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0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

Titel: 0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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galt es zu klären.
    Vor der Wohnungstür der Banards blieb Nicole stehen, drückte auf die Klingel, und dann stand ihr Zamorra gegenüber.
    Sekundenlang war er sprachlos.
    In seinen Augen sah sie Erleichterung und explodierendes Glück.
    »Du bist hier? Du lebst?« Er riß sie in seine Arme, wirbelte sie herum, küßte sie und hätte fast vergessen, wo sie sich befanden.
    Sie erinnerte ihn mit sanftem Nachdruck daran.
    »Was ist geschehen?« fragte er. »Erzähl es mir.«
    »Später«, wehrte sie ab. »Wo ist Elaine Banard?«
    Zamorra deutete auf eine Tür, an der Kommissar Britain lehnte. Der sah Nicole kopfschüttelnd an. »Ich kann’s nicht glauben«, murmelte er.
    »Sie hat sich im Bad eingeschlossen. Warum?« fragte Zamorra.
    »Vielleicht besitzt sie Para-Kräfte«, überlegte Nicole.
    Zamorra hob die Brauen.
    »Du widersprichst nicht?« hakte Nicole nach. »Dir ist es also auch aufgefallen?«
    »Ich bin nicht sicher«, sagte er nachdenklich.
    »Ich auch nicht. Aber wir werden es herausfinden müssen. Sie hat sich eingeschlossen? Warum?«
    »Vielleicht konnte sie Ihren Sturz nicht verkraften«, sagte Britain. »Was meinen Sie damit, daß Madame Banard vielleicht über Para-Kräfte verfügt?«
    »Ich glaube, sie ist für meinen Sturz verantwortlich«, sagte Nicole. »Und wenn das so ist, liegt der Verdacht nahe, daß sie auch mit dem Verschwinden ihres Mannes zu tun hat.«
    »Klingt ziemlich herb, finden Sie nicht auch? Vielleicht beurteilen Sie ihr abwehrendes Verhalten falsch. Die Frau ist vom Verschwinden ihres Mannes geschockt und…«
    »Holen Sie sie da raus. Wir werden sie fragen«, beschloß Nicole.
    »Halten Sie das nicht für zu radikal?« fragte Britain.
    »Du scheinst ziemlich sicher zu sein, daß sie schuldig ist«, sagte Zamorra.
    »Ich befürchte es zumindest. Schauen wir nach.«
    Britain klopfte an die Tür. »Madame, öffnen Sie! Kommen Sie endlich raus! Oder brauchen Sie einen Arzt?«
    Es kam keine Antwort.
    Zamorra schob den Kommissar zur Seite. Er griff in eine Tasche seines Anzugs und holte einen kleinen, blau funkelnden Kristall hervor, der einmal kurz aufleuchtete, als ihn Zamorra an das Schloß hielt.
    Der Schlüssel drehte sich von innen im Schloß.
    Zamorra ließ den Kristall blitzschnell wieder verschwinden und stieß die Badezimmertür auf.
    Der Raum dahinter war leer…
    ***
    »Das gibt’s doch nicht!« rief Britain wütend.
    Mit einem Sprung war er am geschlossenen Fenster, riß es auf und sah nach draußen.
    »Wie, zum Teufel, kann jemand aus einem verschlossenen Raum verschwinden?«
    Zamorra sah zur Zimmerdecke hinauf.
    »Warum starrst du nach oben?« fragte Britain, Zamorra lächelte.
    »Es ist grundsätzlich ein Fehler, es nicht zu tun. In Räumen, die so schmal sind wie dieser, kann sich ein Mensch von Wand zu Wand an der Decke verkeilen, mit angespanntem Körper. Das kostet zwar viel Kraft, aber es geht.«
    Britain winkte ab. »Langsam zweifele ich an mir selbst. Ich hätte die Sache auf sich beruhen lassen sollen. Aktenvermerk: ungelöst. Deckel zu, Schluß, aus, Ende. Dann hätte ich jetzt meine Ruhe, und all das hier wäre nicht passiert. Verdammt, ich bin nicht Special Agent Fox Mulder vom FBI mit seinen sogenannten X-Akten. So was gibt’s nur im Fernsehen.«
    »Da wäre ich mir gar nicht so sicher«, erwiderte Zamorra trocken.
    »Meinst du?« murmelte Britain. »Fehlt nur noch, daß ich mir auch noch fernsehreife Schwierigkeiten einhandle.«
    »Tröste dich - du bist da in bester Gesellschaft. Unser gemeinsamer Freund Pierre Robin hat sich an diese Schwierigkeiten schon gewöhnt.«
    »Was machen wir jetzt?« kam Nicole wieder zum Thema.
    »Wir verschwinden erst einmal von hier und brüten dumpf vor uns hin«, sagte Zamorra. »Unternehmen können wir jetzt ohnehin nichts. Ich werde eine Dhyarra-Falle aufstellen, für den Fall, daß Madame überraschend zurückkehrt. Dann werden wir es sofort wissen.«
    »Dhyarra-Falle?« fragte Britain. Zamorra grinste ihn breit an. »Das ist Magie, mein Bester. Weiße Magie, und sie funktioniert. Es wird der guten Madame Banard nichts Böses geschehen - es sei denn, sie ist selbst so etwas wie ein Dämon, wie dieser Teufel, den sie uns an die Wand gemalt hat.«
    »Worauf habe ich mich da bloß eingelassen?« stöhnte Britain. »Hoffentlich nicht auf einen Pakt mit dem Teufel - dann drehe ich Pierre den Hals um…«
    ***
    Stunden später, lange nach Einbruch der Dunkelheit, setzte Nicole den Docht einer zweiten Kerze in Brand. Die erste
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