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0570 - Vampirpest

0570 - Vampirpest

Titel: 0570 - Vampirpest
Autoren: Jason Dark
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Oberwachtmeister Huber hätte Bescheid wissen müssen, doch der konnte uns am gestrigen Abend auch nichts Konkretes sagen. Es heißt nur, daß Will Mallmann verschwunden ist. Unauffindbar, wenn ich das im Amtsdeutsch mal so formulieren darf.«
    Meine Nackenhaut zog sich zusammen. Immer ein unangenehmes Vorzeichen. »Sind Sie sicher, Herr König?«
    »Völlig. Der Kommissar ist verschwunden. Über die Gründe ließe sich nur spekulieren. Vielleicht hat man ihm eine Falle gestellt. Sind Sie informiert?«
    »Denken Sie an die Aktion D?«
    »Ja.«
    »Ich sprach mit dem Kommissar darüber.«
    König überlegte und brummte dabei in den Hörer. »Für uns wäre der Fall eigentlich beendet. Ich will nicht noch einmal die Einheit losschicken. Schon ihr letzter Einsatz hat mich Vorwürfe deshalb gekostet, weil er nichts einbrachte. Wir haben das Versteck zwar gefunden, aber nicht die Waffen. Zudem ist Bode, unser bester Mann, verschwunden, ebenso spurlos wie Mallmann.«
    »Wir werden auf jeden Fall in den Spessart fahren, Herr König.«
    »Das ist gut. Sagen Sie mal, haben Sie einen Verdacht? Ich weiß, daß Sie gewisse Fälle übernehmen, an denen auch Mallmann hin und wieder arbeitet. Müssen wir uns darauf gefaßt machen, daß andere Kräfte mit im Spiel sind?«
    »Höchstwahrscheinlich.«
    »Welche denn?«
    »Wir rechnen möglicherweise mit Vampiren.«
    »Ach du Scheiße.«
    »Es ist aber noch nicht hundertprozentig sicher, Herr König. Jedenfalls melde ich mich wieder, wenn ich mehr weiß.«
    »Gut, Herr Sinclair. Viel Glück.«
    »Danke.« Ich legte auf und drehte mich um.
    »Ärger, nicht?« fragte Suko, der mich besser kannte als der Mann vom Zoll.
    »Will ist verschwunden.«
    »Ach.«
    »Man hat nichts mehr von ihm gehört. Er hat sich nicht gemeldet und war auch nicht aufzufinden.«
    »Ist das sonst seine Art?« wollte der Zöllner wissen.
    Ich winkte ab. »Überhaupt nicht. Mallmann ist die Korrektheit in Person. Er ist pünktlich, auf ihn kann man sich verlassen. Wenn er sich nicht meldet, hat das etwas zu bedeuten, dann ist er, davon muß ich ausgehen, gewaltsam daran gehindert worden.«
    »Hm.« Der Deutsche nickte. »Sie werden besser wissen, was Sie zu tun haben.«
    »Natürlich. Wir müssen auf jeden Fall in den Spessart. Ich habe Herrn König versprochen, Will Mallmann zu suchen.«
    »Dann komm auch«, sagte Suko und leerte seine Tasse.
    »Haben Sie einen Wagen?«
    »Den leihen wir uns.«
    »Gut.« Der Mann vom Zoll verabschiedete sich von uns mit einem Händedruck. Er wies uns einen Mitarbeiter zu, der uns durch den großen Komplex des Flughafens zu den Schaltern der Leihwagenfirmen führte.
    »Welchen willst du?« fragte ich Suko.
    Er bekam glänzende Augen. »Einen BMW natürlich.« Seit er selbst einen Wagen dieses Fabrikats fuhr, schwärmte er für diese Marke.
    »Aber ein kleineres Modell.«
    Suko zeigte sich mit dem Kompromiß einverstanden. Wir bekamen einen Wagen aus der 3er-Serie.
    Dunkelblau, mit schwarzen Streifen an den Seiten. »Ist zwar kein Fünfer«, sagte Suko, »aber…«
    »Bei Schnee kannst du sowieso nicht schnell fahren.«
    »Im Spessart soll doch alles besser sein.«
    Ich hob die Schultern. »Mal sehen.«
    Suko behielt recht, ich irrte mich. Auf der Autobahn in Richtung Würzburg lag nur Nässe, glatt war es nicht. Die Wolken stiegen immer höher, wir sahen sehr bald die herrlich bewaldeten Hügel dieser reizvollen Landschaft und in den Tälern die grauen Nebelmeere.
    Suko fuhr, ich hing meinen Gedanken nach, die alles andere als freundlich waren. Wir hatten das Radio eingeschaltet, achteten besonders auf Verkehrsmeldungen, und mir klang schon sehr bald das fast vertraute Signal von Bayern 3 in den Ohren.
    Ich war oft in Germany gewesen, so daß ich es schon fast als zweite Heimat ansehen konnte. Mir gefiel das Land, ich mochte seine Menschen.
    Aschaffenburg ließen wir hinter uns. Etwa auf halber Strecke zwischen dieser Stadt und Würzburg mußten wir ab.
    Ich hatte mir die Karten genau angeschaut und sagte Suko früh genug Bescheid.
    Von nun an ging es langsamer weiter. Wir rollten auf einer Bundesstraße, wo wir uns an Limits halten mußten. Schnee sahen wir keinen. Dafür dichteren Nebel, der auch über die Straße zog. Suko fuhr langsamer.
    »Machst du dir keine Vorwürfe?« fragte ich.
    »Wieso?«
    »Wir hätten schon gestern fliegen sollen.«
    »Wie denn?«
    »Nach seinem Anruf. Das hätte noch geklappt.«
    »Dann hättest du auch Wendy Wilde im Stich lassen
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