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0565 - Der Tod in seinen Augen

0565 - Der Tod in seinen Augen

Titel: 0565 - Der Tod in seinen Augen
Autoren: Jason Dark
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können…
    ***
    Kein Reporter und kein Fotograf war dabei, als sechs Männer sich im Foyer der Blindenklinik erhoben. Sie schienen aus einem tiefen Rausch erwacht zu sein.
    Sie alle besaßen käsige Gesichter, sie alle rangen nach Luft, und der älteste unter ihnen mußte gestützt werden. Wie eine geschlagene Armee verließen die mächtigsten Gangster Londons die Halle, verfolgt auch von den Blicken einiger Schwestern, die hier zum Personal gehörten. Sie waren alarmiert worden und begriffen überhaupt nichts.
    Die Limousinen der Gangster standen nicht auf dem Parkplatz, sondern außerhalb des Geländes. Sie krochen förmlich in die schweren Wagen hinein, rangen nach Luft, starrten sich gegenseitig an und machten sich auch Vorwürfe.
    Bis Costello mit keuchender Stimme alles unterbrach. »Wir werden jetzt verschwinden«, sagte er keuchend.
    »Und dieser Tigana?«
    »Hör zu, Pedrazza. Ich habe das Gefühl, daß er nicht überleben wird. Suko und Sinclair…«
    »Schaffen sie es?«
    Costello lachte. »Wenn ich gläubig wäre, würde ich sagen, ich bete sogar für sie. So drücke ich ihnen nur die Daumen. Verdammt auch, wie tief sind wir gesunken, daß wir den Bullen Glück wünschen…«
    Da konnten seine Leute nur nicken. Widerspruch jedenfalls erntete er keinen…
    ***
    Und wieder einmal setzten sich die Flügel in Bewegung, um mit mir zusammen ihre verdammte Runde erneut zu drehen.
    Da flog ein Schatten heran. Ich erkannte ihn erst, als er sich an den Flügel gehängt hatte und ihn mit seinem Gewicht und seiner großen Kraft stoppte.
    Suko war da. »Macht dir das Karussellfahren Spaß?« fragte er.
    »Beinahe.«
    »Dann kann ich dich ja weiterhin drehen lassen.«
    »Unterstehe dich.«
    Mein Freund hielt das Messer schon bereit. Vielmehr meinen Silberdolch, der neben dem Kreuz und der Beretta lag, inmitten der verbrannten Reste eines Jorge Tigana.
    Sekunden später fing Suko mich auf, als ich vom Flügel rutschte.
    »Ist dir heiß?« fragte er.
    »Nicht mehr.«
    »Ich habe sie auch schon gespürt, die verdammte Hitze.« Er schlug mir auf die Schulter. »Manchmal ist es gut, wenn man bei einem Freund eine Nachricht hinterläßt.«
    »Klar, wenn dieser Freund seinen Anrufbeantworter eingeschaltet hat.«
    »Das versteht sich.«
    Noch jemand kam mit steifen, zitternden Schritten und auch humpelnd daher. Es war Kate Finley. Wir wußten, welche Frage sie uns stellen wollte und ließen sie erst nicht dazu kommen. »Es ist alles vorbei, Kate«, sagte Suko.
    »Wo sind sie?«
    Ich hob meine Waffen auf und überließ dem Inspektor die Antwort. »Macumba gibt, und Macumba nimmt. In diesem Fall hat er genommen. Die Magie hat ihre Produkte gefressen.«
    Kate schüttelte sich, als hätte ihr jemand kaltes Wasser über den Körper geschüttelt. Dann fragte sie mit leiser Stimme: »Wer führt jetzt das Blindenheim weiter?«
    »Da wird sich schon jemand finden. Fragen Sie mal bei der Mafia nach. Die müßte Ihnen eigentlich sehr dankbar sein, denn Sie haben ihr unwissentlich verflixt viele Probleme abgenommen.«
    Sie kamen hinter mir her. Am Lastwagen trafen wir zusammen.
    Ich schaute auf die Ladefläche. Sie war leer. Ich glaubte fest daran, daß dieser Wagen keine Macumba-Diener mehr transportierte.
    Doch wer war wie immer am besten bei der Sache herausgekommen? Logan Costello.
    Das wiederum ärgerte mich, was wohl jeder verstehen kann, der uns und unsere Situation kennt…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 089 »Das Voodoo-Syndikat«
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