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0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

Titel: 0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wehrte sich gegen etwas, das unsichtbar blieb, um dann übergangslos zu verschwinden. Wie dieses Verschwinden vonstatten ging, ließ sich auch in extremer Verlangsamung nicht feststellen. Nicole war von einem Moment zum anderen fort.
    Der grüne Teufel - oder einer von mehreren - war also hiergewesen und hatte Nicole geholt! Zamorra war sich dessen sicher.
    Er wunderte sich allerdings, daß sein Amulett diesen Satan nicht zeigte. Sollte er sich diesmal unsichtbar gemacht haben? Dann hätte sich Nicole aber nicht so heftig gewehrt, sie wäre statt dessen völlig überrascht worden.
    Aber dann erinnerte sich Zamorra, daß Merlins Stern auf diesen Teufel ja nur schwer ansprach - nur, wenn es zu einer direkten körperlichen Berührung kam. Vermutlich war das der Grund, warum er auch jetzt von der Bildwiedergabe nicht gezeigt wurde. Das Amulett registrierte nur seine körperliche Berührung!
    »Was machen Sie da?« fragte der neugierige Polizist schon wieder, diesmal allerdings wesentlich drängender. »Was ist das für ein Bild? Was ist das für eine Frau? Madame Banard?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Um wen handelt es sich dann? Und vor allem, wie kommt dieser eigenartige Film zustande, den Sie da irgendwie immer wieder vor- und zurücklaufen lassen?«
    »Das ist zu kompliziert, um es Ihnen zu erklären«, wich Zamorra wieder aus. »Benötigen Sie mich noch weiter?«
    Die Beamten fanden keinen plausiblen Grund, ihn festzuhalten, und Zamorra sah seinerseits keinen Grund, noch länger in dieser Wohnung zu bleiben. Die Polizisten störten ihn. In ihrer Gegenwart konnte er nicht so arbeiten, wie es eigentlich nötig gewesen wäre.
    Er mußte es anders anpacken, wenn er Nicole und den anderen helfen wollte. Er mußte wieder hierhin zurückkehren, wenn die Polizisten gegangen waren.
    Auf der Treppe kam ihm ein Gedanke. Nicole hatte sich doch gestern mit den Leuten in der Wohnung unter der der Banards unterhalten. Vielleicht waren sie daheim, und vielleicht hatten sie auch diesmal etwas bemerkt.
    Wie hießen sie doch gleich?
    Benedict, Jeanne, Colette…
    Colette?
    Colette Lafortunada vielleicht?
    In diesem verzwickten Verwirrspiel erschien ihm alles möglich.
    Warum hatte er nicht schon eher an sie gedacht? An diese Colette?
    Er trat zu der entsprechenden Wohnungstür und klingelte…
    ***
    Die beiden Polizeibeamten in Banards Wohnung sahen sich schulterzuckend an.
    »Was jetzt?« fragte derjenige, der vorhin mit der Präfektur telefoniert hatte. »Wir können schließlich nicht eine Dreiviertel-Ewigkeit in dieser Wohnung bleiben, aber wir können sie auch nicht unverschlossen zurücklassen!«
    Der Mann, der das Schloß hatte austauschen wollen, war natürlich wieder gegangen, nachdem die Polizei erschienen war und er seine Aussage gemacht hatte. Solange seine Auftraggeberin nicht selbst anwesend war, um ihm diesen Auftrag noch einmal zu bestätigen, blieb er vorsichtig. Schließlich wollte er für seine Arbeit auch Geld sehen.
    »Wir werden die Tür provisorisch schließen und bringen ein Polizeisiegel an«, schlug jetzt einer der Polizisten vor. »Wenn die Dame dann zurückkehrt, wird sie sich zwangsläufig bei uns melden müssen.«
    »Oder sie reißt das Siegel einfach ab…«
    »Was mir in diesem Fall völlig egal ist. Mir geht’s nur darum, daß kein Unbefugter hier eindringen soll, alles andere kann dann Kommissar Britain regeln.«
    Er verließ die Wohnung und ließ sich vom Lift abwärts tragen, um die notwendigen Hilfsmittel aus dem Streifenwagen zu holen.
    Dabei sah er auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen dunklen Renault Safrane.
    Das Kennzeichen…
    Er kannte diesen Wagen doch…
    Natürlich, er stammte aus dem zivilen Fuhrpark der Polizei von Bordeaux! Und er wurde im Regelfall von Kommissar Britain gefahren!
    Der Wagen und der angeblich nichtpolizeiliche Mitarbeiter waren also hier, nur Kommissar Britain aber nicht?
    Und dann das zerstörte Schloß und dieses seltsame scheibenförmige Gerät, über das der Wünschelrutengänger nicht reden wollte…
    »Hier stimmt was nicht!«
    Über sein Walkie-talkie unterrichtete er seinen Kollegen, der in Banards Wohnung zurückgeblieben war. »Wir müssen davon ausgehen, daß dem Kommissar etwas zugestoßen ist! Ich bezweifle, daß er mal eben zum Brötchenholen um die Ecke gegangen ist, und wenn sein Wagen und der komische Professor hier sind und der Kommissar nicht, macht mich das ziemlich nachdenklich!«
    »Ruf Verstärkung her. Vielleicht ist
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