Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0563 - Totensturm der Geisterfrau

0563 - Totensturm der Geisterfrau

Titel: 0563 - Totensturm der Geisterfrau
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vertrocknete Drossel, nicht?«
    Sarah Goldwyn lächelte. »Kein Respekt mehr vor dem Alter«, erwiderte sie und hob die Schultern. »Aber wissen Sie, junger Mann, wie man Ihr Gehirn auf Erbensgröße bekommt?«
    »Nein, ich…«
    »Man muß es aufpumpen!«
    Nur Lady Sarah lächelte. Cilly nicht, die eine Katastrophe kommen sah, und der Zuhälter war zunächst einmal stumm, weil er die Antwort kaum faßte. So etwas hatte vorher noch niemand zu ihm gesagt!
    »Du alte Schachtel bist noch immer nicht vernünftig. Was meinst du, was jemand mit dir macht, der das Gehirn in Erbsengröße besitzt.«
    »Nein, das muß ja erst aufgepumpt werden.«
    Er lief rot an, röhrte auf und holte weit aus, um die Horror-Oma mit einem Schlag auf die Straße zu fegen.
    Es kam nicht oft vor, doch auf Reisen nahm Lady Sarah stets ihren Spazierstock mit dem Knotenknauf mit. Sie stützte sich nicht nur mit dem Stock ab, sie benutzte ihn auch manchmal als Waffe.
    Wie jetzt.
    Bevor der Zuhälter seine Faust auf die Reise schicken konnte, spürte er den stechenden Schmerz um einiges unter der Gürtellinie.
    Lady Sarah hatte ihn voll erwischt.
    Der Schöne wurde plötzlich häßlich, als er sich auf den Boden setzte, die Hände zwischen die Beine preßte und heulte.
    »Das war erst die Stufe eins«, sagte Lady Sarah. »Ich kann noch besser.«
    Röchelnd und keuchend holte der Zuhälter Atem. Seine Augen glänzten wie im Fieber, doch es war der blanke Haß, der Lady Sarah Goldwyn entgegenstrahlte.
    »Dich spitze ich in den Boden, Alte!« versprach er. »Dich mache ich so fertig, daß dich…«
    »Keine leeren Versprechungen.« Sarah Goldwyn hatte die Schritte hinter ihrem Rücken vernommen. Sie wußte, daß Suko das Haus betreten hatte. Trotz seiner Schmerzen sprang der Mann hoch – und hatte wieder Pech, denn Suko reagierte gedankenschnell.
    Der kaum erkennbare Fußtritt erwischte den Kerl und schleuderte ihn bis zur Treppe zurück. Suko war an der Horror-Oma vorbeigehuscht und stand neben dem Zuhälter, als dieser wieder hochkam und ein Messer gezogen hatte.
    Nur einmal blitzte die Klinge im Licht der Flurbeleuchtung auf, dann nicht mehr, denn Suko hatte dem Zuhälter mit einem blitzschnellen Griff den Arm auf den Rücken gedreht. Der Schöne wurde noch häßlicher. Er wimmerte.
    »Man sollte dir noch mehr Respekt beibringen, Hundesohn«, sagte Suko.
    Sarah Goldwyn drückte sich gegen die Wand, damit Suko genügend Platz bekam, den Mann aus dem Haus nach draußen in die schmale Gasse zu befördern. Und dort flog er genau einem alten Bekannten in die Arme, der ihm noch einen mitgab.
    Es war Kommissar Serge Adami, der den Zuhälter sowieso nicht leiden konnte und ihn für kurze Zeit schon in Verdacht gehabt hatte, der Killer zu sein.
    Der Schöne rollte in die Gosse. Vor seinem Porsche blieb er liegen.
    Serge Adami schlug mit der Faust auf das Dach, betrat das Haus und winkte ab, als er Lady Sarah und den Inspektor sah.
    »Dann hattet ihr die gleiche Idee wie ich – oder?«
    »Sieht so aus«, sagte Sarah.
    Cilly kam sich vor, wie vom Regen in die Traufe gekommen. Den Schönen hätte sie noch abwimmeln können, aber die Bullen? Woher wußten die überhaupt, daß sich in ihrer Pension etwas ereignet hatte?
    »Dürfen wir zu dir kommen, Cilly?«
    »Klar, natürlich.«
    Serge Adami grinste und zog die schmale Tür neben dem Fenster auf. »Wie schön du es hier hast«, sagte er. »Wirklich, man kann sich fast hier wohl fühlen.«
    »Ach ja?«
    »Sicher.« Er tippte Cilly mit dem Zeigefinger auf den Brustknochen. »Setz dich ruhig wieder hin, du fette Puffmutter! Ich möchte nämlich nicht, daß du vor Überraschung aus den Pantinen kippst.«
    Sie nahm Platz und sah auch, daß Suko und Sarah den kleinen Raum betraten.
    Die linke Wange schmerzte auch weiterhin. Der innere Schmerz, gepaart mit der Angst, waren schlimmer. Die Bullen hatten Verdacht geschöpft, das stand für sie fest. Und dieser Serge Adami war ein Bluthund. Er hatte sich gegen den alten Schrank gelehnt, nickte Cilly zu und sagte: »Dann erzähle uns mal was!«
    »W… was denn?«
    Serge rieb seine Jean-Gabin-Nase. »Aaahh«, sagte er, »wir kennen uns schon lange. Du weißt, wie hier der Hase läuft. Sechs Morde, Cilly, das ist nicht gut«, zischte der Kommissar. »Das könnte auch deinem Geschäft schaden. Nicht immer sind Leute hier, um dich vor dem Schönen zu beschützen. Was ist nun?«
    »Ich weiß nichts über die Morde.«
    Suko und Lady Sarah hielten sich zurück, aber sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher