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0567 - Der Mann aus dem Eis

Titel: 0567 - Der Mann aus dem Eis
Autoren: Unbekannt
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an der gefährlichen Stelle. Der Strom parapsychischer Energien verstärkte sich. Der Körper des Imaginären begann stärker zu leuchten.
    Schmitt empfing qualvolle Gedanken, die jedoch völlig unverständlich waren.
    Unwillkürlich wich er bis zur Kuppelwand zurück.
    Der Imaginäre bewegte sich jetzt heftig. Sein energetischer Körper zuckte hin und her. Schmitt sank langsam zu Boden.
    Die Telepathieimpulse wurden immer unerträglicher. Schmitt hatte das Gefühl, die Qualen des Imaginären am eigenen Körper ertragen zu müssen.
    Dann schoß das seltsame energetische Gebilde plötzlich auf ihn zu und hüllte ihn ein. Sekundenlang war Schmitt ein anderer, er empfand nichts als Schmerzen, Furcht und Haß.
    Er ließ den Paradimschlüssel sinken. Als er wieder halbwegs bei Sinnen war, sah er, daß der Imaginäre wieder an seinen ursprünglichen Platz in der Gruft zurückgekehrt war.
    Ich kann es nicht! dachte Schmitt verzweifelt.
    Fast wäre ihm die endgültige Auslöschung eines Imaginären gelungen. Er packte den Paradimschlüssel fester und transitierte in die Kuppel von Tanfact AU'Berchere.
    Er brauchte Rat und Hilfe.
     
    *
     
    „Ich habe gewußt, daß du zu mir zurückkommen würdest", begrüßte ihn die telepathische Stimme des Imaginären. „Und ich weiß auch, daß es dir nicht gelungen ist, einen von uns zu töten."
    „Ja", gab Schmitt niedergeschlagen zu. „Ich hätte es fast geschafft, doch dann gelang es der Energiemumie, mich für einen Augenblick in ihre Lage zu versetzen. Sie ließ mich fühlen, was sie fühlte. Da gab ich auf. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft für einen neuen Versuch habe."
    „Du kannst bei mir beginnen", schlug Tanfact AU'Berchere vor.
    „Nein!" dachte Imago Ientsetzt. „Alles, nur das nicht!"
    „Du hast keine andere Möglichkeit!"
    Schmitt fühlte sich ausgehöhlt und kraftlos. Er wünschte, sein Bruder wäre bei ihm gewesen. In seiner Hilflosigkeit schickte er ein paar verzweifelte Rufe an Imago II, aber er war nicht sicher, ob dieser ihn verstehen konnte.
    Tanfact AU'Berchere störte ihn nicht.
    Schließlich dachte Schmitt: „Ich muß es noch einmal versuchen. Diesmal werde ich mich vor allen Gedanken verschließen und nur meinen Auftrag ausführen."
    „Ich muß dir etwas mitteilen", dachte der Imaginäre. „Es wird dir alles erklären. Die Imaginären reagieren nicht so, wie du erwartet hast. Sie wehren sich gegen ihr Ende. Mich erstaunt das nicht.
    Es mußte so kommen, nachdem sie so lange Zeit in Negativ-Kontakt standen."
    „Negativ-Kontakt?" wiederholte Schmitt ratlos.
    „Es gibt nur noch acht Imaginäre!" dachte Tanfact AU'Berchere.
    Die Gedanken des Ewigen Bruders wirbelten durcheinander. Er verlor in seiner Erregung den Kontakt zu dem Imaginären.
    „Also ist einer bereits tot?" fragte er nach einer Weile.
    „Ja", stimmte Tanfact AU'Berchere zu.
    „Aber... aber alle neun Energiegrüfte sind besetzt!"
    „In acht davon existieren Imaginäre", berichtete Tanfact AU'Berchere. „In der neunten jedoch lebt der größte Verräter, den unser Volk jemals hervorgebracht hat: Hesze Goort!"
     
    8.
     
    Schmitts erste Reaktion nach Überwindung des Schocks war Ungläubigkeit. Der Name jenes Cynos, der für alles verantwortlich war, was die Karduuhls angerichtet hatten, traf den Ewigen Bruder wie ein körperlicher Schlag.
    „Es gelang dem Verräter, mit Hilfe der Karduuhls eine der Grüfte aufzusprengen und in sie einzudringen", berichtete Tanfact AU'Berchere. „Er tötete den Imaginären und nahm dessen Stelle ein."
    „Das ist unmöglich", dachte Schmitt. Fast hätte er sich von dem Imaginären überrumpeln lassen. „Hesze Goort hat niemals eine Existenzform erreicht, die ihm ein Leben in einer Gruft ermöglicht hätte. Außerdem kann nur ein Ewiger Bruder einen Imaginären töten. Aber es gibt einen dritten Grund, der mir beweist, daß du nicht die Wahrheit berichtest. Die Karduuhls hätten niemals geholfen, einen der neun Imaginären zu vernichten, denn die Folgen wären für sie schrecklich gewesen."
    Er erhielt keine Antwort.
    Schmitt begriff, daß Tanfact AU'Berchere ihm niemals die Wahrheit berichten würde.
    Aber der Imaginäre hatte dafür gesorgt, daß Schmitt sich Gedanken machte, ob die Behauptungen nicht richtig sein könnten. Vielleicht hatte Hesze Goort Wege gefunden, um doch eine höhere Zustandsform zu erreichen. Ebensogut konnte es ihm gelungen sein, einen der Imaginären zu töten.
    Der Tod eines Imaginären konnte von den Karduuhls unter
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