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0567 - Der Mann aus dem Eis

Titel: 0567 - Der Mann aus dem Eis
Autoren: Unbekannt
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Atlan. „Wenn er sich einen Vorteil davon verspricht, wird er uns mit der gleichen Kaltblütigkeit vernichten, mit der sein Bruder die Karduuhls ausgeschaltet hat."
    Bully beobachtete ein halbes Dutzend Roboter, die die Leichen zweier Götzen vorbeiflogen. Ihr Ziel war ein Konverter, der in der Nähe des Raumhafens aufgestellt worden war. Dort wurden die toten Götzen verbrannt.
    „Hoffentlich haben wir auch ein so feines Beerdigungskomitee, wenn es soweit kommen sollte", sagte Bully.
    „Deinen makabren Humor solltest du dir für andere Anlässe aufheben", empfahl ihm Atlan.
    Bully klatschte sich mit den flachen Händen auf die Schenkel.
    „Ich bin optimistischer als du. Wir werden..." Er unterbrach sich, denn in diesem Augenblick traf ein Funkspruch von Perry Rhodan ein.
    Atlan blickte auf den Bildschirm des tragbaren Kombi-Gerätes.
    Wie alle anderen Raumfahrer trug auch Rhodan Schutzanzug und Helm.
    „Der Schutzschirm um die Hauptschaltstation ist erloschen", berichtete Rhodan.
    Der Arkonide nickte.
    „Das gilt für alle Stationen", antwortete er. „Die Spezialisten haben mir berichtet, daß die Schutzschirme überall gleichzeitig erloschen sind."
    „Das haben wir wahrscheinlich deinem Freund zu verdanken."
    „Ich würde mich bei Imago II erst bedanken, wenn ich sicher wäre, daß er nicht aus eigenem Interesse gehandelt hat."
    Sofort lenkte Rhodan ab, denn er wußte, wie empfindlich der Arkonide war, wenn es um Nostradamus ging.
    „Wir werden jetzt in die Station eindringen", kündigte er an.
    „Gucky hat bereits die Mentalimpulse der Mutanten und Alaskas aufgespürt. Sie sind also tatsächlich noch am Leben."
    Atlan wußte, daß sein Freund viel erleichterter war, als er sich jetzt anmerken ließ. Ras Tschubai war eines der wenigen überlebenden Mitglieder des alten Mutantenkorps; ihn und Rhodan verbanden mehr als Freundschaft und gegenseitige Achtung.
    Aber es war nicht nur die Zuneigung zu den Verschollenen, die Rhodans besonderes Interesse an diesen vier Personen auslöste.
    Der Großadministrator wußte genau, daß er jeden Mutanten dringend brauchte, um das von der Menschheit geschaffene Imperium zu erhalten. Der Verlust Tschubais oder Corellos wäre tragisch gewesen. Aber auch die Metabio-Gruppiererin Irmina Kotschistowa und Alaska Saedelaere gehörten zu den wichtigsten Mitgliedern der Solaren Flotte.
    Atlan hoffte, daß alle vier unverletzt waren und ihre Fähigkeiten behalten hatten. Nach den Ereignissen der letzten Tage konnte man das nicht voraussetzen.
    „In der Nähe der Hauptstation liegen ein paar Dutzend tote Götzen herum", berichtete Rhodan weiter. „Du kannst sie von den Robotern abholen lassen. Außerdem hatten wir ein bißchen Schwierigkeiten mit einem Schwarzen Dämon, der sich in einem Bombenkrater versteckt hatte. Doch Gucky wurde mit ihm fertig."
    „Hast du eine Spur von Schmitt gefunden?" fragte Bully.
    „Nein. Ich nehme an, daß er sich auch in der Station aufhält."
    „Nostradamus sprach von seinem toten Bruder", erinnerte Bully.
    „Der Cyno lügt, sobald er den Mund aufmacht!" warf Atlan ein.
    „Das wäre vorläufig alles", beendete Perry das Gespräch. „Ich melde mich wieder, sobald wir in der Zentrale der Station sind."
     
    *
     
    Der Gleiter mit dem Hoheitszeichen des Solaren Imperiums landete am Rand des kleinen Tales. Ein bärtiger, seltsam gekleideter Mann kletterte heraus und schaute sich um. Die Sonne war bereits untergegangen, aber es war noch hell genug, um die Umgebung sichtbar werden zu lassen.
    Der Mann ging durch das fußhohe Gras auf einen kleinen Baum zu, neben dem ein steinerner Obelisk stand. Unmittelbar vor dem Stein blieb der Mann stehen.
    „Bruder!" sagte der Mann in einer Sprache, die noch niemals an ein menschliches Ohr gedrungen war. „Da bist du also, Bruder."
    Der Mann streckte beide Arme aus und berührte den Stein mit den Händen. In dieser Stellung verharrte er lange Zeit. Ein zufälliger Beobachter dieser Szene hätte glauben können, der Mann und der Stein würden stumme Zwiesprache halten.
    Endlich, als es fast völlig dunkel geworden war, ließ der Mann mit den seltsamen Kleidern die Arme wieder sinken.
    „Bruder", sagte er. „Ich werde sehr einsam sein, nachdem wir eine Million Jahre alles gemeinsam planten und durchführten.
    Dabei könnte ich gerade jetzt deine Hilfe brauchen."
    Der Mann ließ den Kopf sinken.
    „Ich werde allein mit allen Problemen kämpfen müssen."
    Er trat ein paar Schritte zurück.
    Plötzlich
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