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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten
Autoren: Unbekannt
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Kosum, besonders dafür konditioniert war, einem Resteinfluß zu erliegen?
    All das waren müßige Fragen. Ohne zusätzliche Informationen ließen sie sich nicht beantworten. Es gab jedoch eine weitere Frage, und die brannte Mentro Kosum auf der Seele. War es Perry Rhodan gewesen, der den Inhalt des Sensorspeichers gefälscht hatte, um den Autopiloten zu einem Ausweichmanöver zu veranlassen? Die Möglichkeit bestand durchaus. Das Motiv allerdings blieb vorläufig ebenso undurchschaubar wie der fremde Einfluß, der den Großadministrator anscheinend im Bann hielt. Vielleicht, überlegte Mentro, gab es auch gar kein Motiv.
    Vielleicht war es nur die ziellose Handlung eines verwirrten Bewußtseins.
    Elton Mavery gähnte vernehmlich.
    „Sie sind so sprühender Laune, Sir", warf er dem Emotionauten vor, „daß einem der Gedanke an Schlaf erst gar nicht kommt."
    Mentro lächelte schwach.
    „Wenn ich gewußt hätte, daß Sie Unterhaltung brauchen, um wach bleiben zu können, hätte ich Gucky herbestellt."
    „Was, meinen Sie", wich Mavery vom Thema ab, „hatte der geheimnisvolle Täter im Sinn, als er den Autopiloten betrog?"
    „Sie werden's kaum glauben", antwortete Kosum, „aber darüber habe ich mir gerade den Kopf zerbrochen."
    „Und?"
    „Es ergibt keinen Sinn. Entweder der Unbekannte steuert auf ein Ziel zu, das wir nicht kennen, oder er hat einfach ziellos gehandelt."
    „Es ist doch merkwürdig", grübelte Mavery, „daß der Ausweichkurs genau auf Portzschest zuführt. Glauben Sie, unser Unbekannter wollte dort landen?"
    Mentro hatte sich denselben Gedanken ein Dutzend Mal vorgelegt.
    „Was hätte er dann mit dem Ausweichmanöver gewonnen?"
    antwortete er Mavery mit einer Gegenfrage. „Schön - er ist ein paar Lichtjahre näher an Portzschest herangekommen. Aber von der Landung ist er immer noch genauso weit entfernt wie vorher."
    Mavery wiegte den Kopf.
    „Vielleicht hat er noch weitere Trickmanöver im Sinn."
    „Dagegen haben wir vorgesorgt", stellte Mentro mit Nachdruck fest. „Von jetzt an muß er diese Konsole benutzen, wenn er den Autopiloten hinters Licht führen will. Und dabei verbrennt er sich die Finger, dafür werden wir..."
    Er unterbrach sich mitten im Satz, als sich hinter ihm mit leisem Zischen das Schott öffnete. Er wandte sich um und erkannte Perry Rhodan. Elton Mavery sprang auf und salutierte. Mentro blieb sitzen. Ein Gefühl unmittelbarer Gefahr befiel ihn plötzlich.
    Perry Rhodan schenkte Mavery keine Beachtung. Die grauen Augen waren auf den Emotionauten gerichtet.
    „Ich übernehme die Wache", sagte Rhodan.
    Mentro erhob sich.
    „Meine Vorschrift besagt, daß ich..."
    „Ich habe diese Vorschrift gerade für ungültig erklärt", unterbrach ihn Rhodan kalt.
    Aber Mentro beharrte auf seinem Posten.
    „Ich kann nicht zugeben, daß..."
    Rhodans rechter Arm machte eine ruckende Bewegung. Die Hand, die er eher auf dem Rücken verborgen hatte, kam zum Vorschein. Sie hielt eine kleine, kurzläufige Schockwaffe.
    Ungläubig starrte Mentro in die trichterförmig aufgewölbte Mündung, die genau auf ihn zeigte. In der finsteren Tiefe des Laufes schien ein roter Funke zu schweben. Er bewegte sich, rollte den Lauf entlang, passierte die Mündung und kam auf Mentro zu. Er blähte sich auf, wurde zum glühenden Ball...
    Der Feuerball hüllte Mentro ein. Er spürte ein Ziehen im Nacken. Eine Weile von Schmerz flutete über ihn hinweg. Es gab eine lautlose Explosion, die das Gehirn in Fetzen zu reißen schien.
    Dann war nichts mehr...
     
    3.
     
    Die Welt war erfüllt von kreischendem Geheul, als Mentro Kosum wieder zu sich kam. Zuerst begriff er nicht, dann isolierte sein erwachender Gehörsinn das Heulen von Alarmsirenen von dem Rest des infernalischen Getöses.
    Gefahr...!
    Im Nu war er auf den Beinen. Perry Rhodan war verschwunden.
    Ein Blick auf die Uhr belehrte Mentro, daß er nicht länger als vierzig Minuten bewußtlos gewesen war. In der Nähe des Schotts lag Elton Mavery, immer noch ohnmächtig. Ein Lautsprecher brüllte: „Rechnerraum! Rechnerraum! Meldet euch, ihr Schlafmützen!"
    Das war Atlans Stimme. Mentro nahm das Interkommikrophon.
    „Rechnerraum hier, Kosum."
    „Was zum Donnerwetter ist los?" schrie der Arkonide. „Der Autopilot hat von neuem die Kontrolle übernommen und steuert uns mit Höchstgeschwindigkeit auf Portzschest zu!"
    „Ich weiß von nichts, Sir", verteidigte sich Mentro. „Ich war bis vor wenigen Sekunden bewußtlos."
    „Was...?"
    Mavery begann sich
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