzen ausgestattet waren, wenigstens die meisten von ihnen, denn die Kreuze waren in Mode gekommen.
    Suko nahm sich noch die Zeit und schaute sie sich näher an. Die Kreuze besaßen die unterschiedlichsten Formen. Er sah Doppelkreuze, Henkelkreuze, auch normale und Kreuz-Kleeblätter. Sie bestanden aus den unterschiedlichsten Materialien. Einige von ihnen waren sogar bunt lackiert worden.
    »Helfen die denn?« Diese Frage hörten Suko und der Sergeant immer wieder.
    Suko wollte ihnen nicht zu viele Hoffnungen machen und auch nicht absagen. »Zumindest werden sie den oder die Vampire abschrecken. Das ist auch etwas.«
    Damit mußten sich die Gäste zufrieden geben.
    McDuff und Suko verließen die Disco, begleitet von den ängstlichen Blicken der Gäste…
    ***
    Für mich wurde in den folgenden Sekunden ein fürchterlicher Alptraum Realität. Was ich eigentlich nicht hatte für möglich halten wollen, zeigte sich nun mit all seiner Grausamkeit.
    Erst meine Mutter, jetzt der Vater. Die Blutsauger gingen daran, unsere Familie fertigzumachen.
    Es war der Vampir vom Wagen. Nicht einmal seinen Schlapphut hatte er abgenommen. Er bedeckte seinen Kopf wie ein Ufo. Dazu trug er den langen Mantel, der an der Seite noch einige Blutspritzer zeigte.
    Ob er meinen Vater schon etwas angetan hatte, konnte ich nicht sagen. Ich hörte Vater ächzen. Der Blick auf ihn wurde mir durch den breiten Rücken des Vampirs verwehrt.
    Ich stürzte auf ihn zu.
    Natürlich hatte auch Richard bemerkt, daß er und mein Vater nicht mehr allein waren.
    Ich befand mich mitten im Lauf, als er sich herumdrehte.
    Für einen Moment sah ich das bleiche Gesicht, den Mund mit den blutigen Lippen, und ich schlug zu.
    Die Gestalt verschwamm vor meinen Augen. Ich befand mich in einem Zustand der nervlichen Anspannung, den man schon mit Raserei umschreiben konnte. Ich wollte den Blutsauger mit einem Hieb fertigmachen, ihm das Kreuz ins Gesicht drücken und…
    Er flog vom Bett.
    Allerdings nicht aufgrund meines Schlages. Der hatte ihn zwar auch erwischt, doch am Hut und nicht im Gesicht. Der Schlapphut wirbelte davon, der Vampir selbst hatte sich rücklings über das Bett geworfen und rollte über den Boden.
    Normalerweise hätte ich jetzt nachsetzen müssen, aber mein Vater war mir wichtiger.
    Ich lief zu ihm.
    Er lag auf dem Rücken, seine Lippen zuckten, die Augen standen weit offen.
    »Hat er dich, Dad…?«
    Er schüttelte den Kopf. »Noch nicht, John. Ich… ich konnte ihm den Arm entgegenstrecken. Unter dem Kinn habe ich ihn mit der Hand erwischt, aber lange hätte ich es nicht mehr …«
    »Okay, Daddy, okay, den Rest erledige ich.« Ich schraubte mich in die Höhe.
    Der Blutsauger war an der anderen Seite zu Boden gefallen. Als ich ihn sah, rannte er los.
    Sein Ziel war die Tür. Der lange Mantel wehte hinter ihm her. Er wirkte wie Dracula auf der Flucht.
    Ich hechtete ihm nach.
    Mit einer Hand verkrallte ich mich in seinen Mantel, aus dem er jedoch mit einer gedankenschnellen Bewegung
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