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0567 - Barbaren in London

0567 - Barbaren in London

Titel: 0567 - Barbaren in London
Autoren: Jason Dark
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Zauberformel, die den Hirsch erreichte.
    Er stoppte mitten im Sprung!
    Davon war wiederum Jane Collins überrascht worden. Sie hatte sich zwar am Geweih festgehalten, der plötzliche Stopp aber schleuderte sie derart hart nach vorn, daß ihr Körper trotz der Griffe rechts an der Flanke des Tieres hinabrutschte.
    Jane prallte mit den Hacken zuerst auf und verlor das Gleichgewicht. Auch ihre Griffe hatten sich gelöst. Als sie nachfassen wollte, ging der Hirsch zur Seite, so daß sie ins Leere faßte und sich auch nicht mehr halten konnte.
    Dann kamen die Dacs!
    Auf Jane machten sie den Eindruck von gewalttätigen Monstren, die sich Menschenopfer holten.
    Sie, starrte ihnen entgegen, war irritiert und hörte die Stimme der Hexe aus dem Hintergrund.
    »Nein, sie gehört mir!«
    Die Dacs verstanden sie seltsamerweise, blieben stehen, knurrten wie auf Mann dressierte Hunde und schauten zu, wie sich Margareta der Jane Collins näherte.
    Sie schritt mit wehenden, gelösten Haaren dahin und malte Zeichen in die Luft, die nachflimmerten und einen bläulichen Schein hinterließen. Es waren kaum geometrische Figuren dabei, sondern alte runenförmige Symbole, die auch in der Keltenmagie eine Rolle spielten.
    Plötzlich umtanzte grünes Licht die Detektivin. Keine Flammen, mehr Blitze, die sich innerhalb weniger Augenblicke zu monströsen Wesen veränderten und sich ebenso schnell zurückverwandeln konnten.
    Jane wußte nicht, was sie unternehmen sollte. Sie war noch zu schwach, um einen starken Gegenzauber aufzubauen. Okay, sie besaß Hexenkräfte, nur konnte sie diese leider nicht kontrolliert einsetzen, außerdem verhinderte dies der starke Zauber ihrer Feindin.
    Jane kam sich vor wie in einem Käfig, dessen starke Kraft sie nicht aus dem Klauen ließ.
    Margareta näherte sich ihr mit gezielt langsam gesetzten Schritten, weil sie die Qual genießen wollte. Obwohl sich Jane Collins auf die Hexe konzentrierte, bekam sie noch mit, daß sich die Mauer der Dacs auflöste und sich die Krieger dorthin begaben, wo der rote Ryan versuchte, sich wieder aufzurichten.
    »Nun?«
    Sie hörte Margaretas Stimme, als würde die Frau durch eine Glaswand getrennt zu ihr sprechen.
    Jane drehte sich qualvoll. Sie sah das verzerrte Gesicht der Hexe und versuchte abermals gegen den magischen Käfig anzugehen, was ihr wiederum nicht gelang. In ihrem Kopf tobte ein Sturm, der sie schaukeln und taumeln ließ.
    »Was willst du?« keuchte sie. »Wenn du mich töten willst, dann laß es uns fair austragen, du…«
    »Ja, töten!« Sie lachte, bewegte ihre Finger und flüsterte Worte, die plötzlich zu grünen, langen Flammenarmen wurden und auf Jane zuhuschten.
    Sie duckte sich, aber die Flammen trafen sie trotzdem. Sie züngelten an ihr hoch, sie spürte Schmerzen, als wären Hände dabei, ihr die Haut von den Knochen zu reißen, schrie und hörte plötzlich ein wohlbekanntes Geräusch.
    Es war der Klang der Flöte, der alles andere überdeckte und dafür sorgte, daß Margaretas aufgebaute Magie radikal zusammenbrach.
    Schlagartig verschwand auch der Schmerz.
    »Ihr solltet ihn töten!« brüllte sie in Richtung der Dacs. »Ich habe euch befohlen, ihn zu vernichten!«
    Die Dacs schafften es nicht. Der rote Ryan war zu stark. Er richtete sich sogar auf, und seine Töne wehten über die Köpfe der Barbaren hinweg.
    Im Augenblick stand die Situation auf des Messers Schneide. Jane überlegte zu lange, für was sie sich entscheiden sollte, außerdem hatte sie sich auf die Hexe konzentriert und nicht auf das weiße Fabeltier in ihrem Rücken.
    Der Hirsch gehorchte noch immer seiner Herrin. Als Jane den Stoß in den Rücken bekam und auf die Straße geschleudert wurde, prallte sie mit dem Köpf derart hart auf, daß ihr Bewußtsein sekundenlang schwand. Diese Chance nutzte Margareta.
    Sie schwang sich auf den Rücken des Tieres, stieß eine Faust in die Luft und brüllte den Dacs zu: »Tötet ihn endlich!«
    Dann ritt sie an.
    Eine andere Stimme widersprach. »Nein, er wird weiterspielen, Margareta…«
    ***
    Ich verließ die Deckung des Baumstamms nach diesen Worten wie ein Geist und stand plötzlich mitten auf der Fahrbahn, in der rechten Hand das Kreuz haltend und gegen die Hexe gerichtet. Die riß den Hirsch dermaßen hart zurück, daß er auf die Hinterläufe stieg.
    Seine Vorderhufe peitschten dabei dicht vor meinem Gesicht vorbei.
    »Sinclair!« schrie sie, mehr nicht. Dieses eine Wort, dieser Name sagte alles, was sie für mich empfand.
    Blanker
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