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0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

Titel: 0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er war doch froh darüber gewesen, daß sie diesen Dämon unschädlich gemacht hatte.
    Allerdings fragte sie sich jetzt, weshalb er darüber so übermäßig glücklich gewesen war. Schließlich war er kein Inder, sondern Brite. Er wohnte nicht in einem der ärmlichen Dörfer, die von dem Tiger-Dämon terrorisiert worden waren. Er besaß keine direkte Bindung an die Einwohner.
    Dagegen sprach auch die Arroganz, mit der er auftrat. Es war also auch nicht so, daß ihn die Belange der indischen Dorfbewohner besonders interessierten.
    Dennoch war er hier und hatte sich erfreut darüber gezeigt, daß sie den Tiger-Dämon vernichtet hatte. Und sein Dank… nun, wie der aussah, hatte Teri ja gesehen.
    Aber warum das alles?
    Und wohin hatte er sie gebracht?
    Daß es eine andere Welt sein mußte, in der sich Teri hier befand, war ihr klar. Nick war also weit weniger unbedarft, als er anfangs getan hatte. Zumindest wußte er, wie man von einer Dimension in eine andere wechselte…
    Er hatte sie niedergeschossen, und sie hatte sofort das Bewußtsein verloren, jetzt konnte sie ihre Para-Fähigkeiten nicht mehr anwenden. Sie erinnerte sich daran, daß ihr so etwas bereits einmal passiert war. Brent Renshaw hatte damals der Junge geheißen, der sie mit einem Betäubungsschuß niedergestreckt hatte, und es war so schnell passiert, daß es sofort dunkel um sie herum geworden war. Als sie dann erwachte, konnte sie ihre Fähigkeiten ebenfalls nicht mehr anwenden, denn ein Serum im Betäubungspfeil unterdrückte ihre Silbermond-Magie.
    Damals war es um den Kobra-Dämon Ssacah gegangen, und sie war zu einer seiner Dienerinnen geworden -fast jedenfalls. [6]
    Hatte dies alles etwas mit Ssacah zu tun? Schließlich hatte sie sich in Indien aufgehalten.
    Aber Renshaw war nicht ein Diener des Kobra-Dämons gewesen, sondern hatte für Torre Gerret gearbeitet, und der war nun tot…
    Teri sah sich um.
    Sie befand sich nicht in einem Gefängnis, sondern unter freiem Himmel.
    Sie war auch nicht gefesselt.
    Wozu auch, wenn sie nur auf eigenen Füßen fliehen konnte und nicht durch ihre Para-Kraft, durch den zeitlosen Sprung ?
    Und wohin sollte sie zu Fuß schon fliehen?
    Ihre Umgebung war nacktes Ödland. Nicht ein einziger Grashalm wuchs hier, kein Unkraut, nicht einmal Moose und Flechten. Es gab nur sandigen, unfruchtbaren Boden. Wenn nicht normale Atemluft und normale Schwerkraft vorgeherrscht hätten, hätte Teri fast angenommen, auf den Mars oder sogar auf den Mond der Erde versetzt worden zu sein.
    Aber sie wußte, daß sie dort ohne Schutzmöglichkeiten nicht eine Sekunde lang hätte überleben können…
    Ein paar Felsen ragten in der Ferne auf und deuteten ein Gebirge an, das sich in Schatten und Wolken größtenteils verbarg. Die Felsen waren teilweise spiralförmig gewunden. Es waren eigenartige Formationen, wie Teri sie nie zuvor gesehen hatte.
    »Warum bin ich hier?« fragte sie leise. Doch da war niemand, der ihre Frage beantworten konnte.
    Sie überlegte. Irgendwie mußte sie es schaffen, von hier zu fliehen und in eine gewohnte Umgebung zurückzukehren. Es mußte nicht unbedingt die Erde sein. Die Silbermond-Druidin kannte genug andere Welten, in denen es sich leben ließ und von denen aus sie die Erde auch jederzeit durch Weltentore wieder erreichen konnte.
    Aber wie sollte sie das anstellen?
    »Denk logisch«, rief sie sich zur Ordnung. »Du mußt schließlich irgendwie hierher gekommen sein. Wenn du diesen Weg rückwärts gehst…«
    In ihrer Nähe mußte sich ein Weltentor befinden!
    Es war kaum vorstellbar, daß Nick oder sonst jemand sie einfach so über eine große Distanz hierher in diese Einöde gebracht hatte, noch dazu, ohne Spuren zu hinterlassen. Die einzigen Abdrücke im Sand, die sie entdecken konnte, stammten von ihr selbst. Sie hatte sie hervorgerufen, als sie sich nach ihrem Erwachen erhob und einige Schritte hin und her gegangen war.
    Daß ihre Gegner fliegen konnten, konnte sie sich nicht vorstellen.
    Also mußte sie versuchen, das Weltentor zu finden und für sich zu öffnen.
    Es mußte ganz nah sein.
    Ganz nah…!
    ***
    »Gryf?« fragte Zamorra erwartungsvoll, nachdem er den Telefonhörer abgenommen hatte.
    »Bitte, Sahib? Ich verstehe nicht«, kam es zurück.
    »Schon gut, Zimmer 814, Zamorra«, brummte der Parapsychologe. »Ich hatte einen Anruf erwartet.«
    »Verzeihen Sie, Sahib«, bat der Empfangschef des Hotels, wie Zamorra an der unverwechselbaren, näselnden Stimme erkannte, »aber Sie haben Besuch.
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