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0573 - Die Lady und der Barbar

Titel: 0573 - Die Lady und der Barbar
Autoren: Unbekannt
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bewaffnet, aber Sandals Bogen bildete das Gesprächsthema der Gleiterbesatzung.
    „Wenn dieser Einsatz schnell und ohne Blutvergießen über die Bühne geht, dann haben wir es dir zu verdanken!" sagte Derek.
    Sandal zog die Schultern hoch und erkannte vor sich im Morgengrauen die ersten Umrisse der kleinen Insel.
    „Ich habe euch gesagt, was ich wußte. Viel war es nicht."
    „Jedenfalls werde ich mich an deiner Seite halten. Du sagst, sie sind technisch gut ausgerüstet?"
    Inzwischen hatte man festgestellt, daß diese Insel energieautark sein mußte. Nicht eine einzige unterirdische Leitung endete hier. Der Strom für die Geräte und Lampen stammte also aus einem eigenen Reaktor.
    „Und woher wißt ihr, daß sie nicht inzwischen geflüchtet sind?"
    fragte Sandal.
    „Seit einer Stunde vor Mitternacht wird die See und auch der Luftraum überwacht. Es hat keine einzige Gleiterbewegung stattgefunden. Auch ist kein Schiff hier ausgelaufen."
    „Es sind verwundete Männer dort. Meine Pfeile..." murmelte Sandal.
    „Wir brauchen sie lebendig, nicht tot. Es wird sehr schnell gehen."
    „Hoffentlich, Derek."
    Die Jagd auf den Antipriester und seine Helfer war eröffnet.
    Plophos hatte genug Interesse, um sich selbst gegen Eindringlinge und Gäste dieser Art zu schützen. Drei Behörden oder Institutionen arbeiteten zusammen. Genaugenommen waren es vier: ein kleiner Teil der Streitkräfte dieses Planeten, die Polizeibehörden von New Taylor, der Geheimdienst des Eugaul-Systems und einige Angehörige der terranischen Botschaft. Derek konnte aber nicht sagen, ob man wußte, daß er für die Solare Abwehr arbeitete - wie viele andere Männer. Die offiziellen Informationen, die man den plophosischen Behörden übergeben hatte, waren dürftig genug.
    Sandal tippte dem Piloten auf die Schulter und sagte laut, um den Lärm der Maschinen zu übertönen: „Sie finden vor sich eine große Terrasse. Landen Sie dort.
    Dann stoßen wir schnell ins Zentrum vor."
    Der Himmel hinter ihnen änderte seine Farbe von einem fahlen Grau in ein purpurnes Rosa. Ein heller Streifen zeichnete sich über der Linie des Horizontes ab. In wenigen Minuten würden die ersten Sonnenstrahlen das Meer und die Ostflanke der Insel in ihr Licht tauchen.
    „Ich habe verstanden!"
    Hinter Sandal sahen vierundzwanzig Männer dieses Bild.
    Sie waren bereit, sofort nach dem Aufsetzen aus drei Öffnungen des Gleiters herauszuspringen und Sandal zu folgen.
    Sie waren mit Paralysewaffen und Strahlern bewaffnet. Sandal sah, wie die Terrasse näherkam.
    „Es geht los. Achtung!" sagte der Pilot.
    Derek Aragon zog seine Handschuhe fester an.
    Sandal ging nach hinten und riß eine der breiten Türen auf.
    Frische kalte Morgenluft vertrieb den Geruch der heißgeflogenen Maschinen.
    „Ich zeige euch den Weg!" sagte er.
    Sein Ziel war der große Saal mit dem Kamin und dem anschließenden Raum, in dem er verhört wurde. Binnen weniger Sekunden verwandelte er sich wieder in einen harten und schnellen Jäger. Jetzt kam der Moment der Rache; er würde den Mann, der in seine Gedanken und in seinen Verstand eingegriffen hatte, bestrafen.
    Der Gleiter setzte auf.
    Die Geräusche von allen Seiten müssen doch die Besatzung dieser Insel geweckt haben! dachte Derek, als er dicht hinter Sandal auf die Terrasse sprang und dem Krieger folgte.
    Die Insel und alle ihre Gebäude lagen in völliger Ruhe da.
    Während Sandal, dicht gefolgt von Derek und den anderen Männern, quer über die Terrasse hetzte und seinen Bogen leicht ausspannte, einen Pfeil mit einer Tränengas-Spritze auf der Sehne, sah er sich immer wieder um. An vielen Stellen der Insel landeten kleinere und größere Gleiter, und die Besatzungen schwärmten aus, die schweren Schockstrahler in den Händen.
    Stille...
    Der Geruch nach feuchtem Stein. Ein leichter Morgenwind bewegte die Blätter der Gewächse. Ein paar Vögel schwirrten umher. Durch das Gebüsch flüchtete geräuschvoll ein kleines Tier. Jetzt wurden die ungewohnten Geräusche lauter und bedrohlicher. Sandal riß gerade die Tür des Durchgangs auf, als vor ihm ein Mann auftauchte und ohne jede Warnung feuerte.
    Dicht neben Sandals Arm entlud sich donnernd die Schockwaffe seines Freundes. Die Flammenbahn des Blasterschusses fuhr in die Decke und ließ einen Regen von Mörtel und Farbe und Ruß auf die Köpfe der heranstürmenden Männer herunterhageln.
    „Das ist ein Signal!" rief Sandal unterdrückt.
    Er erreichte die erste Treppenstufe. Neben Derek rannte er
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