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0576 - Brennendes Blut

0576 - Brennendes Blut

Titel: 0576 - Brennendes Blut
Autoren: Jason Dark
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Lampe einrahmte.
    Und Gitterstäbe befanden sich auch hinter der Scheibe des kleinen Fensters. Da konnte sich eine Katze durchschieben, uns würde es nicht gelingen.
    Der Sergeant dreht sich um. Seinen massigen Körper preßte er mit dem Rücken gegen die Gitterstäbe. »Was haltet ihr davon, wenn wir es mit Schreien versuchen?«
    »Und dann?« fragte Suko.
    »Wird jemand kommen und uns rausholen.«
    »Sind Sie da sicher?«
    »Nein, verflucht, nein!« Wieder drosch McDuff gegen die Stäbe.
    »Die Leute haben Angst. Die trauen sich nicht auf die Straße. Die hocken in ihren Buden und warten ab.«
    »Was nicht das Verkehrteste in diesem Fall ist.«
    »Klar, Sinclair, klar. Aber eines sage ich Ihnen.« McDuff streckte mir die Faust entgegen, die einen beachtlichen Umfang aufwies.
    »Wenn ich Torry in die Finger kriege, mache ich ihn zu Brei. Den stecke ich in die Zelle hier bis er schwarz wird.«
    »Wenn…«
    McDuff schnaufte. Dann wischte er sich den Schweiß von der Stirn. »Alles ist danebengegangen, einfach alles. Wir haben uns überrumpeln lassen wie die Kleinkinder. Ich finde nicht einmal ein Wort, um diese Lage zu beschreiben.«
    »Setzen Sie sich hin, wir rücken zusammen«, schlug ich vor. »Das Sitzen beruhigt.«
    McDuff schüttelte den Kopf. »Mich kann nichts mehr beruhigen. Es sei denn, man läßt mich hier raus.«
    »Durchbeißen können wir die Stäbe nicht«, meinte Suko.
    »Leider.« Ich schaute auf die Uhr. Der Abend war noch nicht allzu weit fortgeschritten. Bis zur Tageswende dauerte es noch einige Stunden. Erst um Mitternacht kam die Zeit der Vampire. So jedenfalls erzählte es die Legende. Wir aber hatten schon häufig erlebt, daß die Blutsauger auch vorher erschienen und sogar bei Tageslicht.
    »Seid doch mal ruhig!« flüsterte McDuff. Er hatte sich gedreht und schaute durch die Lücken zwischen den Stäben.
    »Wieso? Es sagt doch keiner was«, meinte Suko.
    »Ich habe etwas gehört.«
    »Und?«
    McDuff hob die Schulter. »Kann sein, daß es Schritte gewesen sind, meine ich.«
    »Im Office?« fragte ich wispernd.
    »Kann sein.«
    Suko warf mir einen Blick zu, den ich auch verstand. Gemeinsam standen wir auf. Nach zwei lautlos gesetzten Schritten hatten wir das Gitter erreicht.
    Neben McDuff blieben wir stehen. Er streckte den Zeigefinger durch die Lücke und bog ihn nach links, wo auch die geschlossene Tür zum Gang lag. Wir hätten uns durch Rufen bemerkbar machen können. Da wir jedoch nicht wußten, wer das Office betreten hatte, verhielten wir uns still. Auch Suko und ich hatten die Schritte gehört.
    Wenn wir die Köpfe drehten, konnten wir die Tür sehen. Von außen betrachtet hätte die Kulisse für einen Louis-de-Funes-Film ausgesucht sein können. Als Trio boten wir ein komisches Bild.
    Da bewegte sich die Klinke…
    Wer immer es auch sein mochte, jedenfalls gehörte er nicht zur Polizei, dann hätte er sich nicht so vorsichtig bewegt. Der schlich durch das Office wie ein Dieb in der Nacht.
    Die Klinke war heruntergedrückt worden! Wir hielten den Atem an. Selbst der bärtige McDuff war nervös geworden. Die Finger seiner linken Hand versteckte er in seinem Bartgestrüpp.
    Die Tür öffnete sich zum Gang hin.
    Spaltbreit, sehr behutsam. Aber noch sahen wir nicht, wer sich dahinter verbarg. Eine Hand erschien, ein Arm. Die Hand konnte ich genau sehen. Eigentlich war sie zu schmal für einen Mann.
    »Die Vampirin ist es auch nicht!« hauchte Suko.
    Er hatte recht. Es war nicht Fatima, sondern eine Frau mit blondgefärbten Haaren: Cilly Perrish.
    Wie ein Gespenst stand sie im Gang und war ebenso erschrocken wie wir, denn sie hatte eine Handfläche gegen ihren offenen Mund gepreßt, um den Schrei zu unterdrücken.
    »Cilly, verdammt…!« McDuff flüsterte ihren Namen und lachte danach auf. »Dich schickt der Himmel.«
    Ich war mir da nicht so sicher. Vielleicht war sie auch zu einer Blutsaugerin gemacht worden. Mittlerweile rechnete ich mit allem.
    Ihre Hand sank langsam herab. Ihr Mund stand offen.
    Nein, Cilly Perrish war normal. Aus ihrem Oberkiefer wuchsen keine Vampirzähne.
    »Das also haben sie mit euch gemacht.«
    »Ja, Cilly, das.«
    Sie schüttelte den Kopf. »McDuff, sag mal, waren es die Männer?«
    »Genau.«
    »Auch meiner?«
    »Klar, Cilly.«
    »Der kann was erleben. Überhaupt, sich mit diesem Torry abzugeben, dem brutalen Kerl.«
    »O Gott!« stöhnte McDuff leise, um wesentlich lauter fortzufahren:
    »Weißt du was, Cilly?«
    »Nein.«
    »Du gehst am besten noch mal
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