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0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

Titel: 0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Spesen angeht, sollten Sie vorsichtig sein, Kommissar. Das kann teuer werden. Hin und wieder geht bei unseren Aktionen ungewollt einiges zu Bruch.«
    »Ich weiß«, sagte Britain. »In den USA stehen Sie bei diversen Autoverleihfirmen auf der schwarzen Liste. Aber hier geht es nicht um Aktionen, sondern um Analysen. Ich möchte Sie nur bitten, sich mit den Zeuginnen, den Frauen der Vermißten, zu unterhalten und herauszufinden, was möglicherweise dahintersteckt. - Sofern«, ergänzte er nach einer kurzen Kunstpause, »es für Ihr Fachgebiet relevant ist.«
    »Aber genau das nehmen Sie an, sonst hätten Sie mich nicht hergebeten. Was sagt Ihr Vorgesetzter dazu?«
    »Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Ich möchte erst einmal Ihre Meinung erfahren, Professor. Steigen Sie in den Fall ein, als psychologischer Gutachter und Berater?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Das sage ich Ihnen, nachdem ich mit der ersten Zeugin geredet habe.«
    ***
    Die dunkelhaarige Elaine Banard zeigte sich von dem Aufmarsch der drei Personen überrumpelt und wenig begeistert.
    »Ein Psychologe?« fuhr sie Britain an. »Hören Sie, Kommissar, ich bin nicht verrückt! Sie können mich nicht einfach in eine Irrenanstalt einweisen! Ich werde…«
    »Das hat doch überhaupt niemand vor!« beruhigte Britain sie. »Hören Sie doch erst einmal zu, gute Frau!«
    »Ich bin Para- Psychologe«, erklärte Zamorra. »Das ist etwas anderes als Psychologe, Madame Banard. Ich bin nicht hier, um Ihren geistigen Zustand zu untersuchen, sondern mir von Ihnen schildern zu lassen, unter welchen Umständen Ihr Mann verschwand, und ich würde mir gern auch das Zimmer ansehen, wo es geschah.«
    »Weshalb?«
    »Ihr Mann ist doch nicht nur einfach so verschwunden. Es war etwas anderes im Spiel. Und das möchte ich klären - oder es zumindest versuchen.«
    »Ich verstehe immer noch nicht.«
    »Der Teufel hat ihn geholt. Der Teufel ist gekommen und hat ihn geholt! Der Teufel war hier!« sagte Britain ruhig.
    Elaine Banard fuhr herum. Ihre Augen weiteten sich, und entgeistert starrte sie den Polizisten an. »Was -was sagen Sie da?«
    »Sie wissen es genau. Sie kennen diese Worte, nicht wahr?«
    Sie wich zurück. »Wovon reden Sie? Gehen Sie - Sie alle! Sofort! Oder…«
    »Oder Sie holen die Polizei?« Britain lächelte dünnlippig. »Oder wird dann der Teufel kommen und auch uns holen?«
    »Lassen Sie das, Britain!« sagte Zamorra schroff. »Machen Sie mir nicht die Pferde scheu! Madame Banard, ziehen Sie bitte keine falschen Schlüsse. Wir wollen Ihnen helfen, aber das können wir nur dann, wenn Sie uns auch über Dinge in Kenntnis setzen, die - vielleicht etwas ungewöhnlich sind.«
    »Der Teufel hat ihn geholt, das waren Ihre Worte, Madame Banard. Der Teufel war hier! Zwei Nachbarinnen haben uns das übereinstimmend gesagt«, erklärte Britain. »Sie sollen immerhin recht laut geschrien haben.«
    Elaine Banard sah ihn an wie ein Gespenst und rang nach Worten. Schließlich stieß sie hervor: »Wer -wer hat das gesagt? Wer? Welche Nachbarinnen?« Und wie hilfesuchend sah sie zur Decke, zum Fußboden und nach links und hatte damit alle unmittelbaren Nachbarwohnungen erfaßt.
    Sie wurde immer blasser.
    »Sie - Sie haben mir nachspioniert? Sie haben Erkundigungen über mich eingezogen? Raus! Gehen Sie! Verschwinden Sie, sofort! Sie verfluchter Schnüffler! Mein Mann ist verschwunden, und Sie - Sie wagen es, hinter meinem Rücken die Nachbarn nach mir auszuhorchen? Ich werde -ich werde Sie verklagen…«
    »Immer mit der Ruhe, Madame«, bat Zamorra und unterlegte seine Stimme mit einem Hauch beruhigender Hypnose. »Warten Sie noch. Niemand will Ihnen etwas Böses. Glauben Sie mir. Aber… Sie haben diese Worte doch gerufen, oder etwa nicht?«
    »Sagen das die Nachbarinnen? Plappermäuler… wollen Sie nicht endlich gehen und mich in Ruhe lassen?«
    »Wir wollen helfen«, wiederholte Zamorra.
    »Warum haben Sie nicht mich danach gefragt, statt bei den Nachbarn zu spionieren?«
    »Weil ich das alles zuerst nicht ernst genommen habe, Madame«, gestand Britain. »Ich habe später darüber nachgedacht, und nun suchen wir nach Möglichkeiten, Ihnen und Ihrem Mann zu helfen. Lassen Sie mich Ihnen versichern, daß wir Sie weder lächerlich machen noch für verrückt erklären wollen.« Er nahm ihre Hand und sah sie offen an. »Warum haben Sie in Ihrem ersten Schrecken den Teufel erwähnt, und das so laut, daß es in zwei Nachbarwohnungen zu hören war?«
    »Es ist… es
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