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0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

Titel: 0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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irgendwie festzuhalten, als von innen ein Schatten auftauchte.
    Das Fenster wurde aufgerissen.
    Arme packten zu.
    Im gleichen Moment, als sie aus den Stiefeletten rutschte, wurde sie in das Innere des Zimmers gezogen.
    Sie prallte auf die Fensterbank und auf die Rahmenunterkante, holte sich ein halbes Dutzend blauer Flecken dabei - und landete mit Schwung auf einem Bett.
    Und um sie herum versank alles in tiefer Schwärze.
    ***
    Aber sie erwachte nur wenige Augenblicke später. Die dunklen Schleier wichen.
    Nicole sah Gesichter, die sich über sie beugten.
    »Alles in Ordnung!« fragte ein etwa dreißigjähriger Mann. »Wie geht es Ihnen?«
    »Fragen… Sie mich das in zwei Minuten«, erwiderte Nicole.
    Vorsichtig richtete sie sich auf und sah sich um. Von einem Schlafzimmer ins andere… offenbar lagen die in diesem Haus alle nach vorn, zur Straße hin. Dieses hier war allerdings erfreulicher bestückt als der Raum eine Etage höher.
    Zwei schöne Frauen und ein erst recht attraktiver Mann, gekleidet wie im Paradies vor der Apfelernte.
    »Sieht so aus, als hätte ich euch bei etwas Wichtigem gestört, wie? Verlangt aber nicht, daß ich jetzt mitmache!«
    »Sehen wir so aus?« erwiderte die kurzhaarige Blondine. »Wenn du ’n Mann wärst, könnten wir darüber reden!«
    »He, was sollen wir mit noch einem Mann?« protestierte der gutgebaute Adam.
    Die beiden Evas sahen erst ihn, dann sich an. »Übernimm dich nicht, Schätzchen…«
    »Keine Sorge«, sagte Adam, ging zum Fenster, beugte sich hinaus und warf einen Blick nach oben, während drei weibliche Augenpaare seine sehenswerte Rückenansicht begutachteten - Nicole war dabei etwas weniger bei der Sache als Eva I und Eva II. Sie konnte immer noch nicht richtig fassen, daß sie noch lebte.
    Adam drehte sich wieder um. »Nichts zu sehen.«
    »Eine Etage höher«, sagte Nicole, erhob sich von dem zerwühlten, breiten Bett und tastete sich ab.
    »Eins höher wohnen doch die Banards«, sagte die Brünette.
    Die Blonde winkte Nicole zu.
    »Möchten Sie sich ein wenig herrichten? Das Bad ist hier drüben. Da ist auch der Medizinkasten, für den Fall, daß Sie verletzt sind. Kann ich Ihnen helfen?«
    Nicole probierte einige schnelle Bewegungen aus. »Sieht so aus, als wären es nur ein paar blaue Flecken. Nichts tut wirklich weh. Ich danke Ihnen. Ich fürchte, wenn Sie mich nicht hereingezogen hätte, sähe ich jetzt etwas weniger gut aus.«
    »Fast wären wir nicht schnell genug gewesen«, sagte die Brünette. »Benedict sah Sie zuerst. Wir dachten schon, Sie würden abstürzen, aber dann hingen Sie plötzlich fest. Da konnten wir gerade noch das Fenster aufreißen. Benedict hat Sie dann hereingezogen. Lieber Himmel, bin ich froh darüber…«
    »Und ich erst«, gestand Nicole. »Nochmals meinen heißesten Dank, Benedict und…?«
    »Das ist Jeanne, meine Frau«, stellte Benedict gelassen vor und deutete auf die Brünette. »Und der Blondschopf ist unsere Geliebte und hört auf den lauschigen Namen Colette.«
    »Ich bin Nicole. Was kann ich tun, um mich zu bedanken?«
    »Hm«, machten Colette und Jeanne. »Wir könnten dich mitspielen lassen. Obgleich uns ein Mann wirklich lieber wäre.«
    »Wir sollten diese Scherze erst einmal lassen«, wandte Benedict ein. »Ich denke, daß Mademoiselle Nicole derzeit andere Dinge im Kopf hat.«
    »Eben waren wir noch beim Du«, sagte Nicole. »Warum bleiben wir nicht dabei?«
    »Was ist denn überhaupt passiert?« wollte Jeanne wissen. »Hat dich jemand aus dem Fenster gestoßen? Immerhin wirkst du nicht wie jemand, dem das von allein passiert. Und da oben war doch gestern gerade schon mal was los. Banard ist angeblich verschwunden. In der vorletzten Nacht hat seine angetraute Fremdgängerin eine Randale gemacht, daß wir hier glatt aus dem Bett gefallen sind.«
    »Ihr alle drei?« konnte Nicole sich die Bemerkung nicht verkneifen.
    »Hast du was anderes befürchtet?« warf die Blondine grinsend ein, wurde jedoch rasch wieder ernst. »Vom Teufel hat sie geschrien, nicht wahr? Der Teufel sei gekommen und habe ihren vielgehörnten Henri geholt. Himmel, war das ein Krach.«
    »Fremdgängerin? Vielgehörnt?« wiederholte Nicole. »Das heißt, sie hat ihren Mann betrogen?«
    »Kräftig. Sogar mit mir«, gestand Benedict, ohne dabei rot zu werden.
    Nicole fragte erst gar nicht, wie die beiden Evas dazu standen. Offenbar herrschten in dieser Dreierbeziehung extrem lockere Vorstellungen und Gebräuche. Trotz aller Freizügigkeit, die sie
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