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0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

Titel: 0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Commander Bishop möchte Sie abholen.«
    »Abholen? Ein Offizier? Was soll das heißen?« fragte Zamorra.
    »Oh, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, Sahib. Er will Sie einladen und deshalb abholen.«
    »Ist der Mann in Reichweite Ihres Telefons?« fragte Zamorra. »Dann lassen Sie mich bitte selbst mit ihm sprechen.«
    »Sofort, Sahib.«
    Nur ein paar Sekunden später ertönte eine andere Stimme. »Professor Zamorra?«
    »Wer sind Sie, und was wollen Sie?«
    »Das ist eine gute Frage, Monsieur. Ich dachte, wir könnten uns ein wenig kennenlernen. Ich zeige Ihnen das Nachtleben von New Delhi. Vorher müßte ich Sie allerdings für ein paar Minuten dem Dekan überlassen. Der hat noch ein paar dringende organisatorische Fragen wegen Ihrer morgigen Vorlesung. Danach können wir uns aber ein wenig vergnügen.«
    »Kommt darauf an, ob wir beide unter…Vergnügen… dasselbe verstehen«, sagte Zamorra. »Was soll das überhaupt? Wieso schickt der Dekan einen Offizier, wenn er mit mir reden will? Außerdem dachte ich, daß wegen der Vorlesung alles klar sei.«
    »Das werden Sie ihn schon persönlich fragen müssen«, erwiderte Bishop. »Wie ist es nun, Professor? Kann ich mit Ihnen rechnen?«
    Zamorra sah Nicole an. Mit wenigen Worten unterrichtete er sie über das, was sie natürlich nicht hatte mithören können. Sie zuckte mit den Schultern.
    »Na schön«, sagte Zamorra in den Hörer. »Wenn Sie uns eine Viertelstunde Zeit lassen…«
    »Aber sicher, Monsieur. Zeit spielt keine Rolle«, sagte Bishop. »Ich erwarte Sie im Foyer.«
    Er legte auf.
    Zamorra atmete tief durch. »Ich halte das für eine Falle«, sagte er. »Und du?«
    »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Daß der Dekan vorher noch einmal mit uns reden will, ist verständlich. Ich habe mich schon gefragt, wann er endlich etwas von sich hören läßt.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Im Moment kommt's allerdings etwas ungelegen. Solange Gryfs Rückruf nicht…«
    Das Schrillen des Telefons unterbrach ihn. Er hob sofort wieder ab.
    Diesmal war der Druide am anderen Ende der Leitung.
    »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch«, eröffnete er ihnen. »Welche möchtet ihr zuerst hören?«
    Zamorra seufzte. »Noch mehr dieser schlechten Witze? Vielleicht solltest du einfach drauflos reden!«
    »Also gut… Ich bin per zeitlosem Sprung nach Caermardhin gereist, weil ich es für das einfachste hielt, Merlins Bildkugel zu benutzen. Merlin selbst war immer noch nicht wieder anwesend, er scheint eine größere Reise angetreten zu haben. Deshalb…«
    »Deshalb wäre es vorteilhaft, wenn du endlich zur Sache kämst!« polterte Zamorra. »Was hast du herausgefunden?«
    »Ich bin doch schon dabei! Teri ist in Indien, irgendwo in der Gegend um New Delhi. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Sie ist nicht mehr aufzufinden. Die Bildkugel erfaßt wohl ihre Spur durch die Vergangenheit, aber nicht mehr sie selbst.«
    »Sie könnte also schon wieder weg sein«, überlegte Zamorra beunruhigt.
    »Nein. Wenn du denkst, sie hätte das, was sie tun wollte, erledigt und sei per zeitlosem Sprung weitergereist, vergiß es. Die Bildkugel kann sie auf der ganzen Welt nicht mehr aufspüren! Sie ist verschwunden!«
    Zamorra schluckte.
    Er kannte in etwa die Leistungsfähigkeit jener Bildkugel. Sie befand sich im Saal des Wissens in Merlins unsichtbarer Burg. Von dort aus konnte jeder Mensch lokalisiert werden, sofern er sich irgendwo auf der Erde aufhielt und dem Suchenden bekannt war. Und bekannt war Teri Rheken ihnen allen!
    Wenn sie nicht mehr aufgespürt werden konnte, gab es dafür nur zwei Erklärungen.
    Entweder hatte sie die Erde verlassen - oder sie war tot!
    »Bis wohin ließ sich die Spur verfolgen?« wollte Zamorra wissen. »Dort werden wir dann mit unserer Suche beginnen.«
    »Es ist ein kleines Dorf in der Nähe von New Delhi. Rajpanah heißt es, glaube ich. Ich bin nicht einmal sicher, ob es auf einer Landkarte verzeichnet ist. Dürfte so vom Typ zehn Häuser, zwanzig Einwohner, fünfzehn Spitzbuben sein. Es liegt in östlicher Richtung und ist von Wald umgeben. Es gibt da auch einen Fluß, dessen Namen ich allerdings nicht kenne. Reicht dir die Beschreibung?«
    »Sofern du mir noch erzählst, was du unter in der Nähe verstehst.«
    »Sagen wir mal, etwa hundert Kilometer.«
    »Das nennt der Nähe«, seufzte Zamorra. »Gryf, ist dir klar, was hundert Kilometer in einem Land wie Indien bedeuten? Das ist schon fast eine
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