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0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

Titel: 0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kontrolle gestanden hatte und ihrerseits versuchte, ihn zu kontrollieren!
    Ja, sie hatte versucht, Macht über ihn zu erlangen, ihn abhängig von sich zu machen, und Ssacah hatte ihr dafür grausame Rache geschworen.
    Er würde sie von einem der Ableger beißen lassen, einer dieser unterarmlangen Messing-Kobras aus Ssacahs Substanz. Dadurch würde er ihre Lebensenergie trinken, und zugleich würde ein neuer Ssacah-Ableger entstehen. So war es früher immer gewesen, in jener Zeit, da Ssacah nicht wirklich existierte, sondern fragmentarisch auf seine Ableger verteilt gewesen war und darauf gehofft hatte, daß deren wachsende Zahl irgendwann ausreichte, um ihn in seiner ursprünglichen Gestalt Wiedererstehen zu lassen…
    Unwillkürlich wich die Silbermond-Druidin vor der Schlange zurück, die durch den Sand auf sie zu kroch. Es gelang Teri immer noch nicht wieder, ihre Para-Fähigkeiten zu aktivieren. Sie fühlte sich hilflos, wie verkrüppelt. Sonst war es so einfach, selbst für scheinbar unwichtige Dinge Magie zu benutzen, mit geradezu spielerischer Leichtigkeit. Wie sehr sie sich darauf verließ und wie oft sie diese Magie unbewußt verwandte, wurde ihr in dem Augenblick klar, als sie gezwungen war, darauf zu verzichten.
    Plötzlich sah sie eine zweite Messing-Kobra.
    Und eine dritte. Eine vierte…
    Sie tauchten förmlich aus dem Nichts auf, und sie kreisten die Silbermond-Druidin ein.
    »Was soll das, Ssacah?« stieß sie hervor. »Wenn du mich umbringen willst, warum zeigst du dich dann nicht selbst? Das hier ist doch deine Dimension, oder? Warum versteckst du dich daran, du Feigling? Du hast mir meine Fähigkeiten genommen, wie sollte ich dich jetzt noch bedrohen können? Hast du immer noch Angst vor mir, verfluchte Schlange?«
    Weitere Messing-Kobras erschienen.
    Aber Ssacah selbst zeigte sich nicht…
    ***
    Vergeblich sah sich Zamorra im Foyer nach einem Mann in Uniform um.
    »Wo steckt denn der Lamettaträger?« tat auch Nicole ihre Verwunderung kund. »Hat er uns bereits wieder verlassen, weil ihm das Warten zu lang wurde?«
    Zamorra ging zur Rezeption. »Wo ist Commander Bishop?« erkundigte er sich. »Wollte er uns nicht erwarten?«
    »Sicher, Sahib. Dort drüben.« Ein ausgestreckter Finger deutete auf die von großen Kübelpflanzen umgebene Sitzgruppe nahe dem Eingangsbereich, eine ausgestreckte Hand nahm ein Trinkgeld entgegen.
    Im gleichen Moment erhob sich der Mann, der in einem der Sessel gewartet hatte, und kam auf Zamorra und Nicole zu. Er trug einen hellen Anzug, keine Uniform.
    »Commander?«
    »Ich bin im Ruhestand«, erklärte der Fremde. »Mein Name ist Nick Bishop. Darf ich Sie herzlich willkommen heißen, Professor?«
    »Sie dürfen«, sagte Zamorra trocken. »Meine Sekretärin, Mademoiselle Duval. Warum kommt Dr. Chandwar nicht selbst?«
    »Chandwar?« Sekundenlang zögerte Bishop, dann lächelte er. »Der Dekan hatte noch einiges aufzuarbeiten, deshalb fragte er mich, ob ich mich nicht ein wenig um Sie kümmern möchte. Tja…«
    Etwas an seinem Lächeln gefiel Zamorra nicht. Das Gesicht war zu starr, die Augen spielten nicht mit. Das Lächeln war verkrampft und unecht. Überhaupt wirkte sein Gesicht etwas kantig und hart. Das rötlichblonde kurze Haar verstärkte diesen Eindruck noch.
    Bishops Alter ließ sich schwer schätzen. Er mochte dreißig oder fünfzig Jahre zählen. Auf jeden Fall war er zu jung für den Ruhestand. Seine Körperhaltung war aufrecht und gerade, erweckte den Eindruck aristokratischer Arroganz. Seine Augen…
    Sie glitzerten metallisch und kalt.
    Zamorra war sicher, daß er mit diesem Mann niemals würde Freundschaft schließen können.
    »Na schön, dann kümmern Sie sich mal«, forderte Nicole.
    Bishop drehte den Kopf fast wie ein Roboter und hob die Brauen.
    »Wir brennen schon darauf, Dr. Chandwar kennenzulernen«, sagte Zamorra.
    »Folgen Sie mir bitte«, sagte Bishop, drehte sich einfach um und verließ das Foyer mit raschen Schritten.
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Aufpassen!« flüsterte Zamorra.
    Nicole nickte. »Ich kann seine Gedanken nicht lesen!« gab sie ebenso leise zurück. »Und wieso Dr. Chandwar? Der Dekan heißt doch Sheburi!«
    Zamorra grinste kurz und nickte. »Eben!«
    Es war ein Test gewesen. Zamorra hatte bewußt einen falschen Namen genannt. Und Bishop war es dann gewesen, der diesen falschen Namen aufgegriffen hatte und so tat, als hieße der Dekan tatsächlich so. Damit bewies er, den echten Dekan nicht zu kennen, geschweige denn
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