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0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

Titel: 0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stunden«, sagte Nicole. »Wieso schaffe ich es nicht, aufzustehen?«
    Ihr Gesicht wurde zur wächsernen Maske.
    Ihm brach der kalte Schweiß aus. »Bin ich - gelähmt?«
    »Das wissen wir noch nicht«, erwiderte Nicole zögernd.
    »Aber ich kann mich nicht aufrichten.«
    »Das kann andere Ursachen haben«, sagte sie, aber es klang faul.
    »Sag mir die Wahrheit!« verlangte er.
    »Das kann ich nicht! Ich weiß es auch nicht, Chef. Versuch es… versuch es noch einmal.«
    Er schaffte es wieder nicht.
    Sie hatte ihn ›Chef‹ genannt. Das tat sie sonst nur, wenn es um ›dienstliche‹ Belange ging.
    Aber er konnte seinen Körper doch spüren, er konnte die Beine bewegen. Eine Querschnittslähmung konnte es also nicht sein.
    Warum war er dann aber nicht in der Lage, sich aufzurichten?
    Er sah Nicole an.
    Sie wirkte immer noch wächsern. »Was ist mit dem Lamborghini?«
    »Spurlos verschwunden«, sagte Nicole bedauernd. »Kannst du dich an das Kennzeichen erinnern?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß ich tatsächlich einen Unfall hatte«, stöhnte er. »Nici, etwas stimmt nicht. Ich hatte bestimmt keinen Unfall. Ich bin auch nicht gelähmt. Ich werde - manipuliert!«
    »Wie?« stieß sie hervor, und ihre Augen weiteten sich. »Wie wirst du manipuliert?«
    »Das weiß ich noch nicht, aber ich werde es herausfinden…«
    »Aber nicht jetzt. Du brauchst Ruhe.«
    »Was ich brauche, sind Fakten! Und meine Erinnerung! Merlins Stern… «
    Sie stutzte. »Was…?«
    »Das Amulett!«
    Er versuchte nach seiner Brust zu tasten, aber es fiel ihm so unheimlich schwer, die Arme zu bewegen.
    Aber er spürte das leichte Gewicht der Silberscheibe auf seinem Oberkörper…
    Nur… das war doch äußerst merkwürdig. Wenn er tatsächlich einen Unfall gehabt hatte und in ein Krankenhaus eingeliefert worden war, dann hätte man ihm doch erst einmal alles, was er an sich trug, abgenommen und irgendwo verstaut!
    Auch das Amulett!
    Aber genau das war offenbar nicht geschehen. Man hatte es ihm am Körper gelassen!
    Vielleicht, weil Nicole dafür gesorgt hatte?
    »Du meinst die silberne Scheibe?« fragte Nicole.
    Er nickte schwach.
    So hatte sie das Amulett noch nie genannt. Nicht einmal in den Tagen, als er es erstmals als Erbe des unseligen Leonardo deMontagne übernahm. Als er die Feuerdämonen im Château Montagne niedergekämpft hatte. [2]
    »Wozu brauchst du das Ding denn jetzt?« wollte Nicole wissen. »Du bist doch viel zu geschwächt, um sie benutzen zu können, und ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sie dir hilft, deine Erinnerung zurückzugewinnen.«
    »Darum geht es mir nicht«, murmelte er. »Dieses Krankenzimmer - es muß abgesichert werden.«
    »Und das willst du mit der silbernen Scheibe tun?« fragte sie verständnislos.
    Sieht so aus, als hätte nicht nur ich die Erinnerung verloren!
    Oder… ist das gar nicht Nicole?
    »Du wirst das erledigen«, entschied Zamorra. »Im Gegensatz zu mir kannst du dich schließlich bewegen.«
    Warum bin ich so schwach? Warum will man mir vorgaukeln, daß ich einen Unfall hatte? Das hier ist kein Zimmer in einem Krankenhaus!
    Aber was war es dann? Wo befand er sich in Wirklichkeit?
    Er sah zur Zimmerwand und an die Decke.
    Krankenzimmer waren weiß oder cremefarben getüncht, aber diese Wand erschien ihm zu dunkel. Und Holzvertäfelungen an der Zimmerdecke gab es in Krankenhäusern auch nicht. Zumindest hatte Zamorra dort bislang noch nie solch teure Verblendungen gesehen.
    »Ich soll das erledigen?« hörte er Nicole in seine Überlegungen hineinfragen. »Wie soll ich das machen?«
    Das war es. Sie war nicht Nicole.
    Sie war - »Wie, zum Teufel, hast du das geschafft?« keuchte sie, während sie ihr Aussehen veränderte.
    Gleichzeitig packte sie mit beiden Händen zu, und Krallenfinger umschlossen seine Kehle.
    ***
    Jetzt aber konnte sich Zamorra wieder bewegen!
    Seine Arme flogen hoch, sprengten den Würgegriff der Angreiferin auseinander!
    Vor ihm explodierte wieder alles, in einer grellen, gleißenden Lichtorgie, die ihn zu blenden drohte.
    Er stoppte seinen Gegenangriff, warf sich auf dem Bett zur Seite und schlug schützend die Arme vors Gesicht.
    Er landete auf weichem Teppich, direkt neben dem Bett, das kein Krankenhausbett war, wie auch das Zimmer nicht in eine Klinik gehörte, sondern ein Schlafzimmer war!
    Zamorra federte hoch.
    Er spürte jetzt auch wieder Merlins Stern vor seiner Brust. Das Amulett vibrierte und erwärmte sich und zeigte
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